Uralt-Ultra-Präsident ist gespannt auf die kommende Saison und freut sich einfach auf neue Herausforderungen, neue Stadien und neue Gegner.

Viele Wege führen nach Rom. Oder nach Sylt. Entweder komfortabel mit dem eigenen Privatjet oder im voll besetzten Zug, dem 9€-Ticket sei Dank. Hat halt viel mit Chancengleichheit zu tun. Als Rot-Weiss-Essen-Fan sage ich, besser aufsteigen, als abheben. Essens Drittliga-Saisonpremiere wirft ihre Schatten voraus. Die Fans sind extrem heiß auf das Eröffnungsspiel, dafür bedarf es kein Wettermodell.

Mir läuft es jetzt schon eiskalt den Rücken herunter, wenn ich an den Einlauf denke. Im Idealfall auch für die Gästemannschaft. Nur dieses verdammt hartnäckige Corona-Virus bereitet mir auch ohne Infektion Kopfschmerzen. Es lässt nicht locker und kann erneut eine gesamte Spielzeit beeinflussen.

Aktuell bestimmen Großveranstaltungen wie die Tour der rollenden Apotheken oder Frauen-Fußball-EM die sportlichen Schlagzeilen. Nicht nur „unsere“ Damen haben eine Menge zu bieten. Das sieht echt nach Fußball aus und zwar nach gutem. Im Gegensatz zu den Herren der Schöpfung verzichten sie weitestgehend auf Schauspielerei, winden sich nicht unnötig minutenlang auf dem Boden, sobald ein unsportliches Tackling oder Foul sie niederstreckt. Fletschaugen nach Kopfballduellen sind Ausnahme, nicht Regel. Auch auf den Rängen geht es eher friedlich fair, mitnichten weniger emotional zu. Hassgesänge? Fehlanzeige!

Der Rasen an der Hafenstraße wird neu verlegt

Ich gestehe offen und ehrlich, meiner einer mags eher etwas derber. Dafür bin ich zu Hause zart wie ein Schoßhündchen. Wimbledon gab’s ja auch noch. Duelle auf dem heiligen Rasen. Was heißt heiliger Rasen, der wird in diesen Tagen im Stadion an der Hafenstraße neu ausgelegt, nachdem Fans der Broiler sowie der Fantastischen Vier keinen Halm mehr auf dem anderen beließen. Wie sagte einst Rolf Rüssmann: „Wenn wir hier nicht gewinnen, dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt“.

Die Rekorde bei RWE werden reihenweise gebrochen

Kaputt kehrten die Spieler wohl auch aus dem intensiven Trainingslager in Wesendorf zurück. Laut Aussage von Chef-Trainer Christoph Dabrowski ging man bis an die Leistungsgrenzen. Sportliche Grenzen wird der Neu-Coach auf dem Radar haben, was das Wachstum rund um den Verein an sich betrifft, so scheinen derzeit keine Grenzen gesetzt zu sein.

Egal, welche Zahlen man sich auch ansieht, Rekorde werden reihenweise gebrochen. RWE kann aus dem Vollen schöpfen. Voll ist es ebenfalls auf dem Trainingsplatz. Vermutlich zu voll. Bis zum 1.September bleibt das Transferfenster geöffnet. Mal abwarten, wer noch durch dieses schlüpft. Es gibt leichtere Aufgaben, bei dieser vorhandenen Leistungsdichte die richtigen Entscheidungen zu treffen. Neue Liebe, neues Glück. Neuer Trainer, neue Chance.

Das Kapital Grote wird endlich geschlossen

Selbst ich weiß, dass es im Profisport oft hart zugeht, vor allen Dingen hinter den Kulissen. Eine Trennung gehört halt dazu - wie im richtigen Leben - es kommt auf das Wie an. Man sollte sich auch danach noch in die Augen schauen können. Dennis Grote ist jetzt da, wo er schon letzten Winter hin wollte, in Münster. Rot-Weiss Essen ist am Ende ohne den Mittelfeldstrategen allerdings auch dort angekommen, wo sie hinwollten, in Liga Drei. Also, Kapitel schließen, nach vorne schauen und das Abenteuer Profifußball in Angriff nehmen.

Mit Vorschusslorbeeren über Trainer, Spieler und Saisonverlauf halte ich mich zurück. Zu oft, fast regelmäßig, veränderte sich die Stimmungslage während einer Spielzeit. Ich freue mich einfach riesig über die neuen Herausforderungen, neue Gegner, neue Stadien, und all das inmitten der megatreuen Fans und Kumpels.

Egal, gegen welches Team, lasst sie kommen, noch steht es null zu null.

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