Neuwerk/Essen. Rot-Weiss Essen trifft am Mittwoch auf Bezirksligist Neuwerk. Taktik, Tickets, Security: So bereitet sich der Underdog auf das Pokalspiel vor.

Am Morgen nach der Niederrheinpokal-Auslosung stand das Handy von Roger Neumann nicht mehr still. Die Sportfreunde Neuwerk, deren Vorsitzender Neumann ist, hatten das große Los gezogen: Rot-Weiss Essen. Riesenfreude beim Bezirksligisten aus Mönchengladbach, auf den aber auch ein Riesenaufwand wartete.

„Wir musst erst einmal klären, ob wir auf unserer heimischen Anlage spielen dürfen“, sagt Neumann. Die Sportfreunde organisierten ein Treffen mit der Stadt, die die Eigentümerin der Sportanlage ist, der Polizei und dem Ordnungsamt.

Es dauerte einige Zeit, bis ein Konzept stand, das abgesegnet worden ist. Aber es hat geklappt: Neuwerk darf das Zweitrundenspiel im Niederrheinpokal am Mittwoch (13. Oktober, 19.30 Uhr) auf dem eigenen Platz austragen.

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Das Sicherheitskonzept sieht wie folgt aus: Zwei Eingänge wird es geben, einen für die Heimfans, einen für die Gäste aus Essen. Im Stadion gibt es ebenfalls eine räumliche Abtrennung. Bauzäune sorgen für einen separaten Auswärtsbereich auf dem Sportplatz, auf dem bei Ligaspielen knapp 150 Zuschauerinnen und Zuschauer Fußball schauen. Für den RWE-Anhang gebe es am Mittwoch eine „eigene Logistik“, eigene Toiletten, eigene Verpflegungsstände, so Neumann.

Rot-Weiss Essens Fans reisen am Mittwoch nach Mönchengladbach. Bei den Sportfreunden Neuwerk steigt die zweite Runde des Niederrheinpokals.
Rot-Weiss Essens Fans reisen am Mittwoch nach Mönchengladbach. Bei den Sportfreunden Neuwerk steigt die zweite Runde des Niederrheinpokals. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Zudem sorgen „genug Einsatzkräfte“, sagt Neumann, für Sicherheit: Etwa 50 Personen hat der Verein für verschiedene Aufgaben, beispielsweise für die Parkplatz-Zuweisung, abgestellt. Neun dieser Sicherheitskräfte kommen von der Firma Securitas. Sie sollen die Eingangskontrollen durchführen – genau das übernimmt das Unternehmen auch bei den RWE-Heimspielen an der Hafenstraße.

Somit sei alles angerichtet für das „Spiel des Jahrzehnts“, wie Neumann das Duell gegen RWE bezeichnet: „Es ist ein sehr schönes Los für uns. Essen ist der vermeintlich attraktivste Gegner im Pokal.“ Zwar gebe es noch den MSV Duisburg, der immerhin eine Spielklasse über RWE aufläuft, aber was die Fans und den Namen angehe, sei Rot-Weiss eine größere Nummer.

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Stichwort Fans: 1000 Karten gingen in den Vorverkauf, 300 davon – 200 Vollzahler-, 100 ermäßigte Tickets – nach Essen. Vom eigenen Kontingent seien bereits 700 Karten verkauft worden, erzählt Neumann: „Aber es wird noch eine Abendkasse geben, so dass wir mit circa 1200 Zuschauern rechnen können.“

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Den wollen die Sportfreunde einen Pokalfight bieten – wohlwissend, dass sie die klaren Außenseiter sind. Bezirksliga-Elfter gegen Regionalliga-Tabellenführer, damit dürfte wohl alles gesagt sein. „Unsere oberste Prämisse ist, dass wir ein unvergessliches Erlebnis haben. Der Verein ist in heller Aufruhr, alle freuen sich auf dieses Spiel“, sagt Neumann. Neuwerk wolle das Spiel solange wie möglich offnen gestalten. Mit Glück und an einem guten Tag sei das vielleicht möglich.