Essen. Nach der ärgerlichen Niederlage trotz 2:0-Führung in Potsdam wollen die Essenerinnen mit Laufbereitschaft gegen Frankfurt einen Zähler behalten.

Es war der erste Rückschlag, den die Bundesliga-Fußballerinnen der SGS Essen in der noch jungen Saison hinnehmen mussten: Trotz zwischenzeitlicher 2:0-Führung setzte es bei Turbine Potsdam nach einem späten Gegentor doch noch die erste Niederlage. „Bis zur 60. Minute haben wir ein gutes Spiel gemacht. Danach ist es uns etwas aus der Hand geglitten“, monierte Trainer Markus Högner, der die Partie in einer Videoanalyse noch einmal aufarbeiten ließ.

Potsdamer 1:2 war der Knackpunkt

Knackpunkt war der Potsdamer Anschlusstreffer zum 1:2. „Wir hatten danach ein mentales Problem und haben uns von der Hektik anstecken lassen. Am Ende wurden wir überrollt“, erkannte Högner. Die Erkenntnisse dürften sicher auch für die nächste Begegnung am Sonntag (16 Uhr) interessant sein: In Eintracht Frankfurt gastiert schließlich ein Klub an der Hafenstraße, der wie Potsdam den dritten Platz hinter den übermächtigen FC Bayern und VfL Wolfsburg angreifen möchte, um sich für die Champions League zu qualifizieren.

Für die SGS ist die Niederlage in Potsdam ein Lernprozess. Bei einem Durchschnittsalter von 22 Jahren ist es erklärbar, dass bei der plötzlich aufkommenden hitzigen Atmosphäre im Karl-Liebknecht-Stadion der „kühle Kopf“ und damit auch die defensive Stabilität verloren ging. Die Gastgeberinnen kamen zu etlichen Großchancen und trafen neben den drei Toren auch noch drei Mal Aluminium. Gegen Frankfurt hat die SGS nun aber den Heimvorteil auf ihrer Seite. Hinzu kommt, dass Elisa Senß nach abgesessener Sperre wieder ins Team drängt und genau für solche Situationen wie in Potsdam als Wellenbrecherin vor der Abwehr eingeplant ist. Und die braucht es wohl auch. Denn Högner weiß: „Frankfurt hat eine extrem starke Offensive.“

Nicole Anyomi ist wieder im Training

Nicole Anyomi spielt dabei aber noch keine große Rolle. Im Sommer wechselte sie bekanntlich an den Main, kam dort bisher aber verletzungsbedingt noch nicht zum Einsatz. Im Training ist die 21-Jährige bereits wieder, ein Einsatz am Sonntag aber ist fraglich. Auch ohne die Nationalspielerin ist die Eintracht gut gestartet. Nach drei Siegen musste sie zuletzt aber wie die SGS auch eine Niederlage verkraften. Gegen die TSG Hoffenheim unterlag Frankfurt mit 1:2.

„Trotzdem sind sie eine sehr starke Mannschaft. Und in meinen Augen waren sie auch in Hoffenheim in der ersten Halbzeit besser“, erklärte Högner. Damit gehören die Hessinnen eigentlich nicht zu den Gegnern, die auf Schlagdistanz zur SGS liegen.

Mit Teamspirit und Laufbereitschaft

Allerdings haben die Essenerinnen in dieser Spielzeit bekanntlich schon Hoffenheim zu Hause einen Punkt abgeknöpft. „Durch unseren Teamspirit und unsere Laufbereitschaft wollen wir auch gegen Frankfurt punkten. So ist das Ziel, zumindest einen Zähler in Essen zu behalten“, gibt sich Högner kämpferisch. Auf die Französin Estelle Laurier kann er dabei wieder bauen. Katharina Piljic wird dagegen auch am Sonntag fehlen.

Im Essener Tor entspannt sich die Lage allmählich. Stammtorhüterin Stina Johannes trainiert bereits wieder mit. Für Sonntag ist sie aber noch keine Option. Ohnehin macht ihre Vertreterin Sophia Winkler bisher einen fehlerfreien Job. Aber dahinter wird die Luft dünn, da auch Kim Sindermann zuletzt verletzt fehlte. Dafür nahm die 16-Jährige Josefine Osigus auf der Bank Platz.

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