Essener Oberligist verabschiedet auf der Saisonabschlussfeier zwei verdiente Akteure. Der Blick von Coach Petrozza geht bereits nach vorn.
Bei kühlen Getränken und knackiger Grillwurst ließen die Wohnbau Moskitos die Eishockey-Oberliga-Saison 2021/22 ausklingen. In ungewohntem Habitat kamen Spieler, Verantwortliche, Fans und Helfer zusammen, um der kürzlich beendeten Spielzeit einen würdigen Abschluss zu bieten. Da die Räumlichkeiten in der Eissporthalle am Westbahnhof am Wochenende belegt waren, musste das Eishockey-Team auf die Hockey-Arena an der Raumerstraße ausweichen, wo normalerweise die Skater des Vereins beheimatet sind.
Mannschaft hat die Erwartungen übertroffen
Der Stimmung tat der Tapetenwechsel aber keinen Abbruch - im Gegenteil. Trotz des Pre-Playoff-Aus‘ nach der 0:4-Niederlage im Rückspiel bei den Black Dragons Erfurt war die Laune gut bei den Beteiligten. Denn die Mannschaft hatte die Erwartungen in den letzten Spielen übertroffen, mit dem Erreichen der Pre-Playoffs das Maximale aus der Saison herausgeholt. „Wir wollten für die Fans noch einmal etwas machen. Gerade die treuesten waren da, die uns in jedem Spiel unterstützt haben“, freute sich der Vorsitzende Thomas Böttcher. „Der Abend war eine abgerundete Geschichte.“
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Die rund 100 anwesenden Anhänger konnten insgesamt sieben Heimtrikots ersteigern. Zwei waren besonders hoch im Kurs: Die Jerseys von André Huebscher und Robby Hein, da es ihre letzten waren, denn die beiden Stürmer haben ihre Karriere nach der Saison beendet. Huebscher war 2019 aus Duisburg nach Essen gewechselt. Der 33-Jährige kam mit der Erfahrung von knapp 300 DEL-Spielen an den Westbahnhof, wo er nicht nur wegen seiner spielerischen Qualität, sondern auch seiner Persönlichkeit in den letzten drei Jahren geschätzt wurde, wie Böttcher auf der Abschlussfeier noch einmal betonte. Der Routinier sei „positiv gestimmt“, seine Laufbahn nun beendet zu haben, sagte er. „Ich bin echt happy, so tolle Fans und einen tollen Arbeitgeber hier noch einmal mitgenommen zu haben.“ Denn das sei das, worauf es am Ende ankommt. „Das war eine ehrwürdige Saison zum Abschied.“
Für die Teamkollegen geht es in die Sommerpause
Die hatte Hein nicht in Gänze miterlebt. Der ebenfalls 33-Jährige war erst im Dezember von den Hannover Indians nach Essen zurückgekehrt, wo er bereits den Großteil seiner Jugend verbracht hatte. Auch in seiner Profikarriere hatte er zuvor schon einige Jahre für die Moskitos gespielt. „Das, was man als Eishockeyspieler erlebt, wird man nirgendwo anders mehr erleben“, erklärt Hein. „Ich bin wirklich froh, dass ich meine Laufbahn hier beendet habe und dass jetzt ein Job kommt mit einer gewissen Sicherheit.“
Während für Huebscher und Hein der fließende Übergang in das Berufsleben fernab des Eishockeys ansteht, geht es für ihre ehemaligen Teamkollegen in die Sommerpause. Spieler wie etwa Kapitän Stephan Kreuzmann haben Zeit, um ihre Verletzungen auszukurieren. „Ich kann die neue Saison nicht erwarten“, sagt Kreuzmann, der noch an seiner Sprunggelenkverletzung aus dem Halle-Spiel Ende Dezember laboriert. „Aber ich glaube, die Jungs sind jetzt froh, wenn sie erst einmal ein paar Wochen Pause haben.“
Mees de Wit hat seinen Vertrag um ein Jahr verlängert
Allzu lang wird diese aber nicht sein, zumindest nicht für den jungen Mees De Wit, der seinen Vertrag am Westbahnhof bereits um ein Jahr verlängert hat. Nach einer kurzen Erholungsphase geht es für den 19-Jährigen ins Trainingslager nach Krefeld. „Dann wird den ganzen Sommer Gas gegeben und es gibt keine Pausen mehr“, blickt De Wit voraus.
Die gibt es ohnehin nicht für den Trainer und Sportlichen Leiter Frank Petrozza, der sich in den nächsten Tagen einige Gedanken über den Kader für die kommende Spielzeit machen wird. Die ersten Personalentscheidungen dürften nicht lange auf sich warten lassen. „Das Ende der Saison ist immer auch der Anfang der nächsten Saison“, betont der Deutsch-Kanadier eine alte Weisheit. „Wir kommen stärker zurück.“
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