Essen. Tusem Essen bezwingt den angeschlagenen Abstiegskandidaten HSG Konstanz mit 34:27. Darum wollte diesmal keine rechte Spannung aufkommen.

Einen großen Haken kann Tusem Essen hinter dieses Spiel machen. Gegen die HSG Konstanz ist der Handball-Zweitligist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat seine Aufgaben solide erledigt. Am Ende gab es einen verdienten 34:27-Sieg, der zu keiner Zeit gefährdet war, weil die Gastgeber eine erwachsene Leistung auf die Platte brachten.

„Das war ein Start-Ziel-Sieg. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass wir dieses Spiel verlieren könnten“, freute sich Michael Hegemann nach dem Heimerfolg. Zwar musste der Tusem-Trainer in Justin Müller, Alexander Schoss und Felix Eißing auf einige verletzte Stammkräfte verzichten, doch dem Kollege hatte es noch etwas schlimmer erwischt. HSG-Trainer Jörg Lützelberger kam mit einem stark ersatzgeschwächten Kader ins Ruhrgebiet und hatte nur wenige Alternativen auf der Bank.

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Tusem Essen wird überrascht von gegnerischer Taktik

Dennoch machten es die Gäste zunächst ganz gut und überraschten den Gastgeber von Beginn an mit einem siebten Feldspieler. So versuchten sie, in der Offensive mehr Druck zu erzeugen und waren durchaus erfolgreich. Allerdings ließen sich die Essener nicht aus der Ruhe bringen und starteten konzentriert. Die Abwehr erledigte ihre Aufgaben ordentlich und der Angriff agierte zielstrebig. Immer wieder gingen die Offensivaktionen über Eloy Morante und Tim Rozman, die dem Tusem eine Vier-Tore-Führung brachten.

Als dann Gregor Thomann nach einem zu harten Einsteigen die rote Karte gesehen hatte, schien der Stecker aus Sicht der Gäste endgültig gezogen zu sein. Noch ein wichtiger Spieler weniger und Rückstand – nicht die besten Voraussetzungen für den weiteren Verlauf des Spiels. Doch die HSG zeigte ihr Kämpferherz und kam noch einmal heran. Unter anderem scheiterte der Tusem das eine oder andere Mal an Torwart Leon Grabenstein.

Kein Durchkommen: Dennis Szczesny und Eloy Morante von Tusem Essen nehmen den Konstanzer Fynn Beckmann in die Mangel.
Kein Durchkommen: Dennis Szczesny und Eloy Morante von Tusem Essen nehmen den Konstanzer Fynn Beckmann in die Mangel. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Nach der Pause versuchten die Hausherren schnell für klare Verhältnisse zu sorgen. Sie erspielten sich innerhalb weniger Minuten ein komfortables Polster, auf dem sie sich dann allerdings etwas ausruhten. Die kurze Schlafphase, begleitet von einigen ärgerlichen Fehlern und unpräzisen Abschlüssen, nutzte Konstanz, um den Rückstand zu verkürzen. Der ehemalige Tusem-Spieler Niklas Ingenpaß sowie die Rückraum-Schützen Lars Michelberger und Christos Erifoupolos machten dem Abstiegskandidaten Hoffnung. Doch mehr als das 26:22 (47.) sollte letztendlich nicht mehr drin sein.

Auch Youngster Nils Homscheid überzeugt bei Tusem Essen

Lukas Diedrich im Tor sowie die gute Abwehr und der zielstrebige Angriff nahmen schnell die Spannung heraus und bescherten dem Gastgeber den insgesamt ungefährdeten Heimsieg. An diesem souveränen Erfolg lässt sich auch ablesen. Der junge Nils Homscheid erledigte seine Aufgaben vom Punkt zu 100 Prozent. Sechs Siebenmeter, sechs Treffer.

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„Wir hatten in der Abwehr wieder eine deutlich höhere Qualität und haben viele Angriffe auf den Punkt gespielt. Auch wenn wir in der zweiten Halbzeit eine Phase hatten, in der wir nicht so konsequent waren, hatte ich nicht das Gefühl, dass das Spiel kippen könnte“, sagte Tusem-Trainer Michael Hegemann. Die zwei Punkte könnten nun am kommenden Freitag vergoldet werden. Dann geht es zum 1. VfL Potsdam (Anwurf 19 Uhr), den die Essener im Hinspiel überraschend deutlich mit 28:20 geschlagen hatten. Auch ein Spiel, in dem die Mannschaft von der Margarethenhöhe recht erwachsen aufgetreten war.

So haben sie gespielt

Tusem Essen – HSG Konstanz 34:27 (17:13).

Tusem: Fuchs, Bliß, Diedrich; Rozman (4), Reidegeld, Wolfram (1), Dangers (3), Homscheid (6/6), Szczesny (4), Buschhaus (1), Seidel, Morante (5), Klingler (5), Mast (3), Werschkull (2).

Konstanz: Ebert, Grabenstein; Stotz (2), Czako (1), Michelberger (5), Thomann (1), Erifpoulos (6/2), Beckmann, Braun (3), Wendel (2), Ingenpaß (4), Knezevic (3).

Schiedsrichter: Zollitsch (Minden)/Völkening (Bad Oeynhausen).

Siebenmeter: 6/6 – 2/2.

Strafminuten: 4 – 12 (Disq. Thomann 20.).

Zuschauer: 1412.

Spielfilm: 3:2 (5.), 6:3 (9.), 6:5 (11.), 11:7 (18.), 13:11 (24.), 17:13 (30.) – 20:13 (32.), 22:17 (39.), 25:17 (43.), 26:22 (47.), 31:23 (54.), 34:27 (60.).

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