Hamburg. Essener Bundesligist hatte im DFB-Pokal Probleme mit den motivierten Gästen und deren Abwehrbollwerk. Maike Berentzen ebnete schließlich den Weg.
Nach drei Niederlagen ist die SGS Essen zurück in der Erfolgsspur: Durch ein mühsames 1:0 über den Hamburger SV ziehen die Bundesliga-Fußballerinnen in das Viertelfinale des DFB-Pokals ein. Den erhofften Befreiungsschlag landete die Elf von Trainer Markus Högner gegen den Spitzenreiter der Regionalliga Nord allerdings nicht.
„Das war ein richtig hartes Stück Arbeit“, fasste der Essener Fußballlehrer zusammen. „Ein typisches Pokalspiel.“ Was Högner meinte: Die SGS traf auf einen hochmotivierten Gegner, der sich für jeden gewonnenen Zweikampf feierte und ein Abwehrbollwerk aufbot.
- SGS Essen trifft zum Saisonstart die ehemalige Kapitänin
- SGS Essen will auch in der neuen Saison sorgenfrei sein
- SGS Essen trotz Umbruchs optimistisch
Hinzu kamen schlechte Platzverhältnisse, die es den Essenerinnen erschwerten, mit ihrem Kombinationsspiel Tempo zu machen. „Und dann haben wir leider im Spiel auch etwas die Geduld verloren. Aber wir hatten heute eine überragende Torfrau. Sophia Winkler war für mich die beste Spielerin auf dem Platz.“
Torfrau Sophia Winkler hält SGS Essen im Spiel
Zwei Mal war die 18-Jährige in höchster Not zur Stelle und verhinderte den Rückstand. Die SGS machte das Spiel und rückte dazu im ersten Durchgang weit auf. Das gab dem HSV Räume für Konter. Und einen solchen fuhren die Gastgeberinnen nach einer halben Stunde. Doch Winkler rettete für ihre Vorderleute. Und nach einem fast identischen Angriff war die Torfrau auch wenige Minuten vor dem Essener Treffer in Halbzeit zwei auf dem Posten.
Die Essenerinnen kamen trotz optischer Überlegenheit im ersten Durchgang nur einmal gefährlich vor das Hamburger Tor. Maike Berentzen setzte sich nach rund 20 Minuten auf dem Flügel durch und legte ab auf Beke Sterner, die den Außenpfosten traf. „Insgesamt haben wir zu wenig über außen gespielt und zu viele Fehler gemacht“, monierte Högner, der in der Pause die Taktik änderte: „Wir haben in der zweiten Halbzeit Hamburg mehr kommen lassen und weniger direkt gespielt.“
Vivien Endemann trifft nur den Pfosten
Abgesehen von der einen Großchance des HSV kontrollierten die Essenerinnen das Spiel so und hätten nach einer Einzelaktion von Vivien Endemann nach fast einer Stunde in Führung gehen können. Die Angreiferin schüttelte im gegnerischen Strafraum zwei Gegenspielerinnen ab, traf aber nur den Pfosten. Doch nachdem Torfrau Winkler auch die zweite Konterchance der Gastgeberinnen vereitelt hatte, war der Bann gebrochen: Berentzen brachte die SGS in Führung. https://www.waz.de/sport/voss-tecklenburg-ich-rate-jedem-verein-holt-euch-frauen-id233672371.html
Nach einem weiten Pass behauptete die Essenerin den Ball und stocherte ihn über die Linie. „Da sind uns allen mehrere Steine vom Herzen gefallen“, atmete Högner auf. Denn mit dem Gegentor schien bei den Nordlichtern die Hoffnung auf eine Pokal-Sensation geschwunden zu sein. „Sie waren geknickt“, bemerkte Högner, dessen Mannschaft es allerdings verpasste, den Deckel endgültig drauf zu machen. Chancen dazu waren durchaus da.
Essenerinnen überstehen auch Nachspielzeit problemlos
Die eingewechselte Carlotta Wamser sorgte in der Schlussphase noch einmal für Betrieb auf dem Flügel und brach zweimal durch. Doch erst Endemann, dann die ebenfalls eingewechselte Estelle Laurier verpassten ihre Hereingaben im Zentrum knapp. Aber auch ohne einen weiteren Treffer überstand die SGS selbst die vierminütige Nachspielzeit ohne weitere kritische Momente. Und nun werden sie an der Ardelhütte auf Losglück fürs Viertelfinale hoffen. https://www.waz.de/sport/lokalsport/essen/sgs-essen-welche-spielerinnen-zu-ihren-nationalteams-reisen-id233621687.html
Einige Erstligisten hat es jedenfalls schon erwischt: Eintracht Frankfurt, TSG Hoffenheim, 1. FC Köln und Werder Bremen sind bereits raus. Am heutigen Montag treten zudem noch Freiburg und Wolfsburg gegeneinander an.
So haben sie gespielt
Hamburger SV - SGS Essen 0:1 (0:0).
SGS: Winkler – L. Ostermeier, Debitzki (46. S. Ostermeier), Räcke, Meißner – Sterner (46. Wamser), Baijings, Senß, Baaß (71. Laurier) – Berentzen, Endemann (90. Touon).
Tor: 0:1 Berentzen (69.)