Mit einem 70:77 gegen Bonn verabschieden sich die Essener aus dem Rennen um Platz acht. Trainer Lars Wendt nennt selbstkritisch die Gründe.

Das war’s – Basketball-Erstregionalligist ETB Miners hat die Playoffs verpasst: Mit einer 70:77-Niederlage gegen die Zweitvertretung der Telekom Baskets Bonn verabschiedeten sich die Essener endgültig aus dem Rennen um Platz acht, das Auswärtsspiel in Hamm am kommenden Wochenende wird das letzte der Saison 2021/22 sein. „Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir unser Ziel nicht haben erreichen können“, so Headcoach Lars Wendt, der nach dem Spiel einen ersten Blick zurückwarf. Doch dazu später mehr.

Dezimiertes Team warf alles in die Waagschale

Gegen Bonn – dem damit letzten Auftritt vor heimischem Publikum am Hallo – hatte das dezimierte Miners-Team noch einmal alles in die Waagschale geworfen. Zu Acht war die Mannschaft angetreten, u. a. ohne Fabian Richter, dafür mit Devin Peterson und Lennart Weichsel, die wegen Krankheit tagelang nicht trainieren konnten und augenscheinlich noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren.

Müslim Özmeral konnte nur knapp drei Minuten mitwirken, was die Rotation auf sieben zusammenschrumpfen ließ. „Vor diesem Hintergrund kann man nur den Hut vor der Leistung der Jungs ziehen“, so Lars Wendt stolz. Auch das Essener Publikum sah dies am Ende genauso.

Der ETB startete stark in die Partie, konnte freilich nicht verhindern, dass sich Bonn – wohl das heißeste Team der Liga derzeit – ebenfalls zügig zurechtfand am Hallo. Die Rheinländer eroberten die Führung, es gelang der favorisierten BBL-Reserve aber bis weit ins vierte Viertel hinein nicht, entscheidend davon zu ziehen. „Wir hatten lange Zeit eine kleine Siegchance“, so auch Wendt. Doch das Momentum kippte nicht, die Telekom Baskets schlugen immer wieder – allen voran durch Matthew Frierson (32 Punkte/9 Dreier) – die Tür zu. Auch doppelter Bewachung wusste er sich immer wieder zu entziehen, traf teils unmögliche Versuche.

Lars Wendt zeigte sich selbstkritisch

Und so musste sich der ETB am Ende geschlagen geben – die Playoffs spielen nun andere Teams aus. Zeit für ein allererstes Fazit, in dem sich Lars Wendt sehr wohl selbstkritisch zeigte, keine Entschuldigungen suchte, die er in der Verletzungsmisere vor und während der Saison (u. a. mit dem monatelangen Ausfall von Devin Peterson und Fabian Richter) oder in Corona durchaus hätte finden können. „Wir haben trotz dieser Schwierigkeiten immer selbstbewusst an unserem Ziel festgehalten und damit müssen wir uns jetzt auch eingestehen, dass wir es nicht erreicht haben“, so Wendt.

Auswärtsschwäche nicht in den Griff bekommen

Und weiter: „Unsere Auswärtsschwäche haben wir nicht in den Griff bekommen, wenn man um Platz acht spielt, darf man Spiele wie in Grevenbroich und Dorsten nicht verlieren. Da müssen wir den Finger in die Wunde legen, wir müssen es analysieren, um es besser machen zu können.“

Und Lars Wendt wollte sich ausdrücklich mit eingeschlossen wissen. „Es war eine großartige Erfahrung als Headcoach. Aber auch ich habe Fehler gemacht, aus denen ich lernen werde.“ Bleibt zunächst aber noch das letzte Spiel in Hamm, „und das wollen wir gewinnen“.

Miners – Bonn II – 70:77 (35:37)
Die Viertel:
25:18, 10:19, 21:23, 14:17. Miners: Peterson (24/5 Assists), Brkic (17/5 Rebounds), Ajagbe (16/13 Rebounds), Carney (8), Weichsel (3), Agyapong (2), Kazembola (0), Özmeral (0).

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