Essen. Tusem Essen schickt die Dresdener in der 2. Handball-Bundesliga mit 34:25 nach Hause und kann sich dabei auf zwei starke Stützen verlassen.

Es waren gleich drei „Ausrufezeichen“, die Jona Reidegeld den Fans nach dem 34:25-Heimsieg gegen den HC Elbflorenz spendierte. Der Youngster des Tusem Essen traf per sehenswertem Heber zum verdient deutlichen Endstand und durfte aus diesem Grund die obligatorische „Humba“ in der Halle anstimmen. Doch dieses Tor war nur das i-Tüpfelchen auf einer insgesamt sehr ordentlichen Leistung der Gastgeber, die mit Torwart Sebastian Bliß und Kapitän Jonas Ellwanger starke Stützen hatten.

Der Tusem hatte vor der Partie auf die Rückkehr von Justin Müller (Sprunggelenk) und Tim Rozman (Corona) gehofft, doch für beide Offensivkräfte hat es noch nicht gereicht. Die Motivation, eine Reaktion auf die Niederlage in Hamm zu zeigen, schien dennoch sehr groß zu sein.

Tusem Essen beginnt hellwach gegen Dresden

Die Essener begannen hellwach in der Abwehr, ließen Dresden nur schwer ins Spiel kommen. Im Angriff zögerten sie nicht lange, durch Lucas Firnhaber und schnelle Gegenstöße über Lukas Becher zogen die Gastgeber recht schnörkellos in Richtung gegnerisches Tor, erspielten sich eine erste Führung.

Lukas Becher steuerte fünf Tore zum Tusem-Heimsieg bei – Bestwert, was die Feldtore angeht.
Lukas Becher steuerte fünf Tore zum Tusem-Heimsieg bei – Bestwert, was die Feldtore angeht. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Rico Göde, der Trainer der Sachsen, musste bereits nach zwölf Minuten ins Spiel seiner Mannschaft eingreifen und in seiner ersten Auszeit ein paar Dinge korrigieren. Fortan lief es etwas besser für den HC Elbflorenz, der plötzlich einige Lücken in der gegnerischen Abwehr ausfindig machen konnte. Philipp Jungemann am Kreis und Ivar Stavast im Rückraum sorgten dafür, dass die Begegnung nun doch etwas offener wurde.

Der Tusem erlaubte seinen Gästen teilweise zu viele Abschlüsse, doch Torwart Sebastian Bliß war mit einigen Paraden häufig die letzte Rettung. Teilweise wurde der Schlussmann kurz vor der Pause zu oft allein gelassen, weshalb die Sachsen noch auf zwei Treffer herankamen und Hoffnung schöpfen durften.

Jonas Ellwanger übernimmt das Kommando

In der zweiten Halbzeit übernahm Kapitän Jonas Ellwanger das Kommando im Rückraum und steuerte sein Team wieder auf Kurs. Seine Entscheidungen in der Offensive halfen dabei, dass der Tusem die Führung nicht aus der Hand gab und sich wieder etwas absetzen konnte. Dresden versuchte das Duell weiter offen zu halten, erlaubte sich allerdings zu viele Fehler und ungenaue Abschlüsse. Die Essener blieben hingegen stabil und waren in der wichtigen Phase rund um die 50. Minute voll da.

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Letztendlich setzten sie sich entscheidend ab und nutzten die Schlussphase dafür weiteres Selbstvertrauen zu sammeln. Noah Beyer mit einem Wurf hinter dem Rücken oder einem sehenswerten Dreher, zudem der bereits erwähnte Heber von Reidegeld machte auch den Fans sichtlich Spaß. Generell hatte man das Gefühl, dass im Spiel der Hausherren eine Menge guter Laune zu erkennen war. Immer wieder hatten sie ein Lächeln im Gesicht, am Ende sogar ein breites Grinsen.

Dringendes Signal für die kommenden Wochen

„Dass die Teamchemie bei uns stimmt, ist ja kein Geheimnis“, sagte Jonas Ellwanger nach dem Sieg, „wir haben heute eine gute Lockerheit gehabt und so können wir unseren Spielstil noch besser fahren, als wenn wir zu verkrampft sind.“ Dieses befreite Aufspielen, das den Tusem in der Erstliga-Saison so stark gemacht hatte, hat er in dieser Saison häufig vermissen lassen.

Doch gegen den HC Elbflorenz ist es gelungen und hat gezeigt, was es bewirken kann. Vielleicht waren Reidegelds Ausrufezeichen auch dahingehend ein Signal für die kommenden Wochen. So kann es gehen.

Tusem – Elbflor. Dresden 34:25 (14:12)

Tusem: Bliß, Diedrich; Beyer (6/2), Ellwanger (4), Glatthard, Kämper (1), Reidegeld (1), Dangers, Becher (5), Ignatow, Szczesny (1), Bergner (3), Firnhaber (7), Seidel (1), Morante (2), Klingler (3).

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Dresden: Prager, Mohs; Zobel (3), Wucherpfennig (1), Dierberg (4), Buschmann (1), Dumcius, Kretschmer, Jungemann (4), Stavast (7), Greß (4), Vanco, Klepp, Quade (1), Wellner.Siebenmeter: 2/2 – 0/1.

Strafminuten: 10 – 4.

Schiedsrichter: Grobe (Braunschweig)/Kinzel (Bochum).

Zuschauer: 673.

Spielfilm: 3:0 (5.), 7:5 (10.), 9:7 (15.), 11:9 (20.), 14:9 (25.), 14:12 (30.) – 16:15 (35.), 21:17 (40.), 22:20 (45.), 26:21 (50.), 30:22 (55.), 34:25 (60.).