Essener scheitern zu oft an Torhüter Fredrik Genz und den eigenen Fehlern. Letztendlich steht eine 30:33-Niederlage gegen die SG BBM zu Buche.

Die Festung des Tusem Essen ist offensichtlich doch noch nicht stabil genug, um gegen jeden Gegner bestehen zu können. Gegen die SG BBM Bietigheim kassierte die Mannschaft von Trainer Michael Hegemann die erste Heimniederlage der aktuellen Zweitligasaison, am Ende stand es 30:33 (13:15). Auch, weil ausgerechnet ein Ex-Essener zur großen Hürde wurde.

Tusem ohne Morante und Werschkull

Der Tusem musste auf die angeschlagenen Eloy Morante (Schulter) und Finley Werschkull (grippaler Infekt) verzichten, bekam dafür mentale Unterstützung von Ex-Trainer Jamal Naji auf der Tribüne. Allerdings taten sich die Jungs von der Margarethenhöhe schwer, denn die Gäste aus Baden-Württemberg stellten eine sehr kompakte Abwehr auf die Platte, die immer wieder beherzt zupackten. Die Essener versuchten es häufig mit dem Kopf durch die Wand – oder besser: durch die breiten Brüste der Gegner – scheiterten aber spätestens dann an Torwart Fredrik Genz. Der Schlussmann, der bis vor zwei Jahren noch für den Tusem auflief, parierte allein im ersten Durchgang neun Abschlüsse der Hausherren.

Die Mannschaft von Trainer Michael Hegemann kam nur selten zu ihrem Tempospiel, darauf schien das Team seines Gegenübers - Trainerfuchs Iker Romero - gut eingestellt zu sein. Phasenweise fanden die Gastgeber dann doch die Lücken in der SG-Abwehr und hielten den Anschluss. Jedes Tor war allerdings sehr hart erarbeitet und nichts lief von allein. Ein richtiger Fluss oder ein Schwung kamen nicht auf, da sich die Wellenbrecher aus Bietigheim ein ums andere Mal hart in den Weg stellten und selbst schnell auf Angriff umschalteten.

Lukas Diedrich hielt Rückstand in Grenzen

Der Tusem konnte seinem Torwart dankbar sein, dass der Rückstand nicht noch größer wurde. Lukas Diedrich war in der ersten Halbzeit achtmal zur Stelle und verteidigte das, was seine Vorderleute nicht abwehren konnten. Zu oft waren die Defensivspieler im entscheidenden Moment nicht konsequent genug und konnten somit die meist erfolgreichen Abschlüsse von Tom Wolf oder Max Öhler nicht verhindern.

Trotz des Zwei-Tore-Rückstands zur Pause war die Partie natürlich noch längst nicht entscheiden. Zumal der Tusem ab der 40. Minute die Halle komplett zum Kochen brachte. Plötzlich machte Bietigheim ein paar Fehler zu viel und die Essener konterten. Felix Eißing krönte die kleine Aufholjagd mit dem zwischenzeitlichen 22:22 (46.). Doch so schnell diese Euphoriewelle kam, so schnell brach sie auch wieder. Drei Fehler, drei Gegenstöße, drei Gegentore. „Wir wollten in dem Moment zu viel auf einmal. Vielleicht haben wir uns da zu sehr von den Emotionen treiben lassen, anstatt weiterhin geduldig zu spielen“, ärgerte sich Trainer Michael Hegemann nach dem Spiel.

Zu oft an Torhüter Freddy Genz gescheitert

Es hätte also eine weitere enorme Kraftanstrengung gebraucht, um die Partie noch umbiegen zu können. Ja, der Tusem blieb dran und es war spannend. „Wir haben bis zum Torabschluss sehr viel richtig gemacht, sind aber leider zu oft am sehr guten Freddy Genz gescheitert. Und letztendlich hat sich Bietigheim dann auch den Sieg verdient“, sagte Hegemann nach der Niederlage.

Tusem Essen – SG BBM Bietigheim 30:33 (13:15)Tusem: Fuchs, Diedrich; Ellwanger (6), Elsäßer, Rozman (4), Reidegeld, Wolfram, Dangers (1), Homscheid, Eißing (3), Szczesny (2), Müller (6/3), Seidel (1), Klingler (1), Mast (4), Schoss (2). Bietigheim: Genz, Kanters; Vlahovic, Claus, Lozano, Öhler, Wolf, Schäfer, de la Pena, Wiederstein, Velz, Hejny, Asmuth, Fischer.

Schiedsrichter: Biehler (Offenburg)/Dietz (Ohlsbach).
Siebenmeter: 4/8 – 6/7.
Strafminuten: 4 – 8 (Disq. Wiederstein 59.).
Zuschauer: 1478.
Spielfilm: 0:1 (5.), 4:3 (11.), 6:6 (15.), 7:9 (20.), 10:11 (25.), 13:15 (30.) – 15:16 (35.), 16:20 (40.), 22:22 (46.), 22:25 (48.), 26:29 (55.), 30:33 (60.).

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