Essen. Fußballerinnen der SGS Essen bleiben erstklassig. Trainer Högner sieht souveränen Heimsieg gegen Jena und hofft auf positive Langzeitwirkung.

Es war längst nicht die Saison, die sich die Bundesliga-Fußballerinnen der SGS Essen gewünscht hatten. Doch am Ende lagen sie sich trotzdem freudestrahlend in den Armen. Schönebeck bleibt erstklassig. Und daran ließen die Essenerinnen im entscheidenden Spiel gegen Schlusslicht Jena keine ernsthaften Zweifel aufkommen: Bereits nach einer guten Viertelstunde führte die SGS mit 2:0. Dabei traten die Gastgeberinnen absolut souverän auf und schonten die eigenen Nerven.

Zuvor hatten die Gastgeberinnen aber ein Problem zu lösen. Nach der Aufstiegsfeier von Rot-Weiss Essen tags zuvor war der Rasen an der Hafenstraße ramponiert, so dass die SGS Plan B ziehen und an den Hallo umziehen musste. Geschadet hat es immerhin nicht.

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SGS Essen hat dem Druck im Abstiegskampf standgehalten

„Ich bin überglücklich. Wir haben dem Druck standgehalten“, freut sich Essens Trainer Markus Högner. „Das sind Dinge, die die Mädels weiterbringen werden.“ Doch so ganz ohne Schrecksekunde ging es dann doch nicht: Denn nach vier Minuten tauchte Jenas Birkholz frei vor dem Essener Tor auf. SGS-Torfrau Sophia Winkler parierte aber mit einer starken Fußabwehr. Eine Glanztat, mit der die 18-Jährige ihre Mannschaft auf Kurs hielt. „Eine Riesenchance“, atmete Högner durch.

Denn spielerisch – das war in den ersten Minuten zu sehen – war die SGS den Gästen deutlich überlegen. Und sogar körperlich. Das half bei Standards, die bisher eher die Achillesferse der Essenerinnen waren. Aber nicht gegen Jena: Elisa Senß brachte eine Ecke an den ersten Pfosten, Selina Ostermeier lief perfekt ein und drückte den Ball per Kopf ins kurze Eck: 1:0. Die Erleichterung war riesig, auch wenn sich der Jubel noch im Rahmen hielt.

Vivien Endemann (li.) von der SGS Essen versucht, sich gegen Jenas Svenja Malena Paulsen zu behaupten.
Vivien Endemann (li.) von der SGS Essen versucht, sich gegen Jenas Svenja Malena Paulsen zu behaupten. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Essenerinnen zeigen dem Schlusslicht die Grenzen auf

Auf jeden Fall spielten die Essenerinnen nun befreiter auf und zeigten Carl-Zeiss die Grenzen auf: Carlotta Wamser verpasste jedoch nach einer Ecke von der anderen Seite das 2:0 (12.). Besser machte es Vivien Endemann, die nach einem Steckpass auch nicht mehr per Notbremse-Versuch von Jenas Landmann zu stoppen war: 2:0 (16.). „Das hat uns Sicherheit gegeben. In den vergangenen Wochen mussten wir noch immer einem Rückstand hinterherlaufen“, sagte Högner.

Und es ging weiter nur in eine Richtung an diesem letzten Spieltag: Beke Sterner setzte sich rechts stark durch, doch Wamser setzte aus dem Rückraum zu hoch an (19.). Maike Berentzen verpasste das dritte Tor ebenfalls, als sie sich stark in den Strafraum spielte, dann aber das kurze Eck verfehlte (22.). Ein Querpass auf Endemann oder Fee Kockmann wäre die bessere Wahl gewesen. Und das sah die Angreiferin wohl ein: Vier Minuten später setzte sie sich wieder durch und bediente diesmal Kockmann: 3:0 (28.).

Auch im zweiten Durchgang weiterhin auf Offensivkurs

Schönebeck entschädigte die Zuschauer mittlerweile mit einem erfrischenden Offensivfußball für zuletzt doch einige sehr diskrete Auftritte. Längst ließen die Essenerinnen einen Klassenunterschied erkennen. Ein Blick auf das Parallelspiel nach Hoffenheim war gar nicht notwendig. Denn nur bei einer eigenen Niederlage hätte der SC Sand mit einem Sieg im Kraichgau die SGS noch auf einen Abstiegsplatz abrutschen lassen. Doch das blieb Theorie: Die TSG führte zur Pause mit 2:0.

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Die SGS hielt das aber nicht davon ab, im zweiten Durchgang weiter auf Angriff zu gehen. Und wieder sorgte Senß mit einer Ecke für Gefahr. Diesmal kam Sterner am zweiten Pfosten zum Kopfball, einer Abwehrspielerin der Gäste rettete aber vor der Linie (47.). Mittlerweile glich die Partie fast einem Trainingsspiel Angriff gegen Abwehr. Jena kam kaum noch über die Mittellinie. Doch die SGS ließ zu viele Chancen liegen. Wamser und Endemann hatten jeweils noch zwei gute Möglichkeiten.

Doch auch so kam keine Hektik mehr am Hallo auf, als es neue Kunde aus Hoffenheim gab: Der SC Sand hatte dort die Partie gedreht und führte mit 3:2. Hoffenheim glich allerdings noch aus. So oder so: Es war nur noch ein Ergebnis für Statistik. Für Sand geht es in Liga zwei, die SGS freut sich dank des eigenen Erfolgs auf ihre 19. Erstliga-Saison in Folge.

So haben sie gespielt

SGS Essen - Carl-Zeiss Jena 3:0 (3:0).
SGS: Winkler – Touon (76. Hils), S. Ostermeier (81. Räcke), L. Ostermeier, Sterner – Baijings, Senß (81. Piljic) – Berentzen (65. Laurier), Wamser (76. Baaß) – Endemann, Kockmann.
Tore: 1:0 S. Ostermeier (10.), 2:0 Endemann (16.), 3:0 Kockmann (28.).

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