Essen. . Handball-Zweitligist Tusem Essen beendet die Saison gegen Hamburg. Zum Ausklang trifft sich am Hallo auch der Deutsche A-Jugend-Meister von 1994.

Auch wenn es sportlich um nicht mehr viel geht, ist der letzte Spieltag einer Saison doch immer etwas besonderes. Es geht um einen erfolgreichen Abschluss, einen guten letzten Eindruck, vor allem aber um die Menschen, die eine ganze Saison lang an allen Enden zum Erfolg beigetragen haben. Dementsprechend wird der Blick beim heutigen Duell zwischen Tusem Essen und dem HSV Hamburg (Anwurf 18 Uhr, „Am Hallo“) auch mal neben das Spielfeld gerichtet. Denn es endet mal wieder ein Kapitel.

Erfolge in der Ausweichheimat und Achterbahnfahrt

Angefangen mit Erfolgen in der Ausweichheimat, der Mülheimer Innogy-Sporthalle, entwickelte sich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Die Essener spielten lange oben mit, verschwanden rasch in die Bedeutungslosigkeit der 2. Bundesliga und kletterten in der Rückrunde mühsam wieder in Richtung Top-Platzierungen. Mehr als Rang sechs ist nicht mehr drin.

Ein Höhepunkt war mit Sicherheit der 35:34-Sieg im Derby in Dormagen, bei dem Youngster Luca Witzke zwölf Treffer beisteuerte. Auch damit hat er bei seinem künftigen Arbeitgeber DHfK Leipzig einen bleibenden Eindruck hinterlassen, weshalb sich der 20-Jährige nun vom Tusem verabschieden wird.

Auch Moritz Mangold wird das rote Trikot abstreifen, der Torhüter wechselt zur SG Nußloch in die 3. Liga. Neben den Spielern wird sich auch Marketingmanager Christopher Hahmann verabschieden. Nach zweieinhalb Jahren wird sich der gebürtige Leverkusener, der sich unter anderem um das Ticketing und Sponsoring gekümmert hat, eine neue Herausforderung suchen.

Luca Witzke verlässt den Tusem in Richtung Leipzig.
Luca Witzke verlässt den Tusem in Richtung Leipzig. © Michael Gohl

Abschied und ein großes Wiedersehen zum Saisonausklang

Aber bei allem Abschied wird es auch ein großes Wiedersehen geben. Denn im Rahmen der Begegnung zwischen dem Tusem und den Hamburgern treffen sich die Deutschen A-Junioren-Meister von 1994. Es ist eine Art Klassentreffen auf der Margarethenhöhe mit vielen bekannten Gesichtern: So werden unter anderem DHB-Vizepräsident Bob Hanning, auch Chef beim Erstligisten Füchse Berlin, und Ex-Nationalspieler Torsten Jansen nach Essen kommen.

Während Hanning die damalige Tusem Talente trainierte, war Jansen einer der Spieler, die sich im Finale gegen den SC Magdeburg durchsetzten. Heute ist der 42-Jährige der Trainer des HSV Hamburg. Nach dem Spiel werden sich die „Altmeister“ - zu denen auch der heutige Sportliche Leiter des Tusem, Herbert Stauber, gehörte - noch einmal auf der Margarethenhöhe treffen und sich die Worte des ehemaligen Vereinsbosses Klaus Schorn anhören, ehe es im Anschluss wohl zum „Rü-Fest“ gehen wird.

Revanche gegen Tabellenzehnten für knappe Hinspielniederlage

Zuvor will der Tusem auf der Platte für ein schönes Saisonende sorgen. Gegen den Tabellenzehnten aus der Hansestadt sinnen die Essener auf Revanche. Denn das Hinspiel im Dezember, damals vor 9702 Zuschauern, verloren sie mit 32:33. „Wir wollen die starke Saison mit einem Sieg beenden und uns mit dem sechsten Tabellenplatz in die Sommerpause verabschieden“, sagt Trainer Jaron Siewert. Sollte das gelingen, dürften im Anschluss die Korken knallen. Erst in Stoppenberg, dann auf der Margarethenhöhe und für die Kämpfer: in Rüttenscheid.