Essener machen trotz 2:3-Pleite bei den Indians nächsten Schritt in richtige Richtung. Im Derby gegen Duisburg fehlen zwei Kontingentspieler

Fast auf den Tag genau vor einem Jahr entführten die Wohnbau Moskitos drei Punkte vom Hannoveraner Pferdeturm. Am 5. Dezember 2021 landete der Essener Eishockey-Oberligist mit dem 2:1-Sieg bei den Indians einen wichtigen Befreiungsschlag. Zu gern hätten die „Mücken“ den Streich am Dienstagabend wiederholt. Der Nikolaus hielt in diesem Jahr zwar keine Zähler bereit, dafür aber den nächsten Auftritt, der dem ESC durchaus Hoffnung machen dürfte: Die Moskitos unterlagen dem Tabellenfünften vor rund 1500 Zuschauern am Pferdeturm knapp mit 2:3 (1:1, 0:1, 1:1) – genauso wie den Tilburg Trappers am Sonntag.

Anschlusstreffer von Damian Schneider kam zu spät

Der Anschlusstreffer von Damian Schneider vier Minuten vor Schluss kam zu spät. „Die letzten zwei Spiele gingen von der Moral und vom Kampf her in die richtige Richtung. Jetzt müssen wir gucken, dass wir daran anknüpfen können“, sagt der ESC-Vorsitzende Thomas Böttcher. Soweit also der Auftrag für das Ruhrderby am Freitag (20 Uhr, Westbahnhof) gegen die Füchse Duisburg, die den „Mücken“ in der Tabelle allmählich davonziehen.

Die Moskitos sind nach dem Erfurter 4:2-Heimsieg gegen den Herner EV auf Rang 13 abgerutscht, der EVD arbeitet sich weiter nach oben und hat inzwischen auf dem achten Platz zehn Punkte mehr auf dem Konto als Essen. Der Lohn blieb zuletzt aus für die Moskitos, aber „die schlechtere Mannschaft waren wir nicht“, sagte Böttcher zu der Niederlage in Hannover. Nach einer zähen Abtastphase hatten die Gäste zunächst mehr vom Spiel und gingen durch einen feinen Handgelenkschuss von Robin Slanina, der gegen Tilburg noch in letzter Sekunde am Pfosten gescheitert war, verdient in Führung.

Sehr gutes Eishockey der Moskitos in den ersten 15 Minuten

In den ersten 15 Minuten sei es „sehr gutes Eishockey von unserer Seite“ gewesen, meinte Trainer Sergej Hatkevitch, aber „die letzten fünf Minuten haben wir ein bisschen verpennt.“ Der Hannoveraner Ausgleich war die logische Folge. Danach fanden die Indians etwas besser ins Spiel, aber auch im zweiten Drittel neutralisierten sich beide Teams eher. Es zeichnete sich ab: Die Special Teams könnten entscheidend werden in einer Partie, in der die hochkarätigen Chancen beider Mannschaften fast an zwei Händen abzuzählen waren.

Stephan Kreuzmann lenkte Pass mit der Kufe ins eigene Tor

„Die Jungs haben gekämpft, aber nach vorne fehlt dann irgendwie der finale Abschluss“, erklärte Böttcher. „Am Ende hat uns ein bisschen Glück gefehlt“, meinte Hatkevitch. Während die Hausherren gleich zwei Mal im Powerplay zuschlugen, konnten die Essener keine ihrer drei Überzahlsituationen in Kapital verwandeln. Bitter: Beim 1:3 zu Beginn des Schlussdrittels lenkte Kapitän Stephan Kreuzmann einen Pass in die Mitte mit der Kufe ins eigene Tor.

Aber damit nicht genug: Knapp fünf Minuten später musste der US-Amerikaner Sam Coatta das Eis mit einer Matchstrafe verlassen, nachdem er Dennis Palka vor dem Essener Tor abgeräumt hatte – nicht die einzige fragwürdige Entscheidung an diesem Abend. „Was die Schiedsrichter heute abgeliefert haben, ist eine absolute Frechheit“, haderte Böttcher. „Das nimmt ganz groteske Züge in den letzten Wochen an. Es zieht sich einfach durch, dass du nicht nur gegen den Gegner, sondern auch gegen die Schiedsrichter spielst. Hinten raus hast du nicht mehr die Körner und die Power, wenn du permanent in Unterzahl spielst.“

Mindestens drei Spiele Sperre für Sam Coatta

Die Konsequenz für die Moskitos: Coatta wird mindestens die nächsten drei Spiele gesperrt verpassen – genauso wie der Niederländer Mitch Bruijsten, der noch drei Partien seiner nachträglichen Sperre absitzen muss. Damit fehlen den Essenern im Derby gegen Duisburg am Freitag gleich zwei Kontingentspieler, was die Erwartungen am Westbahnhof dämpfen dürfte.

„Die Mannschaft muss kämpfen und alles raushauen. Wir müssen alles versuchen, um die Punkte in Essen zu behalten“, betont Böttcher. Nach dem Derby geht es für die Moskitos schon am Sonntag (18.30 Uhr, beta Finanz Eissportarena) bei den Hammer Eisbären weiter.

Hannover Indians – Moskitos 3:2.
Drittel: 1:1, 1:0, 1:1.Tore:
0:1 Slanina (16.), 1:1 (18.), 2:1 (36.), 3:1 (43.), 3:2 Schneider (57.).

Strafminuten: Essen 36 – Hannover 8
Zuschauer: 1583.

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