Essen. Im DFB-Pokal unterliegt die SGS Essen unglücklich mit 1:2 nach Verlängerung. Essenerinnen hatten genug Chancen, Spiel zu entscheiden.
Die SGS Essen hat alles versucht: Doch nach 120 Minuten ist die Geschichte im DFB-Pokal des Klubs um ein Drama reicher. Mit 1:2 unterlagen die Bundesliga-Fußballerinnen nach großem Kampf Bayer Leverkusen und verpassten damit den Einzug ins Halbfinale. Und die Spielerinnen hören es nicht zum ersten Mal in dieser Saison: Sie waren keinesfalls die schlechtere Mannschaft. Eher im Gegenteil. Doch eine Unachtsamkeit nach einer Standardsituation sorgt für das bittere Pokal-Aus.
Die Enttäuschung stand den Essenerinnen ins Gesicht geschrieben. Etwas Trost gab es von den Rängen. Denn die Zuschauer honorierten, dass die SGS einen aufopferungsvollen Kampf geboten hatten. Schon zu Beginn waren die Gastgeberinnen die aktivere Mannschaft und belohnten sich früh: Schönebeck zwang Leverkusen mit einem hohen Pressing zu einem Fehler. Vivien Endemann fing einen zu kurz geratenen Rückpass ab und besorgte die frühe Führung.
SGS Essen geht früh durch Endemann in Führung
Für die Werkself war es ein Weckruf, denn wie auf Knopfdruck drängten sie auf den Ausgleich. Und er wäre fast postwendend gefallen: Nach einem Chipball hinter die Essener Viererkette steuerte Gräwe allein auf Kim Sindermann zu, doch die Torfrau parierte stark. Zu ihrem Einsatz kam sie kurzfristig, da Sophia Winkler mit Schulterproblemen ausfiel. Auch Elisa Senß wurde schmerzlich vermisst. Den Ausgleich hätte sie aber wohl auch nicht verhindern können.
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Beim Versuch, auf den Flügel zu spielen, trafen die Gäste Jill Baijings am Kopf. Der Ball landete im Rücken der SGS-Defensive, wo Zeller am schnellsten schaltete und zum 1:1 einschob.
Anschließend zog sich die Werkself wieder etwas zurück. Blieb aber über die schnellen Zeller, Arfaoui und Wieder immer gefährlich. Chancen gab es im ersten Durchgang aber nur noch auf der Gegenseite: Erst klärte Leverkusen nach einem Kopfball von Selina Ostermeier kurz vor der Torlinie (27.), dann parierte Torfrau Klink den Versuch von Maike Berentzen, ehe Endemann den Nachschuss über den Kasten setzte (45.). Antonia Baaß hatte den Angriff mit einem perfekten Zuspiel eingeleitet.
Gäste aus Leverkusen werden erst in der Schlussphase aktiver
Und auch nach dem Seitenwechsel blieb die SGS die aktivere Mannschaft. Als Endemann zum Sprint ansetzte, lag die nächste Großchance in der Luft, doch das Zuspiel auf Estelle Laurier geriet zu ungenau (49). Es war ein Angriff mit Symbolcharakter: Einstellung, Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten waren vorbildlich. Doch vor dem Tor fehlte es der SGS an Konsequenz. Statt selbst abzuschließen, suchte Schönebeck zu häufig einen weiteren Querpass.
So haben sie gespielt
SGS - B. Leverkusen 1:2 n.V. (1:1, 0:0).
SGS: Sindermann – Touon, S. Ostermeier, Räcke (114. Debitzki), Meißner – Baijings, L. Ostermeier – Berentzen (81. Kockmann), Laurier (81. Sterner), Baaß (60. Wamser) – Endemann.
Zuschauer: 1013.
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rot für Gräwe (115.).
Tore: 1:0 Endemann (12.), 1:1 Zeller (21.), 1:2 Zeller (104).
Auf der Gegenseite tat sich lange gar nichts. Leverkusen machte kaum Anstalten, auf den zweiten Treffer zu gehen. Erst in der Schlussviertelstunde legten die Gäste ihre Passivität ab und investierten mehr. Und prompt wurde es gefährlich: Die eingewechselte Kögl steckte auf Wieder durch, doch Essens Torfrau Sindermann war im letzten Moment dazwischen (79.).
Noch eine letzte große Chance in der Schlussminute
Nach Ablauf der regulären Spielzeit war keine Entscheidung gefallen. Es ging in die Verlängerung, in der die SGS den besseren Start erwischte: Carlotta Wamser schickte Beke Sterner, deren Schuss Torfrau Klink aber parierte. Die SGS hatte sich das Tor längst verdient. Aber es fiel auf der anderen Seite: Nach einem Eckball war Zeller völlig frei und stieß mit ihrem zweiten Treffer die Tür zum Halbfinale für die Gäste weit auf. Die SGS warf zwar noch einmal alles in die Waagschale, doch auch der letzte Versuch von Touon wurde noch geblockt. Aus dr Traum vom Finale.
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