Essener Oberligist blickt zuversichtlich auf das Heimspiel am Dienstag gegen Erfurt. Generalprobe mit 5:3-Sieg bei den Scorpions ist geglückt.

Die Wohnbau Moskitos laufen pünktlich zu den Pre-Playoffs zur Höchstform auf. „Es ist das perfekte Timing“, sagt Trainer Frank Petrozza vor dem Heimspiel am Dienstag gegen die Black Dragons Erfurt (20 Uhr, Westbahnhof). Bereits am Mittwoch steht zur gleichen Zeit das Rückspiel in der Erfurter Kartoffelhalle an.

Und die Stimmung vor dem Start in die Zwischenrunde könnte wohl kaum besser sein am Westbahnhof. Nach dem umjubelten 3:2-Derbysieg gegen die Herner EV Miners fuhren die Essener im letzten Hauptrunden-Spiel in Hannover überraschend den fünften Sieg in Folge ein und sicherten sich den neunten Tabellenplatz. Mit 5:3 (1:2, 1:1, 3:0) schickten die Moskitos die zweitplatzierten Scorpions vom Eis.

„Das war ein Charakterspiel“, erklärt Petrozza. „Du kannst Spiele 7:1 gewinnen, aber das war ein enges Spiel wie in den Playoffs.“ Und damit die optimale Generalprobe, die den „Mücken“ noch einmal zusätzlichen Schwung verleihen dürfte für die Duelle mit den Black Dragons. Die Moskitos bewiesen Moral und kämpften sich nach einem 1:3-Rückstand zurück in die Partie. Einmal mehr war das Überzahlspiel ein entscheidender Faktor, das sich in den letzten Wochen von der großen Schwachstelle zur wertvollen Stärke entwickelte.

Die Powerplay-Quote fand Coach Petrozza überragend

„Überragend“ findet der Coach die knapp fünfzigprozentige Powerplay-Quote aus den letzten fünf Spielen, in Hannover waren die Gäste zwei Mal erfolgreich mit einem Mann mehr auf dem Eis. Ein besonderes Augenmerk lag für Petrozza in der Wedemark aber darauf, ohne Verletzte nach Essen zurückzukehren. Er schonte gleich vier Spieler, der Plan ging dennoch nicht auf. Verteidiger Florian Spelleken musste das Eis im zweiten Drittel verletzt verlassen und ist für das Pre-Playoff-Hinspiel fraglich. Zweifellos noch nicht wieder dabei sein werden Thomas Richter und Felix Ribarik. Förderlizenz-Unterstützung aus der U20 der DEG werden die Moskitos aber trotzdem nicht erhalten. Never change a winning team“, betont Petrozza.

Gedanklich schon auf den Herner EV eingestellt

Gedanklich hatten sich die Essener wohl bereits auf ein erneutes Aufeinandertreffen mit dem Herner EV eingestellt, doch durch den Sieg in Hannover und die Niederlage der Rostock Piranhas in Krefeld heißt der Gegner nun Erfurt. „Sie sind auch ein gutes Team“, stellt der Moskitos-Coach klar. Die Black Dragons, die die Hauptrunde auf dem achten Rang beendeten, haben ihre Generalprobe gehörig in den Sand gesetzt und unterlagen in Herne mit 1:7. „Sie werden das Spiel schnell abhaken und sich auf Dienstag konzentrieren“, ist sich Petrozza sicher.

In Essen werden sich die besonders läuferisch und kämpferisch starken Erfurter so ein Ergebnis nicht noch einmal erlauben können, denn da die Pre-Playoffs in diesem Jahr nur in Hin- und Rückspiel und nicht im „Best-of-Three“-Modus ausgetragen werden geht es auch um die Tordifferenz. „Sonst konntest du in den Playoffs einen schlechten Tag haben und immer noch weiterkommen“, ärgert sich Petrozza. Nun sei „jedes Bully, jeder Wechsel“ wichtig und „jedes Tor“ könne den Unterschied machen. „Wir müssen mit der Mentalität in die Spiele reingehen, kämpfen zu wollen.“

Das Saisonziel ist bereits erreicht

Unter Druck sehen sich die Moskitos dabei nicht. Das vor der Saison ausgeschriebene Ziel, nicht abzusteigen, hatten sie schon durch den ausgesetzten Abstieg erreicht. Das Erreichen der Pre-Playoffs kann bereits als voller Erfolg verbucht werden. „Wir sind absolut zufrieden mit dem, was wir schon erreicht haben. Alles, was jetzt noch kommt, ist Zubrot“, sagt der Moskitos-Vorsitzende Thomas Böttcher. „Wenn du tatsächlich weiterkommst und wir am Freitag Richtung Süden fahren, kann das in einer Mannschaft Dynamiken freisetzen, muss es aber nicht. Lassen wir uns überraschen.“

Hannover Scorpions – Moskitos 3:5.
Drittel
: 2:1, 1:1, 0:3.Tore: 1:0 (7.), 1:1 Bruijsten (12.), 2:1 (14.), 3:1 (25.), 3:2 Hein (32.), 3:3 Frick (46.), 3:4 Hein (48.), 3:5 McLeod (Empty Net, 60.).
Strafminuten: Essen 6 – Hannover 8.
Zuschauer: 751.

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