Essen. Essener Oberligist kommt bei 2:6-Pleite gegen starke Trappers erst nach einer halben Stunde in die Gänge. Sonntag in Hamm gibt’s nur ein Ziel.
Wie aus dem Nichts waren die Wohnbau Moskitos zurück im Spiel. Nur 52 Sekunden nachdem Stürmer Marc Zajic den 1:3-Anschlusstreffer gegen die Tilburg Trappers erzielt hatte, zappelte die Scheibe erneut im Netz. Wieder traf Zajic und nach nahezu aussichtslosen ersten zwei Spielabschnitten war die Hoffnung zurückgekehrt bei den Essenern. Doch die starken Niederländer machten daraufhin kurzen Prozess mit den „Mücken“. Die 2:6 (0:2, 0:1, 2:3)-Niederlage ist die vierte der Essener in dieser Saison gegen Tilburg, die auch in der Höhe in Ordnung geht.
Moskitos haben gegen starke Gäste letztlich keine Chance
„Das war nicht genug heute. Tilburg war viel besser, und ich habe heute eine gute Tilburger Mannschaft gesehen“, resümierte Moskitos-Coach Frank Petrozza, dessen Blick sich schnell auf die nächste Aufgabe richtete. „Wir müssen immer nach vorne schauen. Heute haben 30 Minuten nicht gereicht, aber ich war zufrieden mit den letzten 30. Darauf sollten wir aufbauen.“
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Am Sonntag steht die Aufgabe zu den Hammer Eisbären auf dem Programm. Drei Punkte sind Pflicht gegen den Tabellenletzten der Oberliga Nord, wenn die Essener ihre gute Position im Rennen um die Pre-Playoff-Plätze nicht verlieren wollen. Derzeit stehen sie mit einem Punktequotienten von 0,98 Zählern pro Spiel genau auf Augenhöhe mit dem Herforder EV, dem ärgsten Konkurrenten um Tabellenrang zehn.
Spiel beim Schlusslicht Hamm ist enorm wichtig für Essener
„Das ist ein wichtiges Spiel für uns. Wir werden niemanden unterschätzen“, betont Petrozza mit Blick auf die knappe 3:5-Niederlage der Eisbären am Freitagabend in Leipzig. Die Hammer hatten dem Tabellenvierten lange Probleme bereitet, ehe dieser die Partie im Schlussdrittel zu seinen Gunsten drehte.
Auch Moskitos-Verteidiger Lukas Mannes warnt, das Schlusslicht auf die leichte Schulter zu nehmen. „Nur weil sie ziemlich weit unten in der Tabelle stehen, heißt das nicht, dass wir nur mit halber Leistung in das Spiel reingehen dürfen.“ Bei den Eisbären wird es besonders darauf ankommen, sich dem Kampf wieder über die vollen 60 Minuten zu stellen. „Wir müssen einfach unser Spiel spielen und von Anfang an da sein und nicht wieder erst später aufwachen“, erklärt der junge Verteidiger, der nach einmonatiger Krankheitspause gegen Tilburg sein Comeback gab.
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Rückkehr von Topscorer Saccomani erhöht Erfolgschancen
Die Rückkehr von Enrico Saccomani, dem zuverlässigsten Scorer der Moskitos, dürfte die Gewinnchancen am Sonntag noch einmal erhöhen. Ansonsten steht Trainer Frank Petrozza das gleiche Personal zur Verfügung wie gegen Tilburg.
Die Moskitos kamen in Tilburg nur schwer in die Gänge und hatten im ersten Drittel keinen Zugriff auf den Gegner, den aber wohl nur kaum ein Team der Liga in dieser Verfassung hätte verteidigen können. Denn die Trappers waren spritzig, immer einen Schritt schneller und zeigten sich von ihrer besten Seite. Und das, obwohl die Holländer auf dem Weg nach Essen im Stau gestanden hatten und die Partie erst mit 15-minütiger Verzögerung angepfiffen worden war.
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Nach Aufholjagd schleichen sich wieder Fehler ein
„Ich kenne Tilburg schon ein paar Jahre und habe sie lange nicht so hungrig gesehen“, musste sich Petrozza eingestehen. In der ersten halben Stunde habe man keine Chance gehabt. „Wir waren gut bedient mit dem 0:3.“ Nach 35 Minuten, in denen die Moskitos nahezu teilnahmslos zusehen mussten, wie die Trappers die Scheibe immer wieder mit klugen Entscheidungen in ihren Reihen hielten, fanden aber auch die Moskitos langsam ihren Rhythmus wieder.
Petrozzas Kabinenansprache in der zweiten Drittelpause schien aber gewirkt zu haben. Die Gastgeber erzwangen nach den Treffern zum 2:3 ein offenes Spiel. „Durch ein paar Fehler haben wir die Aufholjagd dann leider verschenkt“, ärgerte sich Verteidiger Lukas Mannes. Und so schnell wie der Lärmpegel am Westbahnhof gestiegen war, fiel er auch wieder ab.
So haben sie gespielt
Moskitos – Tilburg Trappers 2:6.
Drittel: 0:2, 0:1, 2:3.
Tore: 0:1 (7.), 0:2 (14.), 0:3 (30.), 1:3/2:3 Zajic (45./46.), 2:4 (48.), 2:5 (57.), 2:6 (Empty Net, 60.).
Strafminuten: Essen 6 – Tilburg 4.
Zuschauer: 646.
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