Essen. Essener Oberligist hat vor Kellerduell in Rostock personelle Konsequenzen aus sportlicher Krise gezogen. Neuer Trainer und drei Spieler kommen.
Nun ist es amtlich und verkündet. Wie von dieser Redaktion bereits berichtet, ist Danny Albrecht neuer Trainer bei den Wohnbau Moskitos. Das gab der Vorstand des Eishockey-Oberligisten am Dienstagabend bekannt. „Wir als Vorstand haben jetzt die Aufgabe, Dinge zu verändern, und die Verantwortung, eine Kehrtwende herbeizuführen“, hatte der Vorsitzende Thomas Böttcher angekündigt. Vor dem wichtigen Kellerduell am Mittwoch (20 Uhr) beim Tabellenvorletzten Rostock Piranhas folgten nun Taten und personelle Konsequenzen.
Im vereinseigenen „Moskitos Magazin“ wurden die Fans informiert: Sergej Hatkevitch ist nach acht Wochen von seinen Aufgaben beim Oberliga-Team entbunden worden, Danny Albrecht übernimmt den Job mit sofortiger Wirkung. Böttcher richtete zuerst Worte an Hatkevitch. Er habe es übergangsweise sehr gut gemacht. „Dafür sind wir ihm sehr dankbar.“ Aber er freue sich jetzt auch auf die nächsten Wochen, so der Chef. „Danny Albrecht ist ein moderner Trainer und ich denke, er ist genau der richtige Mann zur richtigen Zeit. Ich glaube, er wird die Mannschaft in die Spur kriegen.“
Drei neue Spieler, darunter ein Verteidiger aus Kanada
Neben der Verpflichtung Albrechts stellten die „Mücken“ gleich drei neue Spieler vor: Stürmer Maximilian Herz (EG Diez-Limburg), den kanadischen Verteidiger Devon Daniels und den 18-jährigen Maksim Anton (Düsseldorfer EG/DNL). Sie stehen dem neuen Coach schon am Mittwoch in Rostock zur Verfügung. Kapitän Stephan Kreuzmann wiederum wird nicht mehr für die Moskitos auflaufen. Die Entscheidung ging von Vereinsseite aus, Gründe dafür nannten die Moskitos nicht.
In den letzten Wochen sei keine Struktur in die Mannschaft gekommen, sie agiere in jedem Spiel undiszipliniert, hatte Thomas Böttcher kritisiert. „Haben wir uns überhaupt entwickelt?“ Auch unter Hatkevitch, war keine konstante Entwicklung erkennbar, Argumente für seine Person hat der 56-Jährige, der innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Hürden überwinden musste, kaum sammeln können. Dafür war seine Schaffenszeit zu erfolglos.
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Die Fragen nach der Tilburg-Pleite hatte Hatkevitch schnell abgehakt, einen Ausblick auf Mittwoch wollte er nicht mehr wagen. In die personellen Veränderungen sei er nicht eingeweiht. Zuvor hatten Böttcher und Schatzmeisterin Simone Wettstein den Trainer gleich nach der Pressekonferenz zum Gespräch gebeten. Auf den Inhalt angesprochen, verwies Hatkevitch nur auf den Vorstand. Der hatte ihn vermutlich zu diesem Zeitpunkt bereits von seinen Aufgaben entbunden. Hauptamtlicher U20-Trainer wird er in Essen aber bleiben.
Trainer Albrecht schaute sich Spiel gegen Tilburg auf der Tribüne an
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Während Hatkevitch gegen Tilburg an der Bande stand, schaute sich Danny Albrecht, Ex-Coach des Herner EV und guter Freund von ESC-Chef Böttcher, die Pleite von der Tribüne aus an – gemeinsam mit Johan Merbah. Mit dem Athletik-Coach hatte Albrecht bis zuletzt in Herne zusammengearbeitet. Die beiden waren nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit zu Gast am Westbahnhof, der Zeitpunkt bekommt nun aber eine andere Bedeutung.
Mit Trainer Albrecht kommen auch drei neue Spieler nach Essen. Einer davon ist Stürmer Maximilian Herz, der bereits in Herne unter Albrecht arbeitete. Vor dem ersten Bully gegen Tilburg tauschten sich beide schon einmal aus. Der 22-Jährige stand bis zuletzt für die EG Diez-Limburg auf dem Eis.
Devon Daniels, 24-jähriger kanadischer Verteidiger, war zuletzt im Vereinigten Königreich auf dem Eis unterwegs und besetzt die offene Kontingentstelle der Moskitos nach dem Abgang des US-Amerikaners Sam Coatta. Maksim Anton kommt aus Düsseldorf. Der 18-Jährige stand in dieser Saison bereits im DEL-Kader der Düsseldorfer EG und spielte parallel in der DNL-Mannschaft des Erstligisten.
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