Essener empfangen den HC Elbflorenz und hoffen auf die Rückkehr von Justin Müller und Tim Rozman. Tusem hofft auf ein neues Hoch.

Auf ein Hoch folgt ein Tief – noch schwankender als das Wetter sind momentan nur die Ergebnisse des Tusem Essen in der 2. Handball-Bundesliga. Nach der starken Leistung in Eisenach gab es in Hamm eine verschenkte Schlussphase mit Niederlage, ehe nun die nächste Aufgabe ansteht. Im Heimspiel gegen den HC Elbflorenz an diesem Mittwoch (19.30 Uhr, „Am Hallo“) muss definitiv wieder ein Hoch ins Ruhrgebiet wehen.

Das Saisonziel Aufstieg scheint derzeit noch weiter entfernt zu sein als vor der Saison. Zu schwankend sind die Leistungen, zu mager ist die Ausbeute. Daher muss sich der Tusem aktuell mit Rang acht begnügen, zudem fehlen zum ersten Aufstiegsplatz satte neun Punkte. Bei noch 34 zu vergebenen Zählern ist es sicherlich noch möglich, diesen Rückstand aufzuholen, doch die Essener tun gut daran, nicht allzu weit nach vorn zu schauen. Zumal das Coronavirus nicht zu unterschätzen ist. Auch dies ist ein Grund dafür, warum das Team von Trainer Jamal Naji nicht in Topform ist. Immer wieder muss der 35-Jährige Ausfälle kompensieren, was bei dem ohnehin recht dünnen Kader nicht allzu leicht ist.

Zuletzt bekam daher beispielsweise Jonas Kämper aus der zweiten Mannschaft die Chance und hinterließ gute Eindrücke, allerdings ist der 19-Jährige noch kein erfahrener Zweitligaspieler, der dem Tusem auf Anhieb im Aufstiegskampf helfen könnte. Das wäre zu viel verlangt und zu viel Druck würde dem Talent sicherlich nicht gut tun in seiner Entwicklung. Den müssen die Führungsspieler um Jonas Ellwanger und Dennis Szczesny für ihn abfangen.

Nun, vor dem Heimspiel gegen Dresden scheint sich der Kader wieder zu füllen. Tim Rozman kehrt nach seiner Coronainfektion voraussichtlich zurück, ebenso wie Justin Müller, der den Essenern zuletzt wegen einer Sprunggelenksverletzung fehlte. „Nach der kräftezehrenden Niederlage in Hamm gilt es jetzt die Akkus wieder aufzuladen. Eventuell sind mit Tim Rozman und Justin Müller zwei Akteure wieder an Bord, sodass wir die Rotation erhöhen können“, sagt Naji hoffnungsvoll.

Müller hat im Rückraum gute Ideen

Tatsächlich könnten diese beiden Spieler guttun. Müller hat im Rückraum immer wieder gute Ideen und marschiert im Zweifel auch mal selbst voran, Rozman bewies in dieser Saison bereits mehrfach seine Durchschlagskraft. Der Linkshänder hat dahingehend eine gute Entwicklung genommen, die nun fortgesetzt werden muss, um seiner Mannschaft zu weiteren Punkten zu verhelfen. Die Gäste aus Sachsen werden sich allerdings zur Wehr setzen und die Auswärtsreise unter der Woche nicht nur als Sightseeing-Tour verbuchen wollen.

„Elbflorenz setzt, ähnlich wie wir auch, auf Tempohandball und wird uns daher über sechzig Minuten maximal fordern“, ahnt Jamal Naji und hat sich für seine Jungs außerdem folgende taktische Ausrichtung überlegt: „Ihre sehr agile 6:0-Abwehr müssen wir mit sehr viel Geduld bespielen.“ Allen voran gilt es auf Spielmacher Sebastian Greß und Rechtsaußen Lukas Wucherpfennig zu achten, das Duo erzielte bereits 179 Saisontore.

Siegeswille und Durchschlagskraft gefordert

Auf den Tusem wartet also ein kompakter Gegner, gegen den Siegeswillen und Durchschlagskraft gefordert sein werden. Die Rückkehr von Rozman und Müller wäre schon mal ein Schritt in die richtige Richtung, zudem braucht es eine Kraftanstrengung über die vollen 60 Minuten.

Der Tabellenzehnte aus Dresden wird im anderen Fall seine Chancen in der Schlussphase suchen und die Fehler des Kontrahenten bestrafen. Denn dass ein Duell mit dem HC Elbflorenz kein Spaziergang ist, hat bereits das Hinspiel gezeigt, das die Essener nur knapp mit 31:29 gewannen. Solch ein weiteres Hoch dürfte für die kommenden Wochen durchaus Auftrieb geben.

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