Nach dem 2:0-Derbysieg geht das Team von Trainer Apfeld mit stolzen 44 Punkten in die Winterpause, während für Kray langsam die Lichter ausgehen
FC Kray - ETB Schwarz Weiß 0:2 (0:0). Die Weihnachtsfeiern bei den beiden Klubs könnten unterschiedlicher nicht ausfallen: Während die Schwarz-Weißen als Tabellenzweiter mit ihren 44 Punkten das Ende der Winterpause wohl kaum erwarten können, scheinen die Oberligalichter in der KrayArena nur noch auf Sparflamme: Nach der 0:2-Niederlage im Derby kann das Team von Trainer Christian Knappmann fast schon sicher für die Landesliga planen.
Knappmann lobte seine Mannschaft
Da nutzt es wenig, dass der neue Coach nach der dritten Niederlage unter seiner Regie die Fortschritte seiner Mannschaft anerkannte: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftritt, auf dieser Leistung können wir aufbauen. Eine gute Krayer Mannschaft heute gegen eine sehr gute Schwarz-Weiß-Truppe.“
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Die Gäste hatten aber so ihre Probleme, in den ersten Minuten ins Spiel zu finden. Der in einer Hälfte völlig glitschige bis halb gefrorene Kunstrasen stellte an alle Akteure in Sachen Körperbeherrschung höchste Anforderungen. Der Tabellenzweite baute von hinten heraus über Fredi Lach ruhig sein Spiel auf und hatte in der ersten Halbzeit die besseren Chancen.
Ein erster Warnschuss von Marcello Romano (8.) wurde zur Ecke gelenkt, als Romano auf Noel Futkeu (17.) passte, prallte dieser mit Torhüter Jan Fauseweh zusammen. Die beste Chance der Schwarz Weißen vereilte Krays Keeper nach 22 Minuten, als er gegen Marc Gotzeina im Herausstürzen mit Fußabwehr klären konnte. Und bei einem Kopfball von Dominik Reichardt (40.) aus kurzer Distanz war er ebenfalls zur Stelle.
Romano traf mit Kopf zur ETB-Führung
Auf der Gegenseite musste ETB-Torhüter Jaschin in Hälfte eins nicht einmal eingreifen. Das änderte sich nach dem Wechsel, als Maurice Bank (58.) mit vollem Körpereinsatz fast die überraschende Führung für die Gastgeber erzielt hätte, doch der Ball trudelte am langen Eck vorbei. Die Führung des ETB sechs Minuten später entsprach aber mehr dem Spielverlauf: Zimmerling schlug den Freistoß und Romano traf per Kopf. Die Schwarz Weißen hatten nun alles im Griff, nur einmal noch musste Jaschin bei Fernschüssen von Bubakarry Fadika auf der Hut sein.
Mit dem obligatorischen Futkeu-Tor war schließlich der Deckel auf dem Derby: Diesmal hatte Gotzeina, über dessen rechte Seite die meisten Angriffe liefen, in die Gasse auf den Torjäger gepasst, der sich diese Chance nicht entgehen ließ: 2:0 (77.). Und dem gegnerischen Trainer später tiefe Bewunderung entlockte: „Das ist ja brutale Qualität, was der da abliefert, da ist ja jeder Ball, den er auf den Fuß oder die Brust bekommt, sofort Torgefahr“, schwärmte der einstige Torjäger über den ETB-Stürmer, der sein 18. Saisontor erzielte.
Lach spielte mit Nasenbeinbruch weiter
Trainerkollege Damian Apfeld schaut mit einigem Stolz auf die erzielten 44 Punkte zur Halbsaison und freute sich, dass sein Team die letzten vier Spiele alle zu Null bestritt: „Wenn man die Truppe sieht, muss man sagen, dass sie eine tolle Entwicklung genommen hat.“ Und die Mentalität kommt noch hinzu. Abwehrchef Fredi Lach, der Mitte der zweiten Halbzeit bei einem unglücklichen Zusammenprall einen Nasenbeinbruch erlitt, „bettelte mich förmlich an, ihn nicht runter zu nehmen, weil er die Sache unbedingt zu Ende bringen wollte.“ Hat funktioniert, kann man nur ehrfurchtsvoll sagen.
FC Kray: Fauseweh, Ko, Nakaoka, Gusic, Kappler (88. Oten-Appiah), Redler (67. Beira), Kazelis, Fadika, Nguyen Nhu (88. Awuah), Bank (58. Kagnassim), Bema (73. Guscott).
ETB: Jaschin, Dalyanoglu (35. Özbayrak), Lach, Kryeziu, Matten, Reichardt, Akhal (91. Tietz), Gotzeina (88. Ugrekhelidze), Romano, Zimmerling, Futkeu.
Tore: 0:1 Romano (64.), 0:2 Futkeu (77.).
Zuschauer: 150.
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