Essen. Nach der bitteren Niederlage gegen Nordhorn-Lingen wird der Kampf um den Klassenerhalt immer schwieriger. Donnerstag das nächste Duell.
Noch ist es in Sichtweite, doch der Tusem Essen treibt gerade vom rettenden Ufer der 1. Handball-Bundesliga ab. Die 19:22-Niederlage bei der HSG Nordhorn-Lingen war ein Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt, weshalb die Mannschaft von Trainer Jamal Naji nun noch mehr Kraft aufwenden muss, um sich zu retten.
Trainer Naji fordert weiter harte Arbeit
„Diese Niederlage ist sehr ärgerlich und natürlich ist unsere Enttäuschung sehr groß“, zeigte sich Naji frustriert. Ausgerechnet gegen die HSG, der man schon im Hinspiel auf bittere Weise unterlegen war. Ausgerechnet gegen die HSG, die im Abstiegskampf ein großer Konkurrent ist.
„Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten für uns: Entweder wir ärgern uns auch noch die nächsten Tage und stellen alles in Frage. Oder wir arbeiten weiter hart daran, dass wir die nächsten Spiele gewinnen“, sagt der Tusem-Trainer, der sich selbst für Letzteres entschieden hat.
Nordhorns Robert Weber nicht zu stoppen
Da dürfte vor allem die Chancenauswertung ganz oben auf der Agenda stehen. Was die Essener in der zweiten Halbzeit gegen Nordhorn im Angriff zeigten, war tatsächlich schwach. So gut es im ersten Durchgang mit Tempospiel und guten Ideen funktionierte, so unglücklich und zögerlich lief es danach. Nur sechs Tore in den ersten 25 Minuten nach Wiederbeginn sind zu wenig, um im Abstiegskampf zu bestehen.
Zumal Nordhorns Robert Weber alleine in dieser Phase mehr Treffer erzielte als der Tusem bis zu diesem Zeitpunkt. Was auch daran lag, dass sich die Essener ihren größten Feind selbst züchteten: Torwart Björn Buhrmester. Je öfter die Gäste den HSG-Schlussmann anwarfen, desto größer wurde dessen Selbstvertrauen. Jeden zweiten Versuch des Tusem hat Buhrmester abgewehrt.
Tusem hat das Spiel im Angriff verloren
„Wir haben das Spiel ganz klar im Angriff verloren“, weiß Jamal Naji und ärgert sich weiter: „Wenn wir die Milchmädchenrechnung aufmachen, dann hätten wir das Spiel gewonnen, wenn wir einfach unsere Siebenmeter verwandelt hätten.“ Doch die Nerven spielten in Bezug auf diesen Plan nicht mit.
Buhrmester auch nicht. Lediglich Justin Müller, Eloy Morante und - mit kleinen Abstrichen - Dimitri Ignatow sorgten noch für Lichtblicke. Doch es gab in diesem Duell einfach zu viel Schatten im Angriff.
55 Minuten lang wurde richtig gut verteidigt
Da half es auch nichts, dass die Abwehr über weite Strecken ein erneut gutes Spiel machte. Malte Seidel und Tim Zechel deckten gut, 22 Gegentore sind durchaus verkraftbar. Auch wenn allein elf davon auf das Konto von Weber gehen, vor dem Naji im Vorfeld bereits gewarnt hatte.
Doch seine Erfahrung und cleveren Ideen waren nur schwierig zu durchschauen. „Wir verteidigen 55 Minuten lang mega gut. Normalerweise reicht sowas für einen Sieg“, lobte Trainer Naji. Doch dieses Mal war eben auf seine Offensive kein Verlass in der zweiten Halbzeit.
Donnerstag die nächste Pflichtaufgabe
Nun muss der Tusem schnellstmöglich wieder in Richtung rettendes Ufer schwimmen, was einer noch größeren Anstrengung bedarf. Der Rückstand zu den sicheren Plätzen beträgt nun vier Punkte, die Spiele werden jedoch nicht mehr. Die Essener dürfen sich keinen weiteren Ausrutscher erlauben, wenn der Klassenerhalt gelingen soll.
Die Pflichtaufgaben müssen gewonnen werden und da wartet die nächste schon am Donnerstag, wenn GWD Minden in der Sporthalle „Am Hallo“ zu Gast ist (19 Uhr). Dann wird sich zeigen, wohin die Strömung den Aufsteiger zieht.
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