Essen. Essener machen da weiter, wo sie vor Weihnachten aufgehört haben: Mit einem klaren 99:82-Sieg gegen den Tabellenzweiten weiter souverän.

Die ETB Miners machen einfach da weiter, wo sie vor Weihnachten aufgehört haben: Der Basketball-Erstregionalligist feiert Siege am Fließband – mit dem klaren 99:82-Erfolg im Spitzenspiel gegen den Zweiten Ibbenbüren setzte der Spitzenreiter auch zum Restart nach der Pause ein Ausrufezeichen. Als ob es noch eines bedurft hätte... „Wir sind sehr zufrieden, wie bereit und fokussiert die Mannschaft war“, so Headcoach Lars Wendt.

Vor der erhofft lauten Kulisse an der Bockmühle

Sein Team hatte sich sogar das in jüngerer Vergangenheit fast schon zur Tradition gewordene schläfrige erste Viertel geschenkt und gegen die Münsterländer vor der erhofft lauten Kulisse an der Bockmühle (Wendt: „Das war klasse, wir freuen uns aber auch wieder auf das Hallo!“) von Beginn an die Kontrolle übernommen. Offensiv war das zum Teil wieder eine Augenweide gewesen – mit acht Assists von Point Guard Devin Peterson (dazu 18 Punkte) oder starker Punkteausbeute so erfahrener Akteure wie Patrick Carney (17 Punkte/71,4 Prozent von Downtown) oder Nikita Khartchenkov (14 Punkte).

Defensiv gelang die genaue Umsetzung des Plans, den Gegner nach draußen zu locken und zu Distanzwürfen zu zwingen. Die Gäste, gewohnt aufgrund ihrer aggressiven Attacken zum Korb oft an die Freiwurflinie zu dürfen, bekamen „nur“ 24 Versuche zugesprochen, genauso viele wie der ETB. Immerhin: Ibbenbüren traf gut von Downtown (45 Prozent), die Miners hatten trotzdem alles im Griff.

Erster gegen Zweiter – es war ein Statement-Sieg, nach dem man den Miners nur wünschen kann, die Sinne geschärft halten zu können. Denn: Geht es in die Playoffs, zählt all dies nicht mehr. Und so verwies Lars Wendt im Anschluss an die Partie auch sehr schnell auf die Defizite seiner Mannschaft, die ihm missfallen hatten. Da waren zum einen 15 Offensivrebounds, die seine Mannen gegen die Ademax Ballers zugelassen hatten – gleichbedeutend mit zweiten Chancen für den Gegner auf Punkte.

Turnover bleibt eine fortdauernde Baustelle

Und: 22 (!) Turnover, wahrlich ein Grund, den Finger in die Wunde zu legen. Es ist eine fortdauernde Baustelle, die – betrachtet man allein die Partie gegen Ibbenbüren – eher größer zu werden scheint. „Und es war nicht allein die gegnerische Defensive, die irgendetwas erzwungen hätte. Wir haben viel zu oft die Bälle weggeschmissen, haben ganz schlechte Pässe gespielt.“

Auch Lars Wendet räumte ein, genau das mag vielleicht auch an der Pause und dann doch noch mangelnder Feinabstimmung gelegen haben. Aber: 22 sind zu viel. Was bleibt ist aber der enorm starke Eindruck, den die Miners trotz dieser Unzulänglichkeiten hinterlassen haben. Lars Wendt war kein Risiko eingegangen, zu wichtig hatte er dieses Spitzenduell genommen.

Neuzugang Mercera nur mit Kurzeinsatz

Und so kam Neuzugang Olvainey Mercera nur zu einem Kurzeinsatz von gut zwei Minuten. „Es wäre nicht richtig gewesen, ihm nach nur einer Woche Training mit dem Team viel Verantwortung zu geben“, so Wendt. „Er wird in den kommenden Wochen sicherlich mehr Minuten sehen.“ Vielleicht ja schon am kommenden Freitag – dann geht es für den ETB nach Haspe (20.15 Uhr).

Miners – Ibbenbüren 99:82 (52:46)
Die Viertel:
27:18, 25:28, 27:20, 20:16.
Miners: Peterson (18/8 Assists), Zahariev (18/8 Rebounds), Carney (17/5 von 7 Dreiern), Khartchenkov (14), Ajagbe (11), Selimovic (8/12 Rebounds), Westerhaus (8), Agyapong (5), Tauch, Bungart, Bongartz (DNP).

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