Essen. Die Regionalliga hat einen neuen Tabellenführer. Nur für wie lange? RWE-Kolumnist freut sich mehr denn je über das 11:0 gegen den KFC Uerdingen.

Das zu Erwartende ist eingetreten, hat temporär die Tabellenführung abgegeben. Nicht unbedingt zu erwarten: Ausgerechnet der Wuppertaler SV ist es, der sich nun mit dem zeitlich befristeten Titel „Platzhalter von RWEs Gnaden“ schmücken darf.

Zwar war aufgrund der aktuell sehr stabilen Leistung des WSV ein Dreier in Wegberg-Beeck durchaus zu erwarten, aber trotzdem wurde eigentlich ein andere Anwärter auf den Vertretungsposten fest eingeplant: Preußen Münster hatte tabellarisch die beste Ausgangsposition, wurde aber in allerletzter Spielminute unsanft aus den Träumen gerissen. Die mittlerweile als fast unbesiegbar daherkommenden Adlerträger lassen also auch mal wieder Federn. Das hat dann den eigenen Spielausfall doch etwas angenehmer gestaltet.

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Bei dem ebenfalls wichtigen Blick auf die Tordifferenz bin ich von Woche zu Woche jeden Tag aufs Neue dankbar für den Parforceritt gegen den KFC Uerdingen. Ohne dieses Spiel würden wir in dieser Disziplin weit zurückliegen und könnten die Differenz locker mit einem Punkt beziffern. Daher noch einmal ein dickes Dankeschön an die Mannschaft für diesen Elfer. Das Problem wird nun sein, wann das Nachholspiel in Ahlen überhaupt gespielt werden kann. Nicht nur um den bislang letzten Auftritt dort vergessen zu machen, sondern auch wieder den Platz an der Sonne einzunehmen.

Rot-Weiss Essen: Fortuna Köln sitzt RWE im Nacken

Das dortige Wersestadion ist nicht zuletzt aufgrund seiner Nähe zum Fluss und Namensgeber Werse in der dunklen und nassen Jahreszeit ein ständiger Kandidat für einen unbespielbaren Platz. Eigentlich sollte RW Ahlen besser in einer skandinavischen Liga angesiedelt sein, um einen reibungslosen Spielbetrieb zu gewährleisten.

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Apropos Spielausfall: Fortuna Köln ist eigentlich die Mannschaft, dessen Atem in unserem Nacken der heißeste ist. Einen Erfolg im ersten noch nachzuholenden Spiel vorausgesetzt. Den zweiten Spielausfall gab es am aktuellen Spieltag, als das Spiel bei den Sportfreunden Lotte aufgrund der Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt wurde. Pikanterweise wurde diese Absage noch im Vorfeld des Drittligaspiels von Untermieter SC Verl bekanntgegeben. Welches nur einen Tag zuvor auf eben jenem Geläuf ausgetragen wurde. An Lottes Stelle wäre ich richtig sauer. Aber lassen wir das, man regt sich nur unnötig auf. Das ist ja fast so, als wenn ich am nächsten Tag keine Gäste einladen darf, nur weil mein Untermieter am Tag zuvor irgendwelche Hochwohlgeborenen inklusive Presse-Entourage zu Gast hat, und diese die Einrichtung auf links drehen.

RWE-Kolumnist hofft: DFB soll Jude Bellingham nicht bestrafen

Gut, spätestens die 303 Zuschauer haben dann den Aufwand für die Übertragung gerechtfertigt. Aber sowas von. Das ist der Ligenwahnsinn des DFB, in dem wir seit über einer Dekade Abstinenz auch wieder mitmischen wollen. Spätestens bei Aufstieg sind wir dann auch Teil dieser oftmals nicht mehr nachzuvollziehenden Flut an Vorgaben und unlogischen Entscheidungen. Wenigstens bleibt uns aktuell noch das unverständliche Zwayerlei des Video-Assistent-Referees erspart.

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Angetreten, um den Fußball gerechter zu machen, sorgt diese Einrichtung ständig für noch mehr Ärger und unnötig lange Spielverzögerungen. Dann doch lieber die schnelle Tatsachenentscheidung, die das eigene Blut vielleicht auch zum Kochen bringt, bestenfalls einige Minuten später auch schon wieder vergessen ist. Und sich bestenfalls im Spielverlauf sogar wieder ausgleicht. Als jemand, der sich an einem klasse Kick erfreuen durfte, aber weder Sympathien für den BVB noch für die Bayern hegt: Ich hoffe, das der DFB Jude Bellingham in keinster Weise für seine klaren und wahren Worte bestrafen wird. Denn dann wird es traurig.

Trauer um Weltmeister Horst Eckel

Eine ganz traurige Nachricht erreichte die Fußballfans am 3. Dezember: Mit Horst Eckel ist der letzte Weltmeister von 1954 nach einem langen und erfüllten Leben verstorben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass unser Boss Helmut Rahn schon mit einem Pilsken in der Hand auf den Letzten seiner Mannschaftskollegen wartet.