Essen. Über der Partie gegen HC Motor Saporischschja steht die Geste und die große Hand, die die 2. Bundesliga dem ukrainischen Meister entgegenstreckt.

Es ist ein Spiel ohne Wertung, aber längst nicht ohne Wert. Der Tusem Essen tritt an diesem Dienstagabend im Düsseldorfer Castello gegen den ukrainischen Serienmeister HC Motor Saporischschja an (Anwurf 19.30 Uhr) und wird keine Punkte für die Tabelle sammeln können. Aber es gibt andere gute Gründe, warum diese Begegnung von Bedeutung ist.

Über allem steht die Geste und die große Hand, die die 2. Handball-Bundesliga dem ukrainischen Meister in Zeiten des Krieges entgegenstreckt. Vor der Saison haben sich die Verantwortlichen der Bundesliga dazu entschieden das Team aus dem angegriffenen Saporischschja in der Ostukraine nach Deutschland zu holen, ihm hier eine Bleibe in Sicherheit zu geben und sportlich zu integrieren. Als Gast spielt der HC Motor in der 2. Bundesliga mit, aber eben außer Konkurrenz.

Die Essener machen keinen Hehl daraus, dass diese Partie – rein sportlich betrachtet – zu keinem allzu günstigen Zeitpunkt kommt. Am Freitag stand das intensive Auswärtsspiel beim 1. VfL Potsdam an und kommenden Freitag geht es zuhause gegen den TV Großwallstadt um Punkte. Trainer Michael Hegemann hat deshalb einen abgespeckten Trainingsplan für diese Woche gestaltet: „Wir werden viel Zeit für Regeneration einplanen und einige taktische Dinge einstudieren. Wichtig ist, dass wir uns von den Spielen gut erholen und grundsätzlich geht es mehr um Kopf- als um körperliche Arbeit.“

Einige Tusem-Spieler kehrten angeschlagen zurück

Zumal einige seiner Spieler bereits angeschlagen aus Potsdam zurückkehrten. Rückraumspieler Dennis Szczesny und Torwart Lukas Diedrich hat es zum Beispiel an der Hand erwischt. Dennoch will Hegemann die Partie auch dafür nutzen, wieder Schwung und Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben zu holen.

Für Saporischschja ist die Saison sicherlich nicht einfach, nicht nur wegen der aktuellen Lage in der Heimat, sondern auch sportlich ist die zweite deutsche Liga eine andere Hausnummer als die ukrainische Superliga. Aber es gibt Lichtblicke: Rückraumspieler Ihor Turchenko gehört mit bislang 181 Treffern zu den besten Torjägern der Liga. Zuletzt laborierte der 22-Jährige an einer Fersenverletzung, ob er gegen den Tusem spielen kann, ist fraglich.

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