Essen. Essener bieten den Gästen zu Hause einen harten Kampf, müssen sich am Ende jedoch knapp mit 24:26 (11:13) wieder einmal geschlagen geben.
Hart gekämpft und doch verloren: Die Handballer des Tusem Essen mussten gegen den SC DHfK Leipzig eine knappe 24:26-Niederlage einstecken, obwohl die Gäste durchaus schlagbar schienen. Am Ende waren es wieder etwas zu viele Fehler auf Seiten der Hausherren, weshalb die Chance zum Sieg in den Schlusssekunden aus den Händen glitt.
Der Tusem war von Beginn an gewollt, die unschönen Erinnerungen aus dem vorangegangenen Derby gegen den Bergischen HC aus den Köpfen zu löschen. Die bittere 22:32-Pleite hatte offensichtlich etwas ausgelöst, denn die Essener starteten tatsächlich mit einem komplett anderen Gesicht in das Duell mit den Leipzigern. Nicht nur mit körperlicher, sondern auch mit geistiger Frische gingen sie diese Aufgabe an und legten einen guten Start hin.
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Mit viel Tempo ging es in Richtung des Gäste-Tores, meist war Rückraumspieler Eloy Morante nicht zu halten. Der Schnelldenker und Schnellausführer war von der DHfK-Abwehr schwer einzufangen. Zudem funktionierte das Zuspiel zum Kreis deutlich besser als zuletzt. Tim Zechel war immer wieder Nutznießer der guten Pässe von Justin Müller.
Ex-Essener Luca Witzke führte das Tempospiel an
Aber auch Leipzig beherrschte das Tempospiel. Angeführt vom Ex-Essener Luca Witzke, der bei den Sachsen eine enorme Entwicklung nimmt, ließen sich die Gäste nicht viel Zeit bei ihren Angriffen. Auch Nationalspieler Philipp Weber hatte gute Ideen, die insgesamt recht kompakte Tusem-Abwehr zu überwinden. Doch dies gelang nicht immer, denn sie agierte wieder deutlich leidenschaftlicher und aggressiver als gegen den BHC wenige Tage zuvor.
Zudem lief es bei Torhüter Sebastian Bliß besser, weshalb das Ergebnis bis zur Pause offen blieb. Leipzig bekam die Härte der Essener immer wieder zu spüren und kam phasenweise ordentlich ins Schwitzen. Die Begegnung im Ruhrgebiet war für den SC DHfK wahrlich kein angenehmer Spaziergang, was sich auch im zweiten Durchgang nicht so schnell ändern sollte. Der Tusem war emotional voll auf der Höhe und bewies eine gute Moral. Jene, die man vom Aufsteiger in dieser Saison eigentlich auch gewohnt ist.
Tusem Essen konnte die Partie lange offen halten
Leipzig wirkte teilweise unruhig und nervös, ließ sich zu einfachen Fehlern hinreißen. Immer wieder konnte Essen somit über Noah Beyer Gegenstöße fahren und die Partie offen halten. In einem spannenden, temporeichen und intensiven Handballspiel war alles möglich. Die Abwehr des Tusem verteidigte mit allen Kräften, auch wenn Malte Seidel nach einem wohl groben Foulspiel schon in der 51. Minute die Rote Karte sah. Beide Teams lieferten sich einen harten Kampf, doch am Ende hatten die Sachsen die Nase leicht vorn.
Denn die Essener vergaben letztlich zu viele Chancen, teilweise auch freie Würfe und scheiterten hin und wieder an Kristian Saeveras im Leipziger Tor. Es kam hinzu, dass einige Entscheidungen des Schiedsrichter-Duos mindestens strittig waren. Der Tusem hatte das Gefühl, zum Teil benachteiligt worden zu sein, was nicht ganz unbegründet war. Doch allein daran lag es nicht, dass der Tabellenvorletzte mal wieder als Verlierer von der Platte gehen musste.
Trainer Jamal Naji lobt die große Emotionalität
„Wir hätten es verdient gehabt, die zwei Punkte zu holen“, meint Rückraumspieler Eloy Morante, „aber leider hatten wir auch wieder ein paar Fehlwürfe und Pech bei der einen oder anderen Schiedsrichter-Entscheidung.“ Auch sein Trainer ärgerte sich: „Wir sind einfach in den entscheidenden Phasen nicht clever genug und erlauben uns zu viele technische Fehler“, sagte Jamal Naji, der aber auch lobende Worte fand: „Wir hatten eine große Emotionalität und haben sehr gut verteidigt.“
Doch am Ende war die harte Arbeit wieder umsonst.
Tusem Essen – SC DHfK Leipzig 24:26 (11:13).
Tusem: Bliß, Diedrich; Beyer (8/4), Rozman, Reidegeld, Durmaz, Homscheid, Becher, Ignatow (3), Szczesny, Müller (1), Firnhaber (1), Seidel (1), Morante (5), Zechel (5). Leipzig: Saeveras, Birlehm; Larsen, Witzke (8), Krzikalla (10/3), Meyer-Siebert, Binder (2), Pieczkowski, Roscheck, Weber (1), Mamic, Remke (1), Gebala (1), Milosevic (1), Esche (1). Siebenmeter: 4/5 – 3/4. Strafminuten: 12 (Disq. Seidel, 51.) – 6. Schiedsrichter: Hörath (Zirndorf)/Hofmann (Bamberg). Spielfilm: 3:1 (5.), 4:4 (10.), 7:8 (15.), 8:9 (20.), 9:11 (25.), 11:13 (30.) – 14:15 (35.), 17:16 (38.), 18:19 (44.), 20:21 (50.), 22:22 (55.), 24:26 (60.).