Essen. Früh führte die Spvg. Schonnebeck beim Debüt von Kray-Trainer Sebastian Amendt mit 3:0 – dann wurde es noch einmal spannend.

Sebastian Amendt dirigierte, klatschte in die Hände und gab seinen Spielern Anweisungen – der Ertrag aber blieb aus.

Was anfangs nach einer deutlichen Angelegenheit ausgesehen hatte, versprach in der zweiten Halbzeit noch einmal richtig spannend zu werden: Der FC Kray unterlag der Spielvereinigung Schonnebeck im Essener Stadtderby beim Debüt seines neuen Trainers nach einem Horror-Start mit 2:4.

Kray enttäuscht, Schonnebecks-Trainer trotz Sieg nicht zufrieden

„Wir sind natürlich enttäuscht, dass wir das Spiel verloren. Da hat es gerade am Anfang vielleicht etwas zu lange gedauert, bis die Umstellungen gegriffen haben“, bilanzierte Amendt, dessen Krayer längst als designierter Absteiger in die Landesliga feststehen.

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Die Gäste aus Schonnebeck konnten sich durch die drei Punkte hingegen endgültig von der Abstiegszone absetzen, Dirk Tönnies war aber trotz des Derbysiegs nicht zufrieden. „Wir bringen einen Gegner, der nach 25 Minuten mausetot ist, unnötig noch einmal zurück ins Spiel“, haderte der Coach der „Schwalben“.

Schlimmer hätte das Debüt für Amendt kaum starten können: Nach nicht einmal vier Minuten lagen die Krayer bereits mit 0:2 hinten – durch zwei in der Entstehung fast identische Gegentore. Zuerst schickte der Schonnebecker Luca Nikolai auf der rechten Seite Kingsley Sinclair (1.), dann Vojno Jesic auf der linken Außenbahn (3.) den tief startenden Robin Brandner mit jeweils hohen Bällen Richtung Tor.

Nach 20 Minuten steht es 3:0 für Schonnebeck

Die Schonnebecker Offensivmänner ließen sich die Chance nicht nehmen und hoben das Spielgerät jeweils clever über den herauseilenden FCK-Keeper Jan Fauseweh über die Linie – der Horror-Start für Amendt war perfekt. „Da war es viel zu einfach, die Bälle hinter unsere Kette zu spielen.“

Die Krayer, nach dem Aus von Trainer Christian Knappmann zuerst sichtlich verunsichert, konnten das Spiel mit der Zeit aber etwas beruhigen und versuchten immer wieder, mit flachen Bällen über Fauseweh aufzubauen, erfolgreich waren jedoch erneut die Gäste durch Sinclair (19.), nachdem diesmal Brandner den Ball durchgesteckt hatte.

Schonnebeck dominiert – Kray verkürzt

Die „Schwalben“ waren bis zu diesem Zeitpunkt gnadenlos effektiv, während Kray sich nun mehr Spielanteile erarbeitete und nach dem Anschluss durch Luca Kazelis, der von der Strafraumkante ins linke untere Eck verwandelte, Morgenluft schnuppern durfte.

Sebastian Amendt, neuer Trainer des FC Kray, hatte nach dem Anschlusstreffer zum 2:3 noch einmal Hoffnung.
Sebastian Amendt, neuer Trainer des FC Kray, hatte nach dem Anschlusstreffer zum 2:3 noch einmal Hoffnung. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Im zweiten Durchgang aber kontrollierten zunächst wieder die Gäste, bis Dustin Hoffmann einen Distanzschuss des Krayer Kreativmanns Amed Öncel im Strafraum mit dem Arm blockte – und jener Öncel beim fälligen Elfmeter Gäste-Torhüter Lukas Lingk in die falsche Ecke verlud (60.).

FC Kray spürt auf einmal den Aufwind

Die Hausherren waren auf einmal wieder dran, spürten den Aufwind, kamen allerdings bis auf den Flachschuss von Kazuhiro Takahashi (68.), der links vorbeizog, und den Freistoß von Semih Köse (78.) nicht in die torgefährlichen Räume. „Wir haben im Laufe des Spiels viele spielerische Aktionen nach vorne bringen können. In der zweiten Halbzeit waren wir viel dominanter und ballsicherer“, erklärte Amendt. „Nichtsdestotrotz sind wir dann vor dem Tor leider zu ungefährlich.“

Die Schwalben holten sich in der Schlussphase die Spielkontrolle zurück, als der Krayer Druck allmählich abflachte. Der eingewechselte Tarkan Yerek beendete das Zittern endgültig mit dem Treffer zum 4:2-Endstand.

„Wir müssen die Geschichte insgesamt cleverer angehen, weil Kray uns die Räume ermöglicht hat, die wir aber nicht genutzt haben. Wir hatten eine zu hohe Fehlpassquote, haben zu unkonzentriert agiert und gegen den Ball auch zu viel zugelassen“, analysierte Tönnies trotz des Sieges.

So haben sie gespielt

FC Kray – Spvg. Schonnebeck 2:4 (1:3)
FC Kray:
Fauseweh – Redier, Ko, Köse, Öncel, Uzukwu, Kamboua (88. Beira), Kazelis, Gusic, Takahashi (88. Saso), Nakano.
Schonnebeck:
Lingk – Mourtala, Sarr (57. van den Woldenberg), Skuppin, Brandner, Sinclair (68. Yerek), Jesic (68. Badnjevic), Bloch, Hoffmann (75. Minewitsch), Kern, Nikolai.
Tore:
0:1 Sinclair (1.), 0:2 Brandner (3.), 0:3 Sinclair (19.), 1:3 Kazelis (30.), 2:3 Öncel (59., HE), 2:4 Yerek (88.).
Zuschauer:
248.