Essen. Deutlich verlieren die Wohnbau Moskitos Essen das Eishockey-Derby gegen den Herner EV mit 1:5. Trainer Frank Petrozza kritisiert die Torausbeute.

„Wir spielen gutes Eishockey, müssen nur einen Weg finden, die Tore zu schießen“, resümierte Coach und Sportlicher Leiter der Moskitos Essen, Frank Petrozza, die deutliche 1:5-Derbyniederlage gegen den Herner EV. In dem für ein Aufeinandertreffen der beiden Revierrivalen fairen und nur wenig brisanten Duell fiel die Niederlage für die Wohnbau Moskitos am Ende etwas zu deutlich aus.

Den Essener Eishockey-Oberligisten schien das Derbyfieber erst einmal nicht gepackt zu haben, woran auch die Zuschauerbegrenzung auf nur 999 Fans seinen Anteil gehabt haben könnte. Die „Mücken“ fanden jedenfalls nur schleppend in die Partie und leisteten sich zu den falschen Zeitpunkten die entscheidenden Fehler, hatten aber vor allem im zweiten Drittel genug Chancen, noch einmal zurückzukommen.

Moskitos – Herne: Die Brennpunkte zum Derby:

„Wir waren zwar da, aber unsere Beine nicht“, erklärte Petrozza die schwachen zehn Anfangsminuten, in denen die Moskitos noch nicht bereit waren, den Kampf anzunehmen. Nach einem abgefälschten Schuss zum 0:1 verloren die Essener die Scheibe drei Minuten später in der neutralen Zone. Gegen einen Gegner mit der Offensiv-Qualität des Herner EV rächen sich solche Unkonzentriertheiten nun einmal. „Wenn wir zu viele individuelle Fehler machen, landet die Scheibe in unserem Tor“, analysierte der Coach nüchtern.

Moskitos Essen: Spielte Absage des Freitagsspiels eine Rolle für pomadigen Beginn?

Dabei könnte man meinen, die Corona-bedingte Absage der Freitagspartie der „Mücken“ bei den Hammer Eisbären hätte ihnen die nötige Frische geben können. Petrozza sah das anders. „Die Absage hatte einen großen Einfluss, weil wir in den ersten 20 Minuten nicht da waren. Es hätte einen großen Unterschied gemacht, hätten wir am Freitag gespielt“, mutmaßte der Deutsch-Kanadier.

Im Mitteldrittel waren dann aber auch die Moskitos angekommen im zweiten Derby der Saison. „Ich habe wieder zu den Jungs gesagt: Ein Spiel dauert 60 Minuten, wir haben noch 40 vor uns, lasst uns jetzt auf die nächsten 20 konzentrieren.“ Petrozzas Kabinenansprache sollte Wirkung zeigen, denn nun kamen auch die Essener zu guten Gelegenheiten, die sie allerdings nicht in Tore ummünzen konnten. Eine Schwäche, die die „Mücken“ schon in den vergangenen Heimspielen verfolgt hatte. In drei der jüngsten vier Auftritte vor heimischem Publikum trafen sie jeweils nur einmal.

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Für den Übungsleiter die Aufgabe seiner Kontingentspieler: „Es ist einfach zu sagen, aber unsere Top-Spieler müssen einen Weg finden, Tore zu schießen“, kritisierte der 51-Jährige. „Wenn wir im zweiten Drittel vielleicht ein oder zwei Tore gemacht hätten, wären wir besser reingekommen ins Spiel und das letzte Drittel hätte vielleicht anders ausgesehen.“

Moskitos Essen: „Verdienter Sieg für Herne“

Aus ihren Träumen wurden die Moskitos dann spätestens gerissen, als Goalie Fabian Hegmann die Scheibe zu Beginn des Schlussdrittels zum 0:3 durchrutschte. Und sechs Minuten später trafen die Miners nach einer schönen Kombination auf engstem Raum auch noch im Powerplay, vor dem der Coach vor der Partie noch dringlich gewarnt hatte. „Insgesamt war es ein verdienter Sieg für Herne“, meinte Petrozza. Daran änderte auch der Ehrentreffer von Mitch Bruijsten nichts mehr.

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Für ein wenig Freude im Lager der Moskitos sorgte das Comeback von Stürmer Robby Hein, der nach langer Verletzungspause und sechs Jahren bei den Hannover Indians nach Essen zurückkehrte. „Es war ein schönes Gefühl. Das ist ein Teil Heimat für mich und es ist schön, wieder nach Hause zu kommen“, sagte Hein. Seinem Coach fehlte es nur noch etwas an Timing, Hein habe es aber gut gemacht. „Er hatte heute schon regelmäßige Wechsel und ich glaube, er ist richtig müde“, sagte Petrozza schmunzelnd.

Nun haben Hein und seine Teamkollegen erst einmal Zeit zu regenerieren, bevor es für die Moskitos am Freitag bei den Hannover Scorpions weitergeht (20 Uhr). Am Sonntag sind die Tilburg Trappers zu Gast am Westbahnhof (18.30 Uhr).