Essen. Moskitos leiten Umbruch ein und trennen sich von acht Spielern. Ein Spieler genießt Vertrauen. So erklärt Trainer Albrecht die Entscheidungen.
Die Eiszeit ist für die Moskitos Essen gerade erst beendet, für einen Abend aber wurde der Eishockey-Oberligist dann gefühlt doch noch einmal aus der Vergangenheit zurückgeholt. Gemeinsam mit den Anhängern ließen Spieler und Verantwortliche die enttäuschende Spielzeit ausklingen. Vor dem „Wellblechpalast“ an der Raumerstraße, in dem die Hockeyskater des Klubs auflaufen, standen sie, es schneite, die Bratwürste und Burger auf dem Grill brauchten etwas, um auf Temperatur zu kommen - nach Sommerpause fühlte es sich nicht an.
„Es gehört zum guten Stil, dass man sich verabschiedet“, erklärt der ESC-Vorsitzende Thomas Böttcher. Und gleich zu Beginn wurde den Fans mit einer Vertragsverlängerung eingeheizt, die sie sich gewünscht hatten. Robin Slanina wirbelt auch in der nächsten Saison für die Moskitos übers Eis. Die Verlängerung ist die einzig logische Entscheidung, war der 32-Jährige seit der Verpflichtung von Trainer Danny Albrecht doch der einzige Leistungsträger, der regelmäßig bewies, dass er den Moskitos auch im nächsten Jahr mit seinem dynamischen Spielstil und Torriecher helfen kann.
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Moskitos Essen verabschieden sich von acht Spielern
„Ich glaube, dass Robin unter mir eine sehr gute Entwicklung genommen hat“, erklärt Albrecht. „Ich glaube, dass wir gerade in der Spitze eben Spieler brauchen, die wissen, wo das Tor stehen. Auf der anderen Seite brauchen wir Leute, die laufintensiver sind.“ Slanina? Vereint beide Aspekte. „Wenn er noch ein bisschen Arbeit miteinbringt, kann er einer der Besten werden“, meint Albrecht.
Nach einigen Trikotversteigerungen, Grillwurst und dem ein oder anderen Kaltgetränk wartete der unschönere Part der Abschlussveranstaltung auf Moderator Michael Witte. Mit gleich acht Verabschiedungen zogen die Moskitos einen Schlussstrich unter die verkorkste Spielzeit und leiteten nur fünf Tage nach dem letzten Saisonspiel den großen Umbruch ein.
Die Essener trennen sich von den drei Kontingentspielern Mitch und Kevin Bruijsten (Niederlande) und dem Kanadier Devon Daniels. Bei Daniels wäre eine Weiterverpflichtung aus sportlicher Sicht wohl noch am ehesten vorstellbar gewesen, da er neben Slanina einer der wenigen Lichtblicke in den letzten Monaten war.
Trainer Danny Albrecht wünscht sich Veränderung bei den Moskitos Essen
Von Devon Daniels habe er das bekommen, was er erwartet habe, sagt Albrecht, der aber künftig auf die etwas „ruhigere, abgeklärtere Variante“ setzt. „Wir haben uns für einen leicht älteren Verteidiger entschieden, der vielleicht ein bisschen mehr Erfahrung und auch in mehreren europäischen Ligen gespielt hat“, erklärt der Coach. Mitch und Kevin Bruijsten seien zwar „zwei feine Kerle, die bis zum letzten Tag alles gegeben haben, aber ich glaube, dass wir da eine Veränderung brauchen“. Der Erwartung, dass Importspieler den Unterschied machen, wurden die niederländischen Brüder nicht gerecht.
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Henry Martens hat seine Karriere mit 35 Jahren beendet. Dominik Luft, Tobias Schmitz und Marc Zajic konnten in der abgelaufenen Saison nicht überzeugen und werden ebenfalls nicht mehr für den ESC auflaufen. Der Abgang von Torhüter Fabian Hegmann überraschte dann schon eher. Die Moskitos hätten ihn gerne gehalten, was allerdings nicht mit Hegmanns Ausbildung vereinbar war.
Im Rahmen der Professionalisierung werden die „Mücken“ ab der nächsten Saison nicht mehr abends, sondern nur noch vormittags und mittags trainieren – für Hegmann nicht möglich, aber da dürfte er nicht der einzige Spieler sein. „Wir haben erst einmal die Spieler verabschiedet, bei denen wir uns sicher sind, dass sie im nächsten Jahr nicht mehr Bestandteil des Kaders sein werden, aber es kann immer noch der ein oder andere dazukommen“, so Albrecht.