Essen. Im Zweierkajak mit Sarah Brüßler freut Arft sich über Platz drei im B-Finale. Auch wenn es fürs A-Finale nicht reicht, liefen die Rennen optimal.

Auf dem „Sea Forest Waterway“ in der Bucht von Tokio, der Wettkampfstrecke zuvor der Ruderer und jetzt der Kanuten sind die ersten Medaillen bei diesen Olympischen Spielen vergeben worden; somit die ersten Finals über die Strecke gegangen. Dies unter nicht ganz einfachen Bedingungen.

„Es ist unheimlich windig; am Ende schaukelt es ganz schön, gerade dann, wenn auch die Kräfte nach-lassen“, hatte der spätere Bronzemedaillengewinner im 1.000 Meter-Zweiercanadier Sebastian Brendel (Potsdam) beschrieben. Bedingungen, denen sich auch die Essenerin Caroline Arft und Sarah Brüßler (Karlsruhe) im 500 Meter-Zweierkajak im Halbfinale stellen musste. Ein Boot, dem Chef-Bundestrainer Arndt Hanisch im Vorfeld „von der Schlaganlage gut zusammen zu passen“.

Kajak bei Olympia: Arft und Brüßler verpassen das A-Finale knapp

Beide zeigten sich in dem schweren Lauf noch einmal verbessert gegenüber Vorlauf und Viertelfinale; hatten auf der gesamten Strecke Tuchfühlung zur Spitze. Verpassten dann aber letztendlich knapp das A-Finale, zogen aber sicher in das olympische B-Finale ein. Den Sprung ins A-Finale schaffte das nationale Konkurrenz- – und an Nummer eins gesetzte – Boot mit Sabrina Hering-Pradler und Tina Dietze (Hannover/Leipzig) als vierte nur knapp.

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Im B-Finale gelang den beiden eine Steigerung, die am Ende mit Platz drei und somit dem Gesamtrang elf belohnt wurde. Beherzt gingen sie das Rennen vom Start an und brachten es so auch in der Zeit von 1.39,953 Minuten hinter Belgien und China ins Ziel. Keinen guten Lauf erwischten im A-Finale Hering-Pradler – Dietze, die als achte und somit letzte ins Ziel kamen und mit ihrer Fahrzeit von 1.42,406 sogar noch hinter dem Essen-Karlsruher Duo lagen.

Aus der Außenseiterrolle das Beste gemacht

„Wir sind einfach super zufrieden mit unseren Rennen. Wir sind hier als Außenseiter in die Rennen gegangen und wollten unser Bestmögliches abrufen. Das war unser Ziel, und das konnten wir erreichen. Wir sind froh, hier in diesen Pandemiezeiten olympische Rennen fahren zu können und dann waren wir auch noch so gut an den anderen dran. Haben alles gemacht, was wir wollten und sind bei uns geblieben. Sind nicht verkrampft und haben uns dabei auch vom olympischen Flair mitreißen lassen und es genossen. Wir sind gerade super happy“, gab Caro Arft aus Tokio durch.

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Ergänzt von Sarah Brüßler: „Caro und ich sind erst seit sechs Wochen im Boot. Wir haben uns gut verkauft und sind konkurrenzfähig. Wenn man unsere Einer Leistungen addiert, haben wir im Zweier noch mal einen drauflegen können“. Live mitverfolgt hatte hier in Essen natürlich auch KGE-Damentrainer Joaquin Delgado die Rennen. „Das war schon sehr, sehr spannend. Das war das Optimum für die Beiden, die beste Leistung, die sie anbieten konnten“, so der Coach.