Tusem Essen scheitert in der Schlussphase zu oft und verliert das Derby beim ASV Hamm-Westfalen mit 29:35 (17:17). Huesmann mit 17 Treffern.

Auch in seinen 17. Jubel an diesem Abend steckte er genauso viele Emotionen wie in seinen ersten – wenn nicht sogar noch etwas mehr. Fabian Huesmann machte mit seinem 17. Tor für den ASV Hamm-Westfalen den Deckel auf den 35:29-Sieg gegen den Tusem Essen und riss die Arme nach oben. Während die Westfalen in der Schlussphase mächtig aufdrehten, war das Team von der Margarethenhöhe einmal mehr nicht zur Stelle, als es darauf ankam.

„Wir wollten trotz unserer dünnen Personaldecke ein hohes Tempo gehen. Das ist uns auch gelungen, aber am Ende sind uns die Kräfte ausgegangen“, sagte Jamal Naji nach der Partie. Der Trainer, der auf Tim Rozman, Nils Homscheid (beide Corona) und Justin Müller (Sprunggelenk) verzichten musste, sah in den Schlussminuten, wie seine Jungs ein ums andere Mal vor dem gegnerischen Gehäuse scheiterten. Vermutlich noch schlimmer war aber der Anblick auf der anderen Seite des Spielfelds, denn der ASV Hamm traf dem Tusem mit jedem Tor ins Herz und durfte in der eigenen Halle lautstark jubeln.

50 Minuten lang begegneten die Essener den Westfalen auf Augenhöhe, beide Teams lieferten sich ein packendes Duell und setzten vereinzelt immer wieder Höhepunkte. Dazu zählen nicht nur viele schnelle Tore, sondern auch gelungene Kempa-Tricks auf beiden Seiten. Mal flog Dimitri Ignatow für den Tusem durch die Luft, mal Fabian Huesmann für Hamm. Es war jedenfalls eine Partie, die beide Mannschaften hätten für sich entscheiden können.

Torhüter verzeichneten nur fünf Paraden

Zwar konnten sich die Gäste nicht auf ihre Torhüter verlassen, da sie nicht mehr als fünf Paraden verzeichneten, doch im Angriff lief es eigentlich ordentlich. In der ersten Halbzeit war Eloy Morante der flexible Aktivposten und Noah Beyer vom Siebenmeterstrich ein souveräner Schütze. In Halbzeit zwei suchten die Essener immer wieder Markus Dangers am Kreis und stellten ihre Gegner durchaus vor Probleme.

Aber offensichtlich schienen sie sich dann doch darauf eingestellt zu haben. Denn plötzlich wendete sich das Blatt. In der Schlussphase agierte die Hammer Abwehr besonders aggressiv und vernagelte das eigene Tor. Der Tusem wirkte eingeschüchtert, verlor dadurch Mut und Durchschlagskraft. Nur ein mageres Törchen in den letzten zehn Minuten reichten nicht, um die Führung über die Zeit zu bringen. Schon gar nicht, wenn auf der anderen Seite ein Fabian Huesmann in Torlaune durch die Hallenluft fliegt.

Hamm hatte keine großen Probleme

Hamm hatte keine großen Probleme, die Partie zu seinen Gunsten zu drehen und wichtige zwei Punkte gegen einen Konkurrenten im Aufstiegskampf zu sammeln. „Sie haben es dann souverän gemacht, gewinnen auch das Torhüterduell und für uns war nicht mehr viel zu holen. Fakt ist aber auch, dass es eigentlich kein Sechs-Tore-Sieg für Hamm war und wir uns leider für unsere gute Arbeit in dem Spiel nicht belohnt haben“, ärgerte sich Jamal Naji.

Erneut war der Tabellenachte aus Essen nicht da, als es darauf ankam. In dieser Saison nicht das erste Mal, weshalb der Aufstieg noch weiter in die Ferne rückt. Er ist noch erreichbar, doch dafür wird der Tusem grundsätzlich immer bis zum Schluss alles geben müssen.

ASV Hamm-Westfalen – Tusem Essen 35:29 (17:17). Hamm: Storbeck, Bozic; Genz (3), Huesmann (17/7), Brosch (3), Fuchs, Reimann, Engelhardt, Südmeier (2), Pretzewofsky (1), Orlowski (1), Meschke, Baijens (4), Mikita, von Boenigk (3), Wieling (1). Tusem: Bliß, Diedrich; Beyer (9/7), Ellwanger (3), Glatthard, Kämper, Dangers (4), Becher, Ignatow (2), Szczesny, Bergner, Firnhaber (5), Seidel, Morante (3), Klingler (3).

Siebenmeter: 7/7 – 7/8.

Strafminuten: 6 – 6.Schiedsrichter: C. vom Dorff/F. vom Dorff (beide Kaarst).Zuschauer: 795.

Spielfilm: 5:2 (6.), 7:5 (11.), 9:10 (16.), 11:12 (21.), 13:15 (25.), 17:17 (30.) – 19:20 (35.), 21:23 (40.), 23:25 (45.), 27:28 (50.), 30:29 (55.), 35:29 (60.).

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