Essen. Essener Eishockey-Oberligist zeigt beim 2:7 in Hamm eine enttäuschende Leistung. Wollen sie noch in die Pre-Playoffs, müssen sie einiges ändern.

Ein leichtes Lächeln huschte ihm dann doch über die Lippen. Während seine Teamkollegen enttäuscht vom Eis am Hammer Maxipark stiefelten, wurde Moskitos-Stürmer Aaron McLeod zum Essener Spieler des Abends gekürt. So wirklich freuen über die Auszeichnung konnte sich der Kanadier aber wohl nicht, denn er und seine Teamkollegen hatten zuvor ein Debakel erlebt. Die Wohnbau Moskitos unterlagen den Hammer Eisbären, dem Schlusslicht der Oberliga Nord, deutlich und verdient mit 2:7 (0:0, 2:4, 0:3).

„Es ist enttäuschend, aber das Ergebnis ist ein bisschen zu hoch“, meinte Moskitos-Coach Frank Petrozza nach einer Partie, die er sich sicherlich anders vorgestellt hatte. Anstatt eines Schritts nach vorn und in Richtung der Pre-Playoffs-Qualifikation setzte es einen herben Rückschlag, den wohl niemand erwartet und der sich in den ersten 20 Spielminuten auch nicht angedeutet hatte.

Moskitos können Problem bei ihrem Überzahlspiel nicht beheben

„Im ersten Drittel haben wir gut gespielt und hatten ein paar gute Chancen“, blickte Petrozza zurück. Doch nach einem Horrorstart in den zweiten Spielabschnitt war abzusehen, dass es ein ungemütlicher Abend werden würde für die Gäste. „Wir haben das ganze Jahr Probleme in Überzahl“, klagte der Moskitos-Coach. Normalerweise äußerten sich diese in der fehlenden Torgefahr, doch in Hamm klingelte es sogar im eigenen Gehäuse. Die Eisbären überraschten die Gäste gleich zweimal in Unterzahl. Einmal patzte Moskitos-Goalie Fabian Hegmann böse, als er aus seinem Tor herausgekommen war und dem Gegner den Puck von der Bande in den Schläger spielte. Beim 0:2 wurden die Essener gnadenlos ausgekontert.

Auch interessant

Sie hatten aber die direkte Antwort parat. „Wir haben uns wieder ins Spiel zurückgekämpft, hatten das Momentum wieder auf unserer Seite“, meinte Petrozza nach dem schnellen Doppelschlag seiner Kontingentspieler McLeod und Mitch Bruijsten zum 2:2. Doch besonders der US-Amerikaner Christopher Schutz und der Kanadier Kyle Brothers wussten zu überzeugen.

Trainer Frank Petrozza von den Wohnbau Moskitos kommt nicht voran mit seiner Mannschaft auf dem Weg zu den Pre-Playoff-Plätzen.
Trainer Frank Petrozza von den Wohnbau Moskitos kommt nicht voran mit seiner Mannschaft auf dem Weg zu den Pre-Playoff-Plätzen. © Michael Gohl

Hammer Kontingent-Stürmer mit einem Sahnetag und fünf Toren

Der Essener Trainer hatte vor der Partie noch eindringlich vor ihnen gewarnt, aber seine Verteidigung konnte sie nicht in Schach halten. Brothers traf einmal, Schutz entschied das Spiel mit fünf Treffern fast im Alleingang und wurde seinerseits zum besten Hammer Spieler gekürt. „Er hatte einen Sahnetag“, lobte Petrozza, „aber das ist der Job der Ausländer. Sie müssen den Unterschied machen und sie haben heute den Unterschied gemacht.“

Auch interessant

Gegenwehr erfuhren die Eisbären nach dem Essener Ausgleich nicht mehr allzu viel. „Von dann an haben wir bis zum Ende zu viele Zweikämpfe und die 50:50-Scheiben verloren“, haderte Petrozza. Nach dem zweiten Drittel sei das Spiel beim Stand von 2:4 zwar „immer noch offen“ gewesen, Alarmstimmung herrschte vor dem Tor der Eisbären in den letzten 20 Minuten aber nur noch selten.

Der erhoffte Effekt durch die Rückkehr von Top-Scorer und Kapitänsvertreter Enrico Saccomani blieb aus. Der Druck auf die Essener steigt vor dem Heimspiel am Mittwoch gegen den Tabellennachbarn Herforder EV (20 Uhr, Westbahnhof). Mit einem Sieg gegen den HEV, der die Moskitos in der Tabelle überholt hat, ohne selbst auf dem Eis zu stehen, könnten die „Mücken“ mindestens gleichziehen und ihren Punktequotienten wieder aufpolieren. Bei einer Niederlage würde der Konkurrent davonziehen und die Moskitos ihre gute Position im Kampf um die Pre-Playoffs endgültig verlieren.

So haben sie gespielt

Hammer Eisbären – Moskitos 7:2.

Drittel: 0:0, 4:2, 3:0.

Tore: 1:0 (23.), 2:0 (24.), 2:1 McLeod (27.), 2:2 Bruijsten (27.), 3:2 (32.), 4:2 (36.), 5:2 (41.), 6:2 (47.), 7:2 (58.).

Strafminuten: Essen 6 – Hamm 14.

Zuschauer: 513.