Essen. Essener waren mit elf Medaillen erfolgreichster Klub bei den Titelkämpfen im Wuppertal. Am kommenden Wochenende starten die Asse beim Weltcup.

Deutsche Meisterschaften auf der Kurzbahn sind ein paar Wochen nach Olympia so eine Sache. Der Wettkampf auf der 25 Meter- Bahn hat ohnehin keinen ganz so hohen Stellenwert bei den Aktiven, aber in diesem olympischen Jahr fehlte bei den Titelkämpfen in der Wuppertaler Schwimmoper fast die gesamte nationale Elite, die sich zum Teil noch im Urlaub befand.

An diesem Wochenende wird sich das ändern, denn dann ist das Weltcup-Meeting in Berlin angesagt. Speziell vorbereitet haben sich die Asse auch auf diesen Wettkampf nicht. „Aber es wird dort ein starkes Teilnehmerfeld sein, und wir haben endlich mal wieder die Chance nach langer Zeit, uns mit der internationalen Konkurrenz zu messen“, sagt Nicole Endruschat, Cheftrainerin am Bundesstützpunkt in Essen. „Das ist dann schon etwas anderes, als immer nur gegen die deutsche Konkurrenz anzutreten.“

Weltcup-Meeting in Berlin soll SGE-Assen Spaß machen

Da die professionelle International Swimming League (ISL) in Neapel Station gemacht hat, dürften sich einige Top-Athleten auch aus Übersee dazu entschieden haben, in Europa zu bleiben und den Wettkampf in Berlin noch mitzunehmen. „Das wird in jedem Fall Spaß machen“, sagt Endruschat.

Bei der Kurzbahn-DM war Kathrin Demler von der SG Essen die herausragende Schwimmerin. Sie holte fünf Titel, vier im Einzelrennen (200 Meter Lagen, -Schmetterling, -Freistil sowie über 400 Meter Lagen) und einmal Gold mit der Essener Mixed-Lagen-Staffel.

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Demler hatte in Wuppertal erst gar nicht antreten sollen. „Schließlich hatte sie vier harte Wettkampfwochen bei der ISL hinter sich“, so Endruschat. Aber die 25-Jährige ist eine Kämpferin, meldete bei der DM und traf dort zumindest auf den Lagen-Strecken auf die ganz „normale“ Konkurrenz, was ihren Erfolg noch einmal aufwertet.

Erfolgreicher Nachwuchs hält in offener Klasse gut mit

Olympia-Starter Damian Wierling, der in Berlin wohnt, aber seine Familie in Mülheim besuchte, entschloss sich kurzfristig, auszuhelfen und verhalf der SGE mit der 4 x 50 Meter Lagen-Staffel eine Silbermedaille. Tim Hanke (200 Meter Rücken) und Max Pilger (200 Meter Brust) wurden ebenfalls Vizemeister.

Die SG Essen war schließlich mit fünf Titeln, viermal Silber und zweimal Bronze der erfolgreichste Klub bei der Kurzbahn-DM. Dazu trug auch der Nachwuchs bei, der sich mit vielen Bestzeiten in der offenen Klasse bewährte. „Da sind mit Sicherheit einige dabei, die in die Fußstapfen unserer Asse treten könnten“, meint Endruschat. Man müsse sie nun langfristig aufbauen, sie seien eher Kandidaten für die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles. „Man wird dann sehen, wie sie sich entwickeln, aber sie machen uns derzeit definitiv Freude“, lobt die Cheftrainerin.

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Und in diesem Lob steckt auch Anerkennung für die gute Arbeit von Vanessa Knoll und Jan Klocke im Nachwuchsbereich am Stützpunkt. OSP-Trainer Jan Klocke blickt zurück: „Wir können sehr zufrieden sein mit den Leistungen der Essener Athleten. Besonders erfreulich sind natürlich immer die Staffel-Erfolge, wo wieder einmal alle über sich hinausgewachsen sind.“

Staffel-Ergebnisse im Überblick

Gold - 4 x 50 Meter-Lagen mixed: Tim Hanke, Max Pilger, Kathrin Demler, Julianna Bocska

Silber - 4 x 50 Meter Lagen Männer: Tim Hanke, Max Pilger, Damian Wierling, Benjamin Atmar. 4 x 50 Meter- Lagen Frauen: Jennifer Pietrasch , Lara Mertins, Kathrin Demler, Julianna Bocska

Bronze - 4 x 50 Meter Freistil Frauen: Julianna Bocska, Katharina Zwing, Rosalie Kleyboldt, Kathrin Demler.