Essen. Im Ruhrderby gab es eine peinliche 2:3-Niederlage gegen den bis dato sieglosen MSV Duisburg. Nach dem 0:3 gab es nur noch Ergebniskosmetik.

SGS Essen – MSV Duisburg 2:3 (0:2)

Die SGS Essen hat sich im letzten Heimspiel der Saison ordentlich blamiert. Ausgerechnet im Ruhrderby unterlagen die Bundesliga-Fußballerinnen dem bereits abgestiegenen MSV Duisburg am Ende immerhin noch knapp mit 2:3. Für die Gäste war es der erste Sieg in dieser Spielzeit überhaupt. Und dafür mobilisierte das Schlusslicht noch einmal alle Kräfte. Drei Ersatzspielerinnen brachte der MSV mit, darunter Torfrau Härling, die als Feldspielerin eingesetzt wurde.

Als die Kräfte zum Ende hin schwanden, wäre die SGS fast noch einmal zurückgekommen. Innerhalb von zwei Minuten kamen die Gastgeberinnen von 0:3 noch auf 2:3 heran. Für einen Punkt reichte es nicht mehr. Und das völlig zurecht: Denn was die SGS im Derby zeigte, war nicht nur fehlerhaft und ideenlos. Es fehlte an der Einstellung, dem Willen und vor allem der Leistungsbereitschaft.

Bereits nach zwei Minuten bekam Schönebeck dafür die kalte Dusche. Statt eines weiten Schlages spielte Torfrau Kim Sindermann kurz auf die stark bedrängte Eleni Markou, die im Bemühen nach einer spielerischen Lösung den Ball an Duisburgs Angerer verlor. Nach ihrem Querpass markierte Wilkinson das 0:1. Und ganz unhaltbar schien auch der Schuss nicht.

Aber es kam noch schlimmer: Während die SGS noch nach einem Zugang ins Derby suchte, schlugen die Gäste erneut zu. Eine Freistoßbogenlampe von Lange, die eine gefühlte Ewigkeit in der Luft war, löffelte Duisburgs O´Riordan per Kopf über SGS-Torfrau Sindermann. Vom Pfosten sprang der Ball erneut über die Keeperin zu Debitzki, die auf 0:2 erhöhte und die Essener Schwäche bei gegnerischen Standards einmal mehr aufdeckte. Offensiv fanden die Gastgeberinnen in der ersten halben Stunde nicht statt, ehe die bemühte Antonia Baaß einen ersten Schuss auf den Duisburger Kasten abgab.

Kein gelungener Abschied für Anyomi

Carlotta Wamser (links) konnte nur noch auf 2:3 verkürzen. Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Carlotta Wamser (links) konnte nur noch auf 2:3 verkürzen. Michael Gohl / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Kaum später hätte Wilkinson auf 0:3 stellen können, als sie einen Querpass von SGS-Kapitänin Jana Feldkamp abfing, aber an Sindermann scheiterte. Zehn Minuten vor der Pause hätten die Essenerinnen fast den Anschluss wiederhergestellt. Lena Ostermeier setzte Nicole Anyomi ein, die es stark bedrängt selbst versuchte, statt auf die besser postierte Baaß abzulegen. So wurde ihr Schuss geblockt. Nicht nur wegen dieser Szene war es für die Angreiferin bei ihrem letzten Heimauftritt kein gelungener Abschied.

Zu häufig verlor sie sich beim Versuch von bedeutungslosen Kabinettstückchen im Mittelfeld und wirkte schon einen Monat vor ihrem Wechsel nach Frankfurt nicht mehr als Teil der Essener Mannschaft. Aber auch insgesamt verkaufte sich die SGS deutlich unter Wert. Erst nach der Pause war ein Aufbäumen erkennbar. Direkt nach Wiederbeginn scheiterte die eingewechselte Beke Sterner an MSV-Torfrau Mahmutovic. Markou traf kurz darauf nach Zuspiel von Sterner nur die Latte.

Am Ende lief Duisburgs Tank auf Reserve

Die SGS war nun feldüberlegen, tat sich aber schwer, klare Torchancen zu kreieren. Nach gut einer Stunde verpasste Markou nach einem Eckball per Kopf knapp das 1:2. Jill Baijings prüfte danach erst Duisburgs Torfrau aus spitzem Winkel und schoss wenig später von der Strafraumkante knapp drüber. Die Gäste waren effizienter: Essens Carlotta Wamser und Katharina Piljic konnten den Ball nicht kontrollieren, Wilkinson machte sie auf die Reise und schob cool zum 0:3 ein.

Als der Duisburger Tank auf Reserve lief, war die SGS plötzlich da: Eine Bogenlampe von Markou und ein Schlenzer von Wamser – da stand es plötzlich innerhalb von zwei Minuten nur noch 2:3. Erstmals waren Emotionen erkennbar, doch an der peinlichen Niederlage änderte das nichts mehr.

SGS: Sindermann – L. Ostermeier (73. Touon), Feldkamp, S. Ostermeier (27. Piljic), Klasen – Markou, Senß – Wamser, Wilde (46. Baijings), Baaß (46. Sterner) – Anyomi (73. Laurier).Tore: 0:1 Wilkinson (2.), 0:2 Debitzki (14.), 0:3 Wilkinson (69.), 1:3 Markou (84.), 2:3 Wamser (86.).

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