Halle. Den Essenern gelingt bei den favorisierten Saale Bulls ein überraschender Auftakterfolg. Gäste drehen das Spiel nach viermaligem Rückstand.
Ausgleich in letzter Sekunde, Siegtreffer in der Overtime: Was für ein Saisonauftakt für die Wohnbau Moskitos. Die Essener feierten eine gelungene Rückkehr in die Oberliga Nord und setzten sich am ersten Spieltag bei den Saale Bulls Halle knapp aber letztlich verdient mit 6:5 (2:4, 2:0, 1:1, 1:0) nach Verlängerung durch.
Lange hatte es danach ausgesehen, als würden die „Mücken“ nach einer ordentlichen Leistung die Heimreise mit leeren Händen antreten müssen, doch sie zeigten mentale Stärke und kämpften sich nach viermaligem Rückstand zurück in die Partie. „Ich bin sehr zufrieden, wir haben heute richtig Charakter gezeigt“, lobte ein sichtlich zufriedener Frank Petrozza, Coach der Wohnbau Moskitos, sein Team.
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Dabei gingen die Moskitos als klarer Außenseiter in das Auftaktduell. Die Hallenser zählen in Fachkreisen zu den stärksten vier Teams der Liga, wurden ihrem Anspruch an diesem Tag aber nicht gerecht. Und die Heimspielstätte der Bulls haben die „Mücken“ in den letzten Jahren fürchten gelernt: Bei den letzten acht Besuchen gab es für die Essener im Sparkassen Eisdome nichts zu holen.
Beide Mannschaften brauchten nicht lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Nach einem zerfahrenen und unruhigen ersten Drittel, in dem nur wenig klarer Aufbau und Struktur im Spiel beider Teams zu erkennen war, stand es bereits 4:2 für die Hausherren. Dominik Luft und Lukas Mannes konnten die 1:0 und 2:1-Führungen der Saale Bulls jeweils egalisieren, ehe sich der Gastgeber in den letzten drei Minuten mit zwei Toren vorerst absetzte. „Das war nicht der Start, den wir wollten. Beim 1:2 haben wir geschlafen“, erklärte Petrozza.
Die richtigen Worte des Trainers in der Drittelpause
Doch der Coach schien in der ersten Drittelpause die richtigen Worte gefunden zu haben. „Es war nicht unser bestes Drittel, aber ich habe den Jungs gesagt, dass wir immer noch im Spiel drin sind“, so Petrozza. Die Moskitos konnten das Geschehen, dass immer wieder durch kurze Nebelpausen unterbrochen werden musste, etwas beruhigen. Enrico Saccomani traf zum Anschluss, Marc Zajic erzielte drei Minuten später mit einem Bauerntrick den Ausgleich. Eine diskutable Matchstrafe für Kapitän Stephan Kreuzmann wegen Stockstichs milderte die Freude über den Ausgleich ein wenig. „Wir waren mit dem 4:4 nach 40 Minuten eigentlich schon zufrieden“, meinte Petrozza.
Die Saale Bulls konnten zu Beginn des Schlussdrittels in Überzahl die Führung markieren. In der Folge wurden die Moskitos vor dem gegnerischen Gehäuse nicht mehr zwingend genug, selbst eine teils doppelte fünfminütige Überzahl konnten sie nicht in Zählbares ummünzen, doch eine Chance sollten sie noch bekommen. Die Gäste nahmen 40 Sekunden vor Schluss ihren Goalie Marvin Frenzel vom Eis, der seit dem zweiten Drittel zwischen den Pfosten stand. Eine Sekunde vor der Schlusssirene legte Aaron McLeod die Scheibe in die Mitte auf Thomas Richter, der sich nicht zweimal bitten ließ und den Puck eiskalt versenkte. Auf kurze Verwirrung, ob der Treffer wirklich zählte, folgte pure Freude auf Seiten der Essener.
Am Freitag kommen die Crocodiles Hamburg
In der dritten Minute der anschließenden Overtime konterten die Moskitos-Stürmer Zajic und Mitch Bruijsten schnell nach vorne – Erstgenannter versenkte den Puck und traf zum 6:5-Siegtreffer. „Meine Mannschaft hat gekämpft wie am letzten Spieltag“, freute sich Petrozza. Am Freitag empfangen sie die Crocodiles Hamburg am Westbahnhof zum ersten Heimspiel (20 Uhr), am Sonntag steht bereits das nächste Auswärtsspiel bei der EG Diez-Limburg an (18.30 Uhr, Eishalle am Hallenbad).
Tore: 1:1 Luft (4.), 2:2 Mannes (15.), 4:3 Saccomani (33.), 4:4 Zajic (36.), 5:5 Richter (60.), 5:6 Zajic (63.). Strafen: Essen 33 Minuten, Halle 12 Minuten.
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