Essen. Gegen zwei Landesligisten gab es klare Siege, nun gelang auch ein 3:2-Auftakterfolg beim KFC Uerdingen in der Niederrheinliga-Aufstiegsrunde.
Einmal durchatmen, schnell ins Auto schwingen und flott zum nächsten Spiel seiner Spielvereinigung Schonnebeck fahren – so sehen oftmals die Sonntage von Trainer-Urgestein Dirk Tönnies aus, der nicht nur die Oberliga-Mannschaft, sondern auch die A-Junioren der „Schwalben“ leitet. Das beste Beispiel: Der vergangene Sonntag. Nach dem 3:2-Sieg der U19 beim KFC Uerdingen ging es für Tönnies zum Schetters Busch, wo die Senioren den Sportfreunden Hamborn 0:2 unterlagen.
Auftaktsieg in Uerdingen in letzter Sekunde
„Ich war rund fünf Minuten zu spät, weil das Spiel der U19 auch sehr viele Nerven gekostet hat“, berichtet Tönnies. In letzter Sekunde sicherten sich die „Jungschwalben“ den Auftaktsieg in der Niederrheinliga-Meisterrunde: Nach einer fabelhaften Hinrunde hat Schonnebeck die Chance, in die Bundesliga aufzusteigen. Der Vorteil für die Essener: Die Punkte aus der Hinrunde wurden „mitgenommen“, fünf Punkte beträgt der Rückstand auf Spitzenreiter Wuppertaler SV.
- „Brotlose Kunst“: FC Kray verliert beim Tabellenletzten.
- Schonnebecks Serie reißt, aber: „Wir waren besser“.
- Wildes 4:4 in Uerdingen: ETB kommt zurück und verpasst Riesenchance.
Der Tabellenerste steigt direkt auf – das Ziel der Spielvereinigung? „Das entscheidet sich am nächsten Sonntag“, erklärt Tönnies. Dann ist ausgerechnet der WSV am Schetters Busch zu Gast (11 Uhr). „Da wird sich dann Vieles regeln oder zeigen, ob wir nochmal rankommen. Wenn wir das Spiel gewinnen, sind wir auf zwei Punkte dran. Ich glaube, dass wir dann auch gute Möglichkeiten haben, vielleicht das ganz große Ding noch zu drehen – ohne, dass wir Druck aufbauen wollen.“
Einer der Erfolgsgaranten ist Tönnies‘ Sohn Conor David. Der Kapitän war neben Arne Wessels mit 14 Toren der beste Schonnebecker Torschütze in der Hinrunde und auch beim Sieg in Uerdingen gleich wieder erfolgreich. Es sei nicht immer ganz einfach für ihn, sagt sein Vater und Coach. „Er muss eine harte Schule durchgehen, weil der eigene Trainer der Vater und immer am kritischsten ist. Nichtsdestotrotz macht der Junge schon Spaß, ich habe viel Freunde an ihm.“
Großteil der A-Jugend trainiert schon bei der ersten Mannschaft
Genauso wie an der ganzen Mannschaft, die für ihr junges Alter schon unfassbar reif wirkt. Im Januar besiegten die „Jungschwalben“ Landesligist ESC Rellinghausen in einem Testspiel souverän mit 3:0, zuletzt musste die Spvgg. Sterkrade-Nord, ebenfalls Landesligist, beim 5:1 dran glauben – Jugend fertigt Senioren ab. Zufall?
Nein. Ein Großteil der A-Jugend trainiert bereits seit über einem Jahr punktuell in der ersten Mannschaft mit, teilweise sogar regelmäßig. „Dadurch haben sie den Übergang zum Seniorenbereich eigentlich schon vollzogen, weil sie immer wieder an das Tempo gewöhnt werden und die Situationen im Seniorenfußball schon verinnerlichen“, erklärt Dirk Tönnies. Deswegen seien sie schon ein Stück weiter als eine „normale“ U19. „Gerade, wenn wir gegen Seniorenmannschaften spielen, zeigt sich, dass die Jungs robuster und ein bisschen abgezockter sind als viele Jungs in ihrem Alter.“
Pinke und Dorka schon im Oberliga-Kader
In Luca Pinke und Finn Dorka zählen bereits zwei Altjahrgänge zum Oberliga Kader – die nächsten werden bald folgen. Conor David Tönnies und Arne Wessels etwa seien schon in den Planungen für das nächsten Jahr mit eingebunden, sollen aber immer wieder Spielpraxis in der U19 sammeln. Langfristig sollen die Noch-A-Junioren das neue Gesicht des Oberliga-Teams prägen.
„Wir wollen sicherlich den Jungspunden die Möglichkeit geben. Das soll die neue Generation der Spielvereinigung Schonnebeck werden“, erklärt der Coach. „Mit vier, fünf Erfahrenen, die das Gerüst bilden, sollen die ‚jungen Wilden‘ in den nächsten Jahren für Furore am Schetters Busch sorgen.“