Essen. Angreifer Alexej Dmitriev wechselt vom Erstliga-Aufsteiger Löwen Frankfurt zu den Moskitos. Essener Oberligist freut sich über zwei Rückkehrer.

Die Moskitos Essen melden einen Transfer-Coup: Fast sechs Wochen ist es her, dass die Löwen Frankfurt den Zweitliga-Meisterpokal in die Höhe recken durften. Mit dem 2:1-Sieg im vierten Finalspiel bei den Ravensburg Towerstars machten die Hessen den Aufstieg in die DEL perfekt. Wie bereits in den Playoff-Runden zuvor fegten sie den Gegner im „Sweep“-Verfahren vom Eis – vier Spiele, vier Siege. Einer, der sich wie bei der Siegerehrung stets hinten anstellt, aber dennoch einen wesentlichen Anteil an der Meisterschaft hatte, ist Alexej Dmitriev - dessen Dienste sich der Eishockey-Oberligist gesichert hat.

In den Playoffs half er kräftig mit beim Titelgewinn, traf in elf Spielen zwei Mal und legte fünf Treffer vor. Nun hat der 36 Jahre alte Stürmer gleich für zwei Jahre am Essener Westbahnhof unterschrieben, wo er einst die ersten Schritte im Profi-Eishockey wagte – ein echter Transfercoup der „Mücken“.

Als Youngster stürmte Dmitriev bereits für die Moskitos in Essen

Als Youngster stieg Dmitriev mit den Moskitos 2004 von der Oberliga in die 2. Bundesliga auf und kehrt nun nach 17 Jahren zurück an seine alte Wirkungsstätte. „Bei Eishockey-Spielern ist es ja oft so, dass sie zu ihren Wurzeln zurückkehren“, erklärt der Moskitos-Vorsitzende Thomas Böttcher. Zumal der 1,84m große und 90kg schwere Linksschütze im Kreis Mettmann wohnt und es somit nicht weit hat bis nach Essen-West. „Er hat gute Playoffs gespielt in Frankfurt und war ein Wunschspieler von uns“, sagt Böttcher, der versichert, dass Dmitriev auch wirtschaftlich ins Konzept der Moskitos passe und einer der Führungsspieler werden soll.

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Trainer Frank Petrozza schätzt seinen neuen Schützling als „sehr erfahrenen Spieler ein, der eine sehr gute Übersicht und Scoring Touch hat. Das wird uns im Powerplay besonders helfen“. 521 DEL-Spiele und 325-Zweitligapartien füllen Dmitrievs persönliche Bilanz. In der Eliteliga DEL stand er bei den Eisbären Berlin und für Köln, Düsseldorf und Iserlohn auf dem Eis.

Damian Schneider, hier noch im Trikot des Herner EV, spielt kommende Saison bei dem Moskitos Essen.
Damian Schneider, hier noch im Trikot des Herner EV, spielt kommende Saison bei dem Moskitos Essen. © Klaus Pollkläsener

Neuzugang Damian Schneider hat auch schon für Herne gespielt

Noch nicht in der DEL, aber auch am Westbahnhof hat Damian Schneider gespielt. Der gebürtige Essener hat seine Jugendzeit bei den Moskitos verbracht und läuft in der Saison 2022/23 wieder im Mücken-Dress auf. Nach Oberliga-Nord-Stationen beim Erzrivalen Herner EV – unter anderem unter Frank Petrozza - und den Icefighters Leipzig zog es ihn 2020 in den Süden, wo der inzwischen 30-Jährige zwei Jahre für die EV Lindau Islanders auf dem Eis stand.

Der Kontakt zu Böttcher und Petrozza sei nie abgebrochen, sagt er. „Jetzt war einfach der richtige Zeitpunkt, nach mittlerweile zehn Jahren zurückzukehren“, betont Schneider, der flexibel einsetzbar ist. „Er kann als Verteidiger spielen und auch eine Rolle in den vorderen Reihen übernehmen“, sagt sein ehemaliger und künftiger Coach über seine neue Nummer 20. Die hatte zuletzt der Holländer Mitch Bruijsten getragen, hat dort aber noch keinen neuen Vertrag erhalten. Das aber habe „gar nichts zu bedeuten“, bekräftigt Chef Böttcher. „Mitch hat bei anderen Vereinen auch schon mit anderen Rückennummern gespielt.“

Noch ist offen, wie die Kontingentstellen besetzt werden

Auf die Beantwortung der Frage, wer die Essener Kontingentstellen in der kommenden Spielzeit besetzen wird, müssen sich die Fans wohl oder übel noch etwas gedulden. Zumal noch nicht geklärt ist, wie viele Kontingentstellen die Vereine in der nächsten Oberliga-Saison besetzen dürfen. Ansonsten ist die Kaderplanung nach zehn Weiter- und fünf Neuverpflichtungen vorerst abgeschlossen – bis auf zwei deutsche Spieler und einen Torhüter.

Kader und Dauerkarten-Verkauf

Moskitos Kader - Tor: Fabian Hegmann.Abwehr: Fabio Frick, Raphael Palmeira-Kerkhoff (bis 2024), Tobias Schmitz, René Behrens, Henry Martens, Stephan Kreuzmann, Tim Junge (bis 2024).

Angriff: Enrico Saccomani (bis 2024), Marc Zajic, Mees De Wit, Dominik Luft, Toni Lamers, Damian Schneider, Alexej Dmitriev (bis 2024).

Der Dauerkartenverkauf startet an diesem Donnerstag in der Geschäftsstelle am Westbahnhof (18-20 Uhr). Alle Infos zu Preisen und Rabatten sind online unter dem Link moskitos-essen.de/dauerkarten oder auf den Social-Media-Kanälen des Vereins zu finden. Zudem kann eine Dauerkartenreservierung per Mail an geschaeftsstelle@moskitos-essen.de vorgenommen werden.

Derweil haben die Wohnbau Moskitos pünktlich die offizielle Meldung für die Oberliga Nord beim Deutschen Eishockey-Bund (DEB) eingereicht, die bis zum 31. Mai fällig war. Jetzt müssen die wirtschaftlichen Unterlagen für die Lizensierung bis zum 15. Juni folgen, erklärt Böttcher. „Da sind wir jetzt gerade dran und werden sie fristgerecht liefern.“ Sofern die anderen Bewerber ihre Lizenz erhalten, dürfte die Oberliga Nord in der kommenden Saison mit 15 Vereinen an den Start gehen. Die Spielzeit wird definitiv wieder in Form einer Doppelrunde absolviert, sodass es 60 Spieltage geben wird.

Aufgrund der ungeraden Anzahl an Teams wird wohl jeder Verein an vier Spieltagen frei haben. Ab Mitte August können die Moskitos voraussichtlich wieder aufs Eis in der Halle am Westbahnhof. Das Eröffnungstestspiel ist acht Tage später, am 28. August, zu Hause geplant.

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