Ludwigshafen. Handball-Erstligist gewinnt beim direkten Konkurrenten Ludwigshafen mit 26:25 (11:10) und bewahrt sich Chance auf den Klassenerhalt.

Frühlingsgefühle bei den Handballern des Tusem Essen. Der Aufsteiger feiert im Abstiegskrimi beim direkten Konkurrenten Eulen Ludwigshafen einen ganz wichtigen 26:25-Auswärtssieg. Es sind in dieser Saison die ersten Punkte in der Fremde überhaupt für die Mannschaft von Trainer Jamal Naji, die sich damit die Hoffnung auf den Klassenerhalt bewahrt.

Der Tusem geht in dieser Erstliga-Saison selten mit Druck in die Partien, doch dieser steigt von ganz allein, je näher das Saisonende rückt. Und wenn der Klassenerhalt letztendlich gelingen soll, müssen Punkte gegen die direkten Konkurrenten wie Ludwigshafen zwingend her. Mit diesem Wissen fuhren die Essener in die Pfalz und ließen sich vom Druck nicht nervös machen.

Laurenz Kluth springt bei Essen ein und überzeugt

Der Auftakt gelang, vor allem in der Abwehr zeigten sich die Gäste aus dem Ruhrgebiet wach. Der 18-jährige Laurenz Kluth durfte von Beginn an ran, auch weil Eloy Morante gar nicht mit anreiste. Der Rückraumspieler musste nach einer Corona-Infektion einer Person seines privaten Umfeldes in Quarantäne. Morante selbst geht es gut, ist auch bereits negativ getestet. Doch das Gesundheitsamt besteht auf die Quarantäne.

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Kluth erledigte seine Aufgabe gut, war in der Abwehr wach und robust, konnte sogar im Angriff überzeugen. Das Vertrauen, das ihm Trainer Jamal Naji gab, zahlte der Youngster in der ersten Halbzeit zurück. „Laurenz stand stabil in der Abwehr und hat seine Aufgabe sehr gut gemacht“, lobte Essens Sportlicher Leiter Herbert Stauber nach der Begegnung.

Im Angriff schleichen sich wieder Fehler ein

Doch so gut die Abwehr begann, so schnell schlich sich im Angriff auch wieder der eine oder andere Fehler ein. Fehlpässe, Stürmerfouls und erneut ungenaue Abschlüsse verhinderten, dass sich der Tusem von den Eulen absetzen konnte. Die Chance war da, denn Ludwigshafen erlaubte sich noch mehr Fehler und zeigte sich zu ungenau vor dem Essener Tor.

Das Duell lebte nicht nur von engagierten Defensivreihen, sondern auch von den vergebenen Möglichkeiten. Immerhin behielt der Tusem die Ruhe und versuchte, sein Spiel durchzuziehen. Nicht fehlerlos, aber zumindest so, dass er mit einer knappen 11:10-Führung in die Halbzeit gehen konnte.

Pause sorgte für noch mehr Anspannung

Die Pause sorgte aber offenbar weniger für Entspannung als viel mehr für Anspannung. Beide Teams kamen hektisch aus den Kabinen, die Aufregung war den Abstiegskandidaten anzumerken. Die Eulen und die Essener leisteten sich viele Ballverluste und schienen immer einen Schritt schneller als der Ball zu sein.

Aber der Tusem konnte sich auf seinen Torwart Sebastian Bliß verlassen, der zwar nicht überdurchschnittlich viele Paraden zeigte, aber wichtige. Mitte der zweiten Halbzeit war der Schlussmann zur Stelle und sorgte mit dafür, dass sich die Gäste etwas absetzen konnten.

Tusem Essen im Angriff etwas besser als die Gastgeber

Der Tusem versuchte, wieder mehr Ruhe in sein Spiel zu bekommen und die Angriffe mit Köpfchen zu Ende zu spielen. Dies gelang nicht immer, aber besser als beim Gegner. Ludwigshafen vergab zahlreiche gute Möglichkeiten, hatte teilweise auch Pech. Glück wiederum für die Essener, die in der Schlussphase Kampfgeist und Willen bewiesen.

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Dennis Szczesny und Justin Müller sprangen in die Bresche, auch die Außenspieler Lukas Becher und Felix Klingler konzentrierten sich auf ihre Aufgaben im Angriff. Am Ende hat der Tusem eine Chance weniger vergeben als der Gegner und somit zwei Zähler mehr eingeheimst.

„Das waren ganz wichtige Punkte für uns. Die Mannschaft war sehr gut eingestellt, und die Jungs haben den Kopf nicht verloren, auch wenn es zwischendurch mal turbulenter war“, freute sich Herbert Stauber. Wichtige Punkte für das Selbstvertrauen – und die Lage in der Tabelle.

So haben sie gespielt

Eulen Ludwigshafen – Tusem Essen 25:26 (10:11).

Ludwigshafen: Tomovski, Skof; Dietrich (2), Scholz (3), Haider, Remmlinger (1), Falk (1), Durak (1/1), Bührer (1), Mappes (5), Wagner (5), Meddeb, Neuhaus (2/1), Valiullin (2), Klimek (1), Klein.

Tusem: Bliß, Diedrich; Beyer (2/1), Rozman, Durmaz (1), Becher (3), Ignatow, Szczesny (2), Müller (3), Firnhaber (4), Seidel, Klingler (4/1), Kluth (3), Zechel (4).

Siebenmeter: 2/3 - 2/2.

Strafminuten: 10 – 14.

Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (beide Magdeburg).

Spielfilm: 1:3 (5.), 2:4 (10.), 5:6 (15.), 6:6 (20.), 8:8 (25.), 10:11 (30.) – 11:13 (35.), 15:14 (41.), 15:16 (45.), 18:20 (50.), 21:23 (55.), 25:26 (60.).

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