Essener zeigen bei der 29:34-Niederlage in Bietigheim erneut Schwächen im Angriff. Personalsorgen machen sich bemerkbar

Mit vom Harz verklebten, aber leeren Händen gingen die Zweitliga-Handballer des Tusem Essen von der Platte. Bei der SG BBM Bietigheim unterlag die Mannschaft von der Margarethenhöhe mit 29:34 (16:21) und konnte dabei beste Chancen nicht verwerten – weder die vor dem gegnerischen Tor noch die für einen möglichen Punktgewinn.

Der Tusem reiste nicht mit voller Kraft nach Baden-Württemberg, denn Alexander Schoss, Markus Dangers und Felix Klingler fielen durch einen Infekt aus. Dass es gegen einen auf allen Positionen gut besetzten Gegner somit nicht einfach werden würde, war klar. Die erste Viertelstunde war dennoch enttäuschend für den Tusem-Tross.

Nachdem der Angriff in den vergangenen Wochen schon Probleme hatte, lief es nun auch in der Abwehr nicht besonders gut. Bietigheim kam zu vielen einfachen Treffern, weil die Gäste die Lücken nicht stopfen konnten. Oder positiv ausgedrückt: die Hausherren spielten geschickt und waren von Beginn an hellwach. Max Öhler war allein in der ersten Halbzeit mit sechs Treffern der erfolgreichste Schütze auf Seiten der SG und sorgte dafür, dass sein Team recht schnell Abstand vom Tusem nahm.

Tusem wurde über die Außen gefährlicher

Erst gegen Ende des ersten Durchgangs stabilisierten sich die Essener und zwangen nun auch mal ihre Gegner zu Fehlern. Iker Romero, der Bietigheimer Trainer, bekam plötzlich Puls und war nicht mehr so zufrieden mit der Vorstellung seiner Jungs. Sie waren drauf und dran den komfortablen Sieben-Tore-Vorsprung leichtfertig aus der Hand zu geben. Zumal der Tusem nun einige Male über die Außenspieler Felix Eißing und Tim Mast erfolgreich war.

Dennoch wurde es für Bietigheim nicht allzu gefährlich, denn die Gäste zogen einige Fouls und dezimierten sich damit selbst. Waren immer eine Armlänge zu spät dran am Gegner und im Angriff fehlte es aus dem Rückraum an Wucht und Präzision. Auch Torwart Fredrik Genz war einige Male zur Stelle.

Trainer Hegemann fand in der Pause die richtigen Worte

Trainer Hegemann schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben, denn seine Spieler agierten im zweiten Durchgang mutiger, streuten auch mal einen Kempa-Trick ein, und stellten den gegnerischen Angriff vor mehr Aufgaben. Die SG hatte nun auch einige Probleme erfolgreich abzuschließen und der Tusem kämpfte sich heran.

Die Chance das Spiel tatsächlich zu drehen, war beim 24:22 (45.) da, doch die Essener leisteten sich in dieser Phase wieder zu schnelle Ballverluste, wurden offenbar nervös und hektisch. Das wiederum gefiel den Hausherren, die dann in der Schlussphase den Deckel drauf machten und den Dampf aus dem Kessel nahmen.

Nächste Tusem-Spiel erst am 17. März

„Wir hatten in der ersten Halbzeit gegen ihre Kreisläufer und das Tempospiel keine Mittel. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir eine sehr gute Moral bewiesen und hätten gewinnen können. Vielleicht fehlt uns da auch das Quäntchen Glück im Moment“, sagte Essens Kapitän Jonas Ellwanger.

Das nächste Spiel ist für den Tusem erst am 17. März. Bis dahin bleibt also etwas Zeit, um zu regenerieren und vor allem den Angriff zu stärken.

SG BBM Bietigheim – Tusem Essen 34:29 (21:16)

Bietigheim: Poltrum, Genz; Vlahovic, Claus (5), Öhler (7), Wolf (5/2), Schäfer (4/1), de la Pena (3), Wiederstein (3), Velz (2), Barthe (1), Hejny, Brenner, Pfeifer, Fischer (4). Tusem: Fuchs, Bliß, Diedrich; Ellwanger (4), Rozman (4), Reidegeld, Wolfram, Homscheid (5/1), Eißing, Szczesny (3), Buschhaus, Müller (1), Seidel, Morante (5/3), Mast (4), Werschkull.

Schiedsrichter: Schmack (Stuttgart)/Dinges (Stutensee).
Siebenmeter: 3/4 - 4/5.
Strafminuten: 12 – 8.
Zuschauer: 1918.
Spielfilm: 3:3 (5.), 7:3 (10.), 12:5 (16.), 15:10 (21.), 19:13 (26.), 21:16 (30.) – 23:19 (35.), 23:21 (39.), 24:22 (45.), 30:25 (51.), 32:27 (55.), 34:29 (60.).

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