Essem. Die ETB Miners atmen auf. Der 97:76-Sieg gegen Haspe war verdient. Und es gibt einen Faktor, der bei Essens Basketballern optimistisch stimmt.
Basketball-Erstregionalligist ETB Miners feierte am dritten Spieltag einen deutlichen 97:76-Sieg über den SV Hagen-Haspe. Es war kein glanzvoller Auftritt, aber einer, der ein wenig Souveränität ausstrahlte.
Alle vier Viertel gingen an die Gastgeber. „Wir wissen, dass wir gegen kein Spitzenteam der Liga gespielt haben, trotzdem tun solche Erfolgserlebnisse gut“, so Headcoach Lars Wendt.
ETB Miners: Leistungsträger steigern sich extrem
Offensiv sei es „okay“ gewesen, so Wendt. Nun, er mag ein wenig untertrieben haben. 97 Punkte sind eine Hausnummer, zudem gibt der Aufschwung bei wichtigen Leistungsträgern Anlass zu Optimismus – Haspe hin oder her.
Allen voran wäre da Devin Peterson zu nennen: Gegen Recklinghausen hatte der Point Guard einen katastrophalen Auftritt hingelegt, sich in Ibbenbüren freischwimmen können. Wichtige Würfe waren schon im Münsterland gefallen, nun gegen Haspe war er mit 28 Punkten erneut bester Schütze bei tollen Quoten: Satte 80 Prozent der Würfe fielen aus der Nah- und Mitteldistanz, 66 Prozent von Downtown.
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Dazu gesellten sich sieben Rebounds und vier Assists – und alles in 30 Minuten. „Unsere Gespräche mit ihm scheinen gefruchtet zu haben, das ist wichtig für uns alle“, so Wendt. Peterson arbeite hochprofessionell, das zahle sich aus. Das Haar in der Suppe: Erneut leistete sich Peterson fünf Turnover.
ETB Miners: Patrick Carney ist ein wichtiger Akteur
Peterson ist ein ganz wichtiges Mosaiksteinchen beim ETB, mit ihm steht und fällt viel. Patrick Carney ist ein weiteres, er deutete gegen Haspe wieder an, warum ohne ihn in der vergangenen Saison kaum etwas ging. Und doch – das wurde gegen die Hagener deutlich – ist es vor allem auch die Tiefe des Kaders, die den Miners noch zu einem großen Vorteil gereichen könnte.
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Einen als Führungsspieler verpflichteten Akteur die meiste Zeit auf der Bank sitzen lassen zu können – diesen Luxus gab es in Basketball-Essen selten. Getroffen hat es Dzemal Selimovic, der Center hatte gegen kleine, schnell spielende Gäste meist nur das Nachsehen, Wendt setzte auf Sadiq Ajagbe und Noah Westerhaus, die ihre Sache sehr ordentlich machten.
ETB Miners: „Dzemal wird uns wieder helfen“
„Bei uns spielt es keine Rolle, ob jemand einen großen Namen hat“, so Wendt. „Wir brauchen alle, auch Dzemal wird uns wieder helfen.“ Apropos „helfen“: Ein Sonderlob gab es für Müslim Özmeral, der elf Minuten gegen Haspe ran durfte, „und eine enorme Galligkeit mit ins Spiel bringt, die der Mannschaft guttut“.
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Vor allem in der Defensive, in der tatsächlich noch nicht alles Gold war, was da so an diesem insgesamt wirklich zufriedenstellenden Abend glänzte. Das Thema Offensivrebounds bleibt ein ernstes, auch gegen Haspe ließen die Miners zu viele zweite Chancen zu, worüber sich allen voran Ricardo Artis II, überragender Akteur im Trikot der Gäste, freute. Tiefpunkt war das dritte Viertel mit 24 zugelassenen Punkten.
Es bleibt eben noch ein bisschen was zu tun. Und doch: Der souveräne Sieg gegen Haspe, auch in dieser Deutlichkeit, zeugt von Fortschritt.
Miners – Haspe 97:76 (45:33) Die Viertel: 20:17, 25:16, 26:24, 26:19. Miners: Peterson (28/Effektivität 32), Zahariev (22), Carney (16/6 Assists), Westerhaus (11), Khartchenkov (8/5 Rebounds), Ajagbe (4), Özmeral (3), Agyapong (3/6 Rebounds), Selimovic (2), Bungart, Bongartz (DNP), Tauch (DNP).