Essen. Startgemeinschaft war bei den Titelkämpfen in Wuppertal stark wie nie vertreten. Da kommen selbst andere deutsche Top-Klubs nicht mit.

Das Coronavirus hat natürlich auch den Schwimmerinnen und Schwimmern der Startgemeinschaft Essen (SGE) zugesetzt. Unzählige Wettkämpfe fielen in den letzten beiden Jahren buchstäblich ins Wasser. Anfang Februar wurden auch die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften in der 1. Bundesliga abgesagt, die in Essen stattfinden sollten. Im Nachwuchsbereich wurde dieser Wettbewerb (DMSJ) allerdings ausgetragen. Und dort zeigte sich einmal mehr, wie gut die Talentförderung bei der SG Essen funktioniert - auch wenn die Umstände mitunter widrig waren.

SG Essen qualifiziert sich mit neun Mannschaften

Auf Landesebene hatten sich gleich neun Essener Mannschaften für die nationalen Titelkämpfe in der Wuppertaler Schwimmoper qualifiziert. Die D-Mädchen durften sogar mit einer zweiten Mannschaft anreisen. „Das hat es noch nie gegeben, dass ein Verein in allen vier Altersklassen vertreten ist“, sagt der SGE-Vorsitzende Bernhard Gemlau stolz.

Selbst der SC Magdeburg konnte da nicht mithalten. Und das soll schon etwas heißen, denn die Magdeburger waren bei der Jahrgangs-DM im Oktober in Berlin noch der herausragende Klub schlechthin. Er gewann die Gesamtwertung souverän und hatte am Ende die doppelte Punktzahl auf dem Konto wie die SGE, die Platz zwei belegte. Und diese Platzierung galt auch für die Quantität, denn die SGE stellte auch das zweitgrößte Kontingent (32) bei dem Entscheid.

Auch interessant

Essener haben hervorragende Leistungsdichte

In der Spitze ist der SC Magdeburg zweifellos top, in der Breite haben allerdings die Essener Vorteile, wie sich in Wuppertal zeigte. Die SGE gewann mit der männlichen A-Jugend (Jg. 2004/05) und der weibliche D-Jugend (Jg. 2010/11) jeweils den Titel. Beide Teams hatten schon auf der Meldeliste mit ihrer Gesamtzeit das Ranking angeführt, wurden also ihrer Favoritenrolle gerecht.

Es hat Tradition, sich bei der DMSJ zu verkleiden: Die A-Jugend der SG Essen (von links) Jan Rogalski, Leon Schmidt, Nicholas Mielke, Philipp Peschke, Taiyo van Loock, Jan Bäumer; vorn: Tom Kidacki.
Es hat Tradition, sich bei der DMSJ zu verkleiden: Die A-Jugend der SG Essen (von links) Jan Rogalski, Leon Schmidt, Nicholas Mielke, Philipp Peschke, Taiyo van Loock, Jan Bäumer; vorn: Tom Kidacki. © Annette Boller

Zwei Titel an einen Verein, auch das schaffte kein anderer Konkurrent bei der DMSJ. Magdeburg holte einen, während die SGE noch einen oben draufsetzte, indem die B-Jugend-Mädchen Vizemeister wurden. Und fast alle Mannschaften verbesserten im Vergleich zum Landesentscheid in den insgesamt fünf Staffeln (Brust, Freistil, Schmetterling, Rücken, Lagen) ihre Endzeiten aus dem Landesfinale noch einmal. Die A-Jungen kompensierten sogar den Ausfall von Jonah Knepple, der kurzfristig passen musste, und steigerten sich.

Platzierungen der neun Essener Mannschaften

Deutscher Meister
Weibliche Jugend-D: Helene Boller, Sarah Gerhards, Carolina Guerra Gonzalez, Marina Maja Krietenbrink, Sarah Pliska, Anni Winter und Lia Winterpacht.

Männliche Jugend A: Jan Bäumer, Tom Kidacki, Nicholas Mielke, Philipp Peschke, Jan Rogalski, Leon Schmidt und Taiyo van Loock.

Platz zwei
Weiblichen Jugend B: Julianna Dora Bocska, Jamelia Drumm, Janne Niederste-Hollenberg, Lea Kaiser, Lotta Schulze und Lea-Sophie Wenzel.

Weitere Essener Platzierungen

Platz fünf: Weibliche Jugend A
Männliche Jugend-C

- sechs: Männliche Jugend-B

- sieben: Weibliche Jugend-C

- acht: Männliche Jugend-D

- zehn: Weibliche Jugend-D II

Nachwuchstrainer machen einen tollen Job

„Wir haben die Corona-Einschränkungen gut weggesteckt“, meint Nicole Endruschat, die Cheftrainerin am Bundesstützpunkt in Rüttenscheid. Zum Glück durfte der Landeskader trotz Corona-Auflagen im Leistungszentrum durchtrainieren. Endruschat, in diesem Jahr zur Essener Trainerin des Jahres gewählt, betreute bei den Titelkämpfen die meisterlichen A-Jugendlichen, doch sie arbeitet normalerweise mit der Elite-Gruppe am Stützpunktpunkt und weiß zu schätzen, wer beim Nachwuchs die Arbeit am Beckenrand erledigt. „Vanessa Knoll, Julie Ann Weßler und Jakob Krzywdinski machen dort wirklich einen tollen Job.“

Auch interessant

Die Basis für eine erfolgreiche Zukunft ist also gelegt. Nun heißt es, die Talente zu entwickeln und im optimalen Fall an die Spitze zu führen. Die nächste Station in diesem Jahr wird für die Besten die Qualifikation zur Junioren-Europameisterschaft (Bukarest) sein. Die EM in Rom ist auch Schwerpunkt in der offenen Klasse, nachdem die WM in Japan auf 2023 verlegt worden ist.

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt’s hier: Essen