Essen. Am Doppelspieltag der 2. Bundesliga verlieren die Essener gegen Kiel mit 0:3 und sichern sich gegen Talente von VCO Berlin den ersten Dreier.
Der Bann ist gebrochen, die Zweitliga-Volleyballer des VV Humann haben im sechsten Saisonspiel gegen das punktlose Schlusslicht VCO Berlin mit 3:0 (25:17, 25:20, 25:17) den ersten Dreier eingefahren. Einen Tag zuvor hatten die Humänner wie erwartet gegen den Tabellendritten Kieler TV mit 0:3 (17:25, 18:25, 23:25) verloren.
„Das Projekt Jugend läuft“, sagte Humann-Trainer Peter Bach zufrieden. „Die Jungs haben es wirklich gut gemacht.“ Bach hatte in beiden Spielen wieder eine ganz junge Mannschaft aufs Feld geschickt, allein schon, weil die erfahrenen Kräfte Wojtczka, Hußmann, Dißmann und Kwasniewski fehlten. So übernahm Trainer-Sohn Fynn Bach das Zuspiel und machte es so überzeugend gut, dass er gegen Kiel zum wertvollsten Spieler seines Team ausgezeichnet wurde.
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VV Humann zeigt Fortschritte in der Entwicklung
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Und die Zuschauer honorieren diesen Einsatz. An dem Doppelspieltag kamen jeweils rund 200 in die Wolfskuhle und hatten ihre Freude an dem engagierten Spiel der Gastgeber.
Natürlich war Kiel Favorit, gleichwohl starteten die Humänner mutig. Die Annahme stimmte und man konnte eine Zeit lang mit den Gästen mithalten. Doch in allen drei Sätzen verloren die Essener zum Ende hin den Zugriff. Ein Entwicklungsprozess ist zwar von Spiel zu Spiel erkennbar, aber noch immer fehlt die Erfahrung, um die Leistung stabil auf einem guten Niveau zu halten. So führten die Steeler im zweiten Durchgang sogar mit 5:1.
Der zuvor schon eingewechselte und angeschlagene Lukas Prions, ebenfalls noch A-Jugendlicher, wurde für Sebastian Schön auf der Außenposition in die Startformation beordert. Diesmal brauchten die Kieler wieder lange, um ihr variables Angriffsspiel in Schwung zu bringen. Jedoch konnten sich die Adler im Mittelteil wieder den Essenern ihr Spiel aufzwingen und hatten zum Schluss vier Matchbälle, wovon sie, nach einer guten Aufschlagsserie von Lucas Janscheidt, erst den vierten verwerten konnten.
Voraussetzungen für beide Klubs identisch
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Gegen VCO Berlin waren die Voraussetzungen beider Teams identisch. „Da spielt jung gegen jung“, hatte Trainer Bach dieses Duell eingestuft. Die Gäste kamen mit einer Mannschaft Jahrgang 2003/04 nach Essen. Sie hatte zwar physische Vorteile, aber spielerisch waren die Humänner überlegen. Die Berliner machten zu Beginn einige unnötige Fehler und brachten VVH damit in eine komfortable Lage. Die Essener konnten sich diesmal im Angriff ein ums andere Mal durchsetzen. Im zweiten Satz führten sie sogar mit 12:3. Zum Schluss kam auch Talent Arne Redder zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz.
Die Essener spielten nahezu makellos in der Annahme und mit weniger Fehlern als am Vortag. Berlin leistete sich dagegen auch im letzten Durchgang Fehler oder fanden im gegnerischen Block ihren Meister. „Wir haben es sehr konsequent heruntergespielt. Endlich hat sich die Mannschaft für das Engagement und den Entwicklungsfortschritt belohnt“, freute sich Trainer Bach. Ob es für den Klassenerhalt reichen wird? Es wird vermutlich eng, aber das war ja von Beginn an einkalkuliert.
Für VVH geht es in knapp zwei Wochen weiter beim Tabellensechsten Neustrelitz, das nächste Heimspiel ist am 13. November gegen Schüttorf, dem unmittelbaren Tabellennachbarn.
So haben sie gespielt
VVH - Kieler TV 0:3. VVH: Prions, Gawryluk, Große-Westermann, F. Bach (MVP/wertvollster Spieler), T. Schön, Tertünte, Decker, Akkaya (n.e.), Gwisdalla, S. Schön, Jahnscheidt, Bielecki, Holthausen, Schröder. Spielzeit: 79 Minuten.
VVH - VCO Berlin 3:0. VVH: s.o. nur für Akkaya war Redder im Aufgebot. MVP: Holthausen. Spielzeit: 70 Minuten
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