Essen. Der Essener Unternehmer plant eine neue Außendarstellung. Sein Onkel ist die RWE-Vereinslegende Penny Islacker, Torschütze beim 55er Finale.

Jörg Islacker ist der neue starke Mann beim FC Kray. Der Essener Unternehmer übernahm Anfang des Jahres den Fußball-Oberligisten vom bisherigen ersten Vorsitzenden Jürgen Lukat, der den Verein aus familiären Gründen verließ. „Ich brauche keine Bühne“, sagt der 48-Jährige glaubhaft. „Ich habe hier so viele ehrliche, tolle Menschen kennengelernt. Ich möchte hier Charaktere zusammenführen und ich glaube: uns gelingt das.“

Islacker stammt aus einer echten Fußballer-Familie. Sein Onkel Franz, genannt Penny, gehörte zum RWE-Kader, der 1953 den DFB-Pokal gewinnen und zwei Jahre später die deutsche Meisterschaft erringen konnte. Mit drei Toren von Penny Islacker, der nach dem letzten nur noch humpelnd zum Anstoßkreis zurück kam. Sein Cousin Frank war Bundesliga-Spieler beim VfL Bochum, dessen Tochter Mandy ist deutsche Nationalspielerin und ist im vergangenen Jahr zum 1. FC Köln gewechselt.

Zum FC Kray brachte Jörg Islacker aber seine achtjährige Tochter Zoé. Als sie vor vier Jahren mit dem Turnen aufhören und unbedingt mit dem Fußball spielen anfangen wollte, wollte Papa Jörg damit eigentlich nichts mehr zu tun haben. Seit einem Jahr spielt sie mittlerweile an der Buderrusstraße und er, Inhaber der C-Lizenz, übernahm die Mannschaft als Trainer

Nach Lukats Rücktritt brachten ihn Jugendleiter Peter „Bobby“ Bathen und Fußball-Obmann Wolfgang Keiter dazu, erster Vorsitzender zu werden. Nun krempelt er den kompletten Verein auf links. Die Vergangenheit wollen die Krayer dabei hinter sich wissen. Günther Oberholz und Luca Ducree sind nun beim ETB. Der sportliche Leiter Mario Salogga hatte den Verein vor drei Wochen verlassen. Der Blick geht von daher nur nach vorne.

Im Team herrscht ein großer Spirit

Als erstes kümmerte er sich um die erste Mannschaft. „Die müssen wenigstens versuchen, Freunde zu sein. Das war in der Vergangenheit nicht immer so. Aktuell haben wir einen Spirit im Team, das ist unfassbar. Man merkt, wie sehr die Jungs wollen.“ Ein einstelliger Tabellenplatz ist mittelfristig das Ziel, in der anstehenden Saison wäre ein Platz in der Aufstiegsrunde hilfreich, um den FC Kray langfristig besser aufzustellen.

Langfristig soll das auch durch die Jugend passieren, dafür hatte Islacker mit dem U19-Trainer Pascal Gunia (U19) bereits eine eigene Fußballschule gegründet. Zur Erweiterung des Scoutings und des Individualtrainings kamen Arian Kadrija (U17) und Dennis Blaszyk (U15) hinzu.

Position des Stürmers ist noch zu besetzen

Wenn die wichtigste noch offene Position des Stürmers im Oberliga-Kader besetzt ist, will er das Thema Marketing angehen. Diesen Bereich will Islacker outsourcen, aber gleichzeitig von intern betreut wissen. Sponsoren - egal ob Großsponsor oder jemand, der eine Bandenwerbung schaltet - sollen besser gepflegt werden. Für eine bessere Außendarstellung will Islacker ein Portfolio erstellen und einen Imagefilm drehen lassen.

„Ich möchte mit dem Schiedsrichter und seinen Assistenten nach dem Spiel auch mal ein Bier trinken gehen, anstatt dass sie damit beworfen werden.“Mit den Krayer Supportern hat es bereits die ersten Gespräche gegeben. Zumal auch Ilias Elouriachi, der den Verein nach 14 Jahren aus beruflichen Gründen verlassen musste, noch einmal ein ordentlicher Abschied bereitet werden soll. „Wir überlegen, wie wir ihn würdig und anerkennend verabschieden können. Das ist mir eine Herzensangelegenheit.“

Marius Delker Kandidat für „Team Sport“

Auch sonst sollen verdiente Persönlichkeiten des FC Kray mehr in die Vereinsarbeit integriert werden. Auch aus Spielerkreisen. Marius Delker gilt als Kandidat für einen Posten im neugegründeten „Team Sport“, dass einen bisherigen sportlichen Leiter ersetzen soll.

Anfangs hatte Islacker überlegt, den Posten für zwei, drei Jahre zu betreuen. Dies sei nun kein Thema mehr: „Ich habe mir nun kein Limit mehr gesetzt. Ich habe irgendwann den Verein kennengelernt und er ist echt unkompliziert. Ich möchte, dass wir ihn von nun an ehrlich präsentieren.“

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