Essener unterliegen der HSG Nordhorn-Lingen zum Rückrundenstart mit 29:32 (15:13) und verlieren den Anschluss zu den Aufstiegsplätzen.

HSG Nordhorn-Lingen – Tusem Essen 32:29 (13:15). 40 Minuten lang hielt der Akku des Tusem Essen, ehe der arg gebeutelten Mannschaft von Trainer Jamal Naji die Kräfte schwanden. Zum Rückrundenstart unterlag sie der HSG Nordhorn-Lingen mit 29:32 (15:13) und muss den Tabellenzweiten weiter ziehen lassen. Der Favorit spielte letztendlich seine Stärken aus und war vor allem in Person von Georg Pöhle kaum zu stoppen.

Genesene des Tusem mit Kurzeinsätzen

Der Tusem musste coronabedingt auf Akteure verzichten, konnte jedoch die Genesenen zumindest für Kurzeinsätze gebrauchen. Und die Mischung schien in der ersten Halbzeit gut aufzugehen: Die fitten Spieler bildeten das stabile Fundament, dazu kamen immer wieder Kollegen auf die Platte, die für kurze Zeit das Beste versuchten herauszuholen. Zum Beispiel Noah Beyer. Der Linksaußen ist nach seiner Erkrankung noch nicht so fit, dass er 60 Minuten spielen könnte, war dafür aber bei den Siebenmetern zur Stelle und konnte sich darauf voll konzentrieren – mit Erfolg. Oder auch Markus Dangers, der eigentlich mit Wadenproblemen zu kämpfen hat, holte alles aus sich heraus und versuchte dem Team zu helfen.

Der Tusem verteidigte zudem sehr leidenschaftlich und hatte einen gut aufgelegten Lukas Diedrich im Tor, der einige Abschlüsse der Hausherren entschärfte. Nordhorn hatte trotz starker Individualisten durchaus Probleme einen schnellen Weg zum Tor zu finden, weshalb sich die HSG immer wieder auch leichte Fehler erlaubten.

Lucas Firnhaber einer der Aktivposten

Auf der anderen Seite zeigten sich die Gäste im Angriff sehr zielstrebig und entschlossen. Diese Entschlossenheit führte nicht immer zum gewünschten Torerfolg, doch sie zeigte den Siegeswillen der angeschlagenen Truppe. Lucas Firnhaber war einer der Aktivposten und wurde immer wieder für wuchtige Abschlüsse gesucht. Trotz der widrigen Umstände machte der Tusem einen recht unaufgeregten Eindruck. Nordhorn wirkte nach der knapp sechswöchigen Pause teilweise etwas eingerostet und kam noch nicht so recht in Schwung.

Das änderte sich zur zweiten Halbzeit, in der vor allem ein Mann überragte: Georg Pöhle. Ausgerechnet der Ex-Essener, der in Najis Augen „sehr interessant und komplett“ sei, war ein wichtiger Faktor für den Sieg gegen seine ehemaligen Kollegen. Im Rückraum, aber auch vom Siebenmeterstrich war der Rechtshänder mit seinen Würfen sehr präzise.

Dünner Kader des Tusem hatte zu kämpfen

Nach rund 40 Minuten zeigte sich, dass die Gastgeber deutlich frischer sind und einen breiteren Kader haben. Während sie kaum Kräfte ließen, hatte der dünne Kader des Tusem sehr zu kämpfen. In allen Mannschaftsteilen fehlten ein paar Prozente, um die Partie noch einmal drehen zu können. Ungenaue Zuspiele in der Schlussphase raubten dann endgültig die Hoffnungen, zumal die Torhüter nicht an die gute Leistung der ersten Hälfte anknüpfen konnten. Auch Debütant Jonas Kämper konnte an der Niederlage nichts mehr ändern, durfte sich aber immerhin über sein erstes Zweitligator für den Tusem freuen.

Die HSG Nordhorn-Lingen feiert damit wichtige Punkte im Aufstiegskampf und baut den Vorsprung auf die Essener auf sieben Zähler aus. Eine ordentliche Distanz, die bis zum Saisonende erst einmal aufgeholt werden muss.

Nordhorn: Ravensbergen, Buhrmester; Torbrügge (2), Weber (6), Mickal (2), Stegefelt, Patzel, Fontaine, Terwolbeck (2), de Boer, Visser, Seidel (3), Possehl (2), Wasielewski (3), Pöhle (11/3), Kalafut (1).Tusem: Bliß, Diedrich; Beyer (10/8), Ellwanger (1), Glatthard (1), Kämper (1), Rozman, Dangers (1), Becher (1), Ignatow (3), Bergner, Müller, Firnhaber (6), Seidel (1), Morante (2), Klingler (2).

Siebenmeter: 3/3 – 8/10.

Strafminuten: 10 – 12.

Schiedsrichter: M. Klinke/S. Klinke (beide Bordesholm).

Zuschauer: 499.

Spielfilm: 1:1 (5.), 4:3 (10.), 5:6 (15.), 7:9 (20.), 10:13 (25.), 13:15 (30.) – 16:15 (35.), 20:18 (40.), 23:19 (45.), 28:23 (50.), 31:25 (55.), 32:29 (60.).

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