Essen. Die Neulinge hinterlassen gute Eindrücke beim Trainer – nicht nur auf, sondern auch neben dem Spielfeld. Glatthard als Vertriebstalent.

Für die Handballer des Tusem Essen steht ein neues Kapitel an. Am Samstag startet die neue Saison in der 2. Bundesliga und die Mission „Wiederaufstieg“ beginnt. Mit dabei sind auch neue Charaktere, die in der vergangenen Geschichte des Tusem noch keine Rolle spielten, doch für die Zukunft spannende Eigenschaften mitbringen.

Der Traditionsklub von der Margarethenhöhe musste nach der vergangenen Saison in der ersten Liga gleich zwei Kreisläufer ziehen lassen. Tim Zechel (HC Erlangen) und Niklas Ingenpaß (HSG Konstanz) werden im neuen Kapitel nicht mehr auftauchen, stattdessen versuchen gleich drei Zugänge auf dieser Position auf sich aufmerksam zu machen. Viktor Glatthard kam vom norwegischen Erstligisten Haslum HK, Markus Dangers wechselte vom Zweitligisten HSG Konstanz ins Ruhrgebiet und Tom Bergner ist vom Erstliga-Klub Bergischer HC ausgeliehen.

Zu allen Neuen sagt Trainer Jamal Naji: „Sie sind menschlich einwandfrei und für unsere Mannschaft ein großer Gewinn.“ In der Vorbereitung konnten die Neulinge bereits gute Eindrücke hinterlassen. Über Bergner (21 Jahre) sagt Naji, dass er vor allem körperlich sehr viel mitbringe, was als Kreisläufer durchaus von Vorteil ist.

Dangers (27) sei derweil „ein lustiger Typ, der den neuen Spielstil beim Tusem erst lernen musste“, doch da mache er immer mehr Fortschritte. Und Glatthard (27) scheint Naji regelrecht zu begeistern: „Er wird von der Mannschaft geliebt, ist sehr emotional und extrovertiert. Teilweise auch etwas wild, aber er will Führung übernehmen und dadurch bringt er auch viele andere Jungs weiter.“

Einen besonders bleibenden Eindruck hat Viktor Glatthard wohl im Rahmen des Trainingslagers in Wilhelmshaven beim Team hinterlassen. Naji forderte seinen neuen Kreisläufer am Strand dazu auf, zwei Bierflaschen zu etwas Wertvollem hochzutauschen. Und so nahm der gebürtige Schweizer die Flaschen, tauschte sie mit fremden Menschen gegen einen etwas wertvolleren Gegenstand ein und kam nach wenigen Stunden zum Trainer zurück: „Das Ergebnis war der Wahnsinn. Er hat sich von den Bierflaschen zu zwei ganz neuen Wasserskiern hochgetauscht“, lacht Naji und ergänzt: „an ihm ist ein großartiger Vertriebler verloren gegangen.“

Einen Sinn für Erfolg scheint der Zugang also mitzubringen. Im Optimalfall tauscht er für den Tusem dann ab sofort keine Bierflaschen mehr, sondern gute Leistungen gegen Punkte. Die erste Probe für Glatthard und seine Teamkollegen: das Auswärtsspiel beim EHV Aue am Samstag (17 Uhr, Erzgebirgshalle).

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