Drei Siege in Folge haben die Stimmung merklich aufgehellt. Am Freitag stellen sich die Hertener Löwen vor, Sonntag geht es nach Aachen.
Siege sind das Lebenselixier für Sportler. Sie mögen manchmal dringend zu bearbeitende Schwächen überdecken, in der Regel drücken sie aber Fortschritt in einer Entwicklung aus – und machen gute Laune. Und so ist es auch bei Basketball-Erstregionalligist ETB Miners: Nach der enttäuschenden Auftaktniederlage gegen Recklinghausen haben drei Siege in Folge die dicken, dunklen Wolken über dem Hallo verdrängt.
Die Stimmung bei den Miners ist gut
Die Sonne scheint in Essen. „Die Stimmung ist gut, Siege tun gut“, so fasst es auch Headcoach Lars Wendt zusammen. Und ja: Die Entwicklung stimmt auch. Die Miners wirken frischer und schneller. Gewinnen an Ausstrahlung, fangen an, sich in der Favoritenrolle eines Aufstiegsaspiranten wohlzufühlen. „Wir sind galliger“, so Wendt. „Die Rollen im Team kristallisieren sich mehr und mehr raus, die Jungs nehmen das alles an. Und so bewegen wir uns in eine richtige Richtung.“
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Aber weil ein gutes Trainergespann, und bestenfalls auch eine gute Mannschaft, eben auch in Betracht zieht, dass Erfolgserlebnisse Schwächen kaschieren können, bleiben die Sinne geschärft in Essen. Sie sollen es zumindest sein. Lars Wendt: „Wir wissen, dass unsere Gegner zuletzt, auch weil sie zum Teil dezimiert waren, vielleicht nicht unbedingt als Maßstab dienen können.“
Hertener Löwen ein Team mit Ambitionen
Und Lars Wendt weiß, dass dies an diesem Freitag anders wird: Die Hertener Löwen stellen sich am Hallo vor (20 Uhr), und mit ihnen ein weiteres Team mit Ambitionen. „Und das Personal untermauert diese Ambitionen“, zollt der Miners-Coach Respekt. Es sei eine echte Bewährungsprobe. Und doch: „Wir spüren einen positiven Druck. Wir sind in jedem Spiel der Favorit und wollen es sein. Auch gegen Herten.“
Getragen wird eine kurze, aber qualitativ hochwertige Rotation der Löwen von einem alten, sehr guten Bekannten beim ETB – Marco Buljevic, Deutscher Meister 2009 mit Oldenburg und von 2010 bis 2016 einer der Publikumslieblinge beim ETB. Mit viel Freude blicke er auf diese Zeit zurück, erzählt Buljevic im Gespräch mit dieser Redaktion.
Erinnerungen an die Gäste vom FC Bayern
Er wohne noch immer in Essen, zusammen mit seiner Frau Janine („Sie habe ich am Hallo kennengelernt.“) und seinen beiden Söhnen. „Sportlich waren die sechs Jahre die erfolgreichsten, die der ETB jemals hatte. Dreimal Pro A-Playoffs, ausverkaufte Halle, der FC Bayern zu Gast. Es sind fantastische Erinnerungen.“ Zu sehen, wie schnell und steil die Talfahrt raus aus dem professionellen Basketball ging, sei schon traurig, so Marco Buljevic weiter.
„Ich wünsche dem ETB, dass irgendwann wieder bessere Zeiten kommen.“Auf das Wiedersehen in Essen freue er sich jedenfalls, allen voran darauf, „mit meinen Freunden und ehemaligen Weggefährten Nikita und Patrick (Khartchenkov und Carney, Anm. der Red.) „ein wenig Seniorensport zu betreiben“, so der 35-Jährige lachend. „Dass wir gemeinsam um die 30 Dreier abfeuern werden, kann ich garantieren.“
Sonntagnachmittag gastieren die Miners in Aachen
Das Spiel will Marco Buljevic natürlich für sich entscheiden: „Unser Saisonstart war ordentlich, ich persönlich bekomme viel Spielzeit und habe richtig Spaß. Für uns ist am Freitag alles drin.“ Das wird man in Essen für sich auch in Anspruch nehmen – und untermauern wollen.
Am Sonntagnachmittag gastieren die Miners in Aachen bei der BG (16 Uhr) – Teil zwei des Doppelspieltags an diesem Wochenende. Der Aufsteiger feierte nach drei Niederlagen in den ersten drei Spielen zuletzt einen 81:69-Sieg über Leverkusen II. „Es wird schwierig, so oder so“, befindet Lars Wendt vor dem intensiven Wochenende. „Gewinnen wir gegen Herten, müssen wir fokussiert bleiben. Verlieren wir, haben wir mit einer großen Enttäuschung umzugehen.“ Am Samstag wird trainiert, auch um die Löwen aus dem Kopf zu bekommen.