Erst großer Jubel über Doppel-Torschütze Marvin Studtrucker, der sich kurz vor der Halbzeit selbst eine Schock-Diagnose ausstellt. Karrierende?
Spvg Schonnebeck - VfB Hilden 4:3 (3:2). Fußball-Spektakel am Schetters Busch. Bei Abpfiff lagen drei Hildener geschlagen im eigenen Strafraum, in der Nachspielzeit hatte die Spvg Schonnebeck doch noch den Dreier klar gemacht: Eine letzte Ecke von Kevin Kehrmann - der eingewechselte Kingsley Sinclair kam frei zum Kopfball. Danach wurde gar nicht mehr angepfiffen.
Studtrucker stellte sich selbst die Schock-Diagnose
Es hätte alles so schön sein können - war es aber nicht. Denn das Team von Trainer Dirk Tönnies musste den emiment wichtigen Sieg teuer bezahlen: Doppel-Torschütze Marvin Studrucker musste nach Foulspiel nach 42 Minuten gestützt vom Platz. Der leidgeprüfte Stürmer hat nach eigener Befürchtung erneut einen Kreuzbandriss erlitten. „Studti sagt, es wären dieselben Symptome wie damals - das wäre wohl sein Karriereende“, so sein geknickter Coach.
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Später folgte Abwehrturm Georgios Ketsatis, der nach einem Schlag ein Taubheitsgefühl im Bein verspürte. Doch damit nicht genug: Der kurz zuvor eingewechselte Simon Skuppin wurde am Sprunggelenk erwischt, auch hier droht eine längere Pause. „Drei Spieler müssen erheblich verletzt runter, in keinem Fall haben wir überhaupt einen Freistoß bekommen“, ärgerte sich Tönnies über die Leistung von Schiedsrichter Szlapa.
Dabei hatte die muntere erste Halbzeit munter für die Spvg begonnen. Der gerade in Form kommende Studtrucker hatte die Grün-Weißen mit einem Doppelschlag in Führung gebracht: Bei einem weiten Ball verschätzte sich Hildens Keeper Yannic Lenze übel, die Kugel titschte auf und flog in hohem Bogen über ihn - so rannte Studtrucker aufs leere Tor zu. Beim 2:0 nur eine Minute später war er herrlich in die Gasse von Patrick Dertwinkel frei gespielt worden.
Studtrucker wartete auf den Krankentransport
Die Freude währte nur zwei Minuten, da nahm Torjäger Pascal Weber einen langen Ball technisch stark auf und schloss cool ab ins lange Eck. Beide Teams spielten weiter voll auf Sieg, sehr zur Freude der 179 Zuschauer. „für die Trainer ist es nicht so schön“, bekannte Tönnies, der sich über manche Nachlässigkeit und grobe Abspielfehler in der eigen Hälfte ärgern musste: „Wir haben viele junge Spieler, die leisten sich noch einfache Ballverluste.“
Beim 3:2-Anschlusstreffer der Hildener durch Demir aus 18 Metern fühlte sich niemand zuständig, den Schützen am Schuss zu hindern. In der Pause war für die Gastgeber keine Besprechung möglich, der verletzte Studtrucker lag in der Kabine auf der Trage und wartete auf seinen Transport ins Krankenhaus. Die Gäste kamen somit schneller ins Spiel und erzielten folgerichtig den 3:3-Ausgleich, als Majetic im Strafraum völlig ungedeckt zum Abschluss kam (54.).
Mittwoch geht es bei TuRu Düsseldorf weiter
Beide Teams gaben sich in der Folgezeit nicht mit dem Unentschieden zufrieden, und diesmal hatten die Gastgeber endlich einmal Matchglück, als der eingewechselte Sinclair beim Eckball ungehindert zum Kopfball kam.
„Wir haben mit Meerbusch, Baumberg (Pokal) und nun Hilden drei Top-Mannschaften geschlagen, das sollte uns nun Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben geben“, hofft Tönnies, der gerne für sein Team zwei, drei Tage der Regeneration gehabt hätte, aber bereits am Mittwoch geht es bei TuRu Düsseldorf weiter. „Wir werden schon elf Mann auf den Platz kriegen“, verspricht der Coach, „notfalls schnüre ich mir noch einmal selbst die Stiefel drüber.“
Spvg: Sprenger, Mourtala, Ketsatis (49. Yerek), Kern, Sarr, Bloch, Dertrwinkel (67. Skuppin/78. Jozek), Badnjevic, Kehrmann, Brandner, Studtrucker (42. Sinclair).
Tore: 1:0 Studtrucker (5.), 2:0 Studtrucker (6.), 2:1 Weber (8.), 3:1 Kehrmann (22.), 3:2 Demir (29.), 3:3 Majetic (54.), 4:3 Sinclair (90.+3).
Zuschauer: 178.