Essen. Devon Daniels steht für den Aufschwung der Moskitos Essen, Danny Albrecht schwärmt – jetzt steigt das Derby in Duisburg. So tickt der Kanadier.

Devon Daniels ist jemand, der für den Aufwärtstrend bei den Moskitos Essen steht. Auf dem Eis überall unterwegs, beim Torjubel immer vorne dabei und stets mit einem Lächeln auf den Lippen – auch, als er zum Interview mit dieser Redaktion erscheint. An diesem Freitag bestreitet der Kanadier sein erstes Derby bei Füchsen Duisburg (19.30 Uhr, PreZero-Rheinlandhalle) – und kann das erste Bully kaum abwarten.

„Ich habe schon viel von den Derbys hier gehört“, sagt der ESC-Verteidiger, der dem Essener Spiel eine neue, vorher fast unbekannte Note verliehen hat. Daniels überzeugt mit seinem dynamischen Bewegungsstil, reißt seine Teamkollegen mit und hat eine positive Ausstrahlung. Und das aus einem ganz einfachen Grund, denn in Deutschland könne er jetzt seinen Traum vom Profi-Eishockey ausleben, sagt der 24-Jährige.

Moskitos Essen: Daniels musste sich eingewöhnen – und liefert ab

„Ich glaube, das Schlittschuhlaufen ist meine größte Stärke. Ich mag es, mit dem Puck zu skaten, ihn in die Offensivzone zu bringen und Torchancen zu kreieren“, erklärt Daniels. „In der Defensivzone versuche ich, hart zu spielen.“ In seinen ersten Spielen wirkte der in Ontario geborene Verteidiger mitunter noch etwas wild und übermotiviert, verursachte zum Beispiel in Erfurt und Halle jeweils ein Gegentor nach einem vermeidbaren Scheibenverlust.

Brennpunkte bei den Moskitos Essen:

„Ich denke, er wollte am Anfang etwas zu viel. Im Spiel nach vorne ist er noch relativ jugendlich“, erklärt Coach Danny Albrecht. Kein Wunder: ein neues Land, neue Teamkollegen und ein neues Spielsystem – das benötigte ein bisschen Eingewöhnungszeit. Bei seinem Debüt in Rostock habe er sogar noch einen kleinen Jetlag gehabt, sagt Daniels schmunzelnd. Inzwischen habe er sich aber gut eingelebt. „Ich bin froh, hier zu sein. Ich wohne schön und die Jungs haben mir geholfen, ein paar Dinge für mein Apartment zu beschaffen“, erklärt Daniels. „Ich lerne sie immer besser kennen.“

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Dabei helfen sicherlich auch die Mannschaftsabende. Nach dem Interview und dem folgenden Training war das Team beispielsweise abends bowlen und im Anschluss gemeinsam essen. Natürlich gebe es noch ein paar Sprachbarrieren, „aber ich versuche, ein bisschen Deutsch zu lernen, damit ich verstehe, was die Jungs in der Kabine erzählen. Sie helfen mir da aber schon weiter.“

Devon Daniels kam von den Dundee Stars zu den Moskitos Essen

Nicht nur neben, auch auf dem Eis hat sich Daniels inzwischen erfolgreich an die neue Umgebung adaptiert. Der 24-Jährige hat seine Fehlerquote minimiert, sich gegenüber den ersten Spielen stabilisiert und setzt nun auch erfolgreich offensive Akzente. „In den letzten Spielen hat es sich auf dem Eis schon viel besser angefühlt“, erklärt Daniels. Zuletzt spielte er für die Dundee Stars in Schottland. Albrecht kontaktierte ihn, schnell freundete sich Daniels mit den Plänen seines neuen Coaches an – und offenbart sich nun als die erhoffte und dringend benötigte Verstärkung.

„Devon hat als Importspieler einen großen Anteil daran, dass wir uns vor allem in der Defensive stabilisiert haben“, meint Albrecht, der den Kanadier besonders für seine „Energie“ und seine „läuferischen Qualitäten“ schätzt. „Ich glaube, er ist einer unserer agilsten und, wenn er Schlittschuh läuft, einer unserer intensivsten Spieler. Offensiv kommt er langsam in die Regionen, in denen wir ihn haben wollen.“

Devon Daniels lebt sich immer besser in Essen ein.
Devon Daniels lebt sich immer besser in Essen ein. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Moskitos Essen wollen schnell die Playdown-Zone verlassen

In Leipzig feierte der Rechtsschütze bei der 3:4-Niederlage nach Verlängerung sein gleich doppeltes Tordebüt, und ist durch seine acht Scorerpunkte in den ersten neun Spielen maßgeblich mitverantwortlich dafür, dass die „Mücken“ in den letzten Wochen wieder konstant punkteten.

Die Tore seien ein „Wendepunkt“ für ihn. „Ich hoffe, dass ich daran anknüpfen kann“, erklärt Daniels. „Ich denke, wir haben uns in den letzten Spielen gut an das System gehalten und gesehen, wie es funktionieren kann. Wenn jeder mitzieht und auf dem gleichen Stand ist, zahlt sich das aus.“

Das ist auch die Aufgabe für das Derby bei den Füchsen, die den Moskitos in der Tabelle längst enteilt sind. Aber Daniel glaubt fest daran, sich mit dem Team aus der Playdown-Zone zu befreien. „Das ist unser Ziel – mindestens“, sagt er.

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