Essen. Es geht um Teilnahme an den Pre-Playoffs. Moskitos müssen sich auch mental auf Heimspiel gegen Herford einstellen. Saisonziel steht auf dem Spiel.
Ein Thema war zu Beginn dieser Woche tabu am Essener Westbahnhof. Von „Druck“ wollte bei den Wohnbau Moskitos in den letzten Tagen niemand etwas wissen. „Ich sehe keinen Druck. Das ist normal als Sportler“, sagt Trainer Frank Petrozza vor dem richtungsweisenden Heimspiel am Mittwoch gegen den Herforder EV (20 Uhr, Westbahnhof).
Und doch scheint der Druck zu steigen vor dem Duell mit dem ärgsten Konkurrenten um den zehnten Tabellenplatz der Oberliga Nord. Das aber haben sich die Essener selbst zuzuschreiben. Immer wieder formulierten sie die Pre-Playoffs als Ziel in den letzten Wochen. Mal klarer, mal durch die Hintertür. Nun stehen sie am Scheideweg.
Wohnbau Moskitos müssen Punkte, um weiter mitzumischen
Behalten die Moskitos die Punkte am Westbahnhof, würden sie wieder munter mitmischen im Kampf um die Pre-Playoffs. Entführen die Herforder die Zähler, läge der zehnte Platz wieder in weiter Ferne. „Die Spieler müssen wissen, wie wichtig dieses Spiel ist“, meint Petrozza.
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Beim Tabellenschlusslicht Hammer Eisbären kassierten sie zuletzt eine 2:7-Klatsche. „Es ist jetzt wie in den Playoffs: Du musst ein Kurzzeitgedächtnis haben und das Spiel abhaken“, richtet der Coach den Blick schnell nach vorn, betont aber wiederum, dass man über die Pleite gesprochen und sie aufgearbeitet habe. Die neue Abstiegsregelung habe seinem Gefühl nach „die Luft rausgenommen“.
Aufgrund des bereits jetzt verzerrten Tabellenbildes und der Gefahren einer weiteren Verschlechterung der ökonomischen Situation mancher Oberligisten hat sich der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) erneut dazu entschieden, den Abstieg aus den Oberligen Nord und Süd am Ende der laufenden Saison auszusetzen. Die Moskitos wirkten dadurch jedoch alles andere als befreit. Petrozza erwarte nun eine „große Reaktion“ von seiner Mannschaft: „Alles geht über unsere Einstellung. Das ist die Basis. Du musst immer hart arbeiten“, verdeutlicht der Deutsch-Kanadier.
Trainer Frank Petrozza hat zuletzt in Hamm Einstellung vermisst
In Hamm hatte er diese Einstellung vermisst und auch die Partie gegen Herford dürfte alles andere als ein Selbstläufer werden. Denn wie der Gegner vom Sonntag haben auch die Ostwestfalen Stürmer, die die Spiele im Alleingang entscheiden können. „Sie haben mit den beiden Ausländern Begovs und Biezais, Rinke, Bombis und Garten fünf Top-Torjäger“, warnt Petrozza. Allein diese fünf haben zusammen bereits 113-mal eingenetzt in dieser Saison, Begovs und Bombis werden dem ohnehin schon dezimierten HEV in Essen jedoch fehlen.
Im letzten Aufeinandertreffen zwischen den beiden Vereinen hielten die Moskitos den Einfluss von Biezais und Co. vergleichsweise gering. Doch das dürfte den Essenern am Mittwoch herzlich wenig bringen, wenn sie es abermals nicht schaffen, auf der Gegenseite ihre Nadelstiche zu setzen. Die Unterschiedsspieler, die der HEV in seinen Reihen hat, fehlen den Essenern momentan. Der Kanadier Aaron McLeod und der Holländer Mitch Bruijsten fehlt die Konstanz. Der Coach fordert von seiner kompletten Truppe mehr Konsequenz in der Offensiv-Zone: „Wir müssen hungrig sein vor dem gegnerischen Tor, mehr Verantwortung übernehmen und zumindest versuchen, die Scheiben aufs Tor zu bringen.“
Einsatz von Topscorer Enrico Saccomani ist fraglich
Eine tragende Rolle soll dabei eigentlich Enrico Saccomani einnehmen. Beim verlässlichsten Scorer der Moskitos sind nach dem Spiel in Hamm aber wieder Schmerzen im Hüftbereich aufgetreten, sein Einsatz gegen Herford ist mehr als fraglich. Auf jeden Fall dabei sein wird hingegen Förderlizenz-Goalie Pascál Seidel aus der U20 der Düsseldorfer EG. Der 19-Jährige wird den Vorzug vor dem zuletzt patzenden Fabian Hegmann erhalten.
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