Essener treffen in der Eishockey-Oberliga auf Hannover und den Krefelder EV. Warum Moskitos gegen Scorpions vor erster Reifeprüfung stehen.
Die Wohnbau Moskitos sammeln sich in der neuen Saison der Eishockey-Oberliga bislang mühsam ihre Punkte zusammen. Nach den ersten drei Auftritten mussten sich die Essener stets die Beute mit den Gegnern teilen. „Wir haben noch kein Spiel nach regulärer Spielzeit verloren“, bemerkt Torhüter Fabian Hegmann.
Allerdings haben sie auch noch keines nach 60 Minuten gewonnen. Zwei Siege in der Overtime und eine Pleite nach Penaltyschießen stehen bislang zu Buche – ein mittelmäßiger Saisonstart. Zumal die „Mücken“ ein vermeintlich leichtes Auftaktprogramm hatten, sich bislang nur mit Gegnern messen mussten, mit denen sie mindestens auf Augenhöhe sind. Trainer Frank Petrozza bekräftigt, er sei zufrieden. „Es kommt auf die Art und Weise an, wie die Spiele gelaufen sind.“
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Und die war geprägt von Moral, von einem starken Charakter, trotz scheinbar bereits verlorener Partien doch noch zurückzukommen. „Ich weiß, was in der Mannschaft steckt, aber das müssen wir immer wieder bestätigen.“
Am Sonntag geht es zum Krefelder EV
Am Freitag (20 Uhr, Westbahnhof) stehen die Essener gegen den Tabellenführer Hannover Scorpions vor der ersten echten Reifeprüfung in dieser Spielzeit, bevor sie am Sonntag (17.15 Uhr, Rheinlandhalle) zum zweiten Auswärtsspiel beim Krefelder EV 81 gastieren. Noch zu oft leisten sich die Moskitos Schwächephasen - wie bei der 3:4-Niederlage gegen Herford im ersten Drittel. Und wenn sie dann wieder zum Comeback ansetzen, „haben wir zu viel Druck gemacht. Wir waren zu gierig“, haderte Petrozza. Die Moskitos rannten mehrere Male ins offene Messer, die defensive Absicherung fehlte, was aus Essener Sicht glücklicherweise nur mit einem Gegentreffer bestraft wurde.
Scorpions werden Nachlässigkeiten bestrafen
Doch die Scorpions, die in dieser Saison bereits 15-mal getroffen haben, werden ihnen die Nachlässigkeiten wohl nicht so oft verzeihen. „Wenn du ihnen die Möglichkeiten gibst, ist der Puck drin“, weiß auch Petrozza. Die aufstiegsambitionierten Mellendorfer haben ihre ersten drei Saisonspiele allesamt gewonnen, stehen nicht umsonst mit neun Punkten auf Rang eins. „Wir sind die Underdogs und müssen in allen drei Zonen kompakt stehen“, so Petrozza.
Man habe jedenfalls nichts zu verlieren, meint Hegmann. „Wir können ganz normal aufspielen und haben da keine Angst. Da kann jeder kommen, der will“, lautet die deutliche Ansage des Goalies, der fordert, nicht wieder den Start in die Partie zu verschlafen. Das sollte den Moskitos auch am Sonntag in Krefeld nicht passieren. Die „Mücken“ gehen nach ihren beiden Testspielsiegen gegen den KEV (4:2 und 4:1) als leichter Favorit in das Auswärtsspiel. In zwei von den ersten drei Oberliga-Spielen verließen die Krefelder das Eis als Verlierer. Aber: Bei ihrem bislang einzigen Saisonsieg sorgten sie mit dem 10:2 bei überforderten Duisburgern für Furore. „Sie haben junge Spieler, die mit viel Energie spielen und auch wissen, wo das Tor steht“, erklärt Petrozza.
Moskitos zur Umstellung wegen Schneider gezwungen
Hinzu kommen die Verpflichtungen der DEL-erfahrenen Adrian Grygiel und Martin Schymainski. Petrozza ist nach der Matchstrafe gegen Damian Schneider dazu gezwungen, seine Reihen wieder zu verändern. Der 30-Jährige wird nach seinem Check gegen den Kopf mindestens die Spiele gegen die Scorpions, in Krefeld und das Derby gegen den Herner EV am Dienstag verpassen. Für die Moskitos bricht damit nach Dominik Luft der zweite Stürmer in der dritten Reihe vorerst weg.
Ersetzt werden könnte Schneider durch einen Angreifer aus dem zweiten Block oder die jungen Joey Petrozza oder Mees De Wit, aber auch DEG-Förderlizenzspieler Jona Dannöhl, der flexibel einsetzbar ist, wäre eventuell eine Option, damit die Moskitos den Scorpions am Freitag genauso erfolgreich die Stirn bieten können wie in der Vorsaison. „Wir haben die Scorpions im letzten Jahr schon zwei Mal geschlagen“, betont Hegmann. „Warum nicht noch einmal?“