Essen. Gebürtiger Essener ist beim Gegner SF Lotte Kapitän einer jungen Mannschaft. Die Gastgeber im Tabellenkeller beklagen auch fehlendes Spielglück.

Das hatte sich Timo Brauer (30), der ehemalige Spieler von Rot-Weiss Essen, wohl auch ganz anders vorgestellt, als er im Mai seinen Vertrag bei den Sportfreunden in Lotte um zwei Jahre verlängerte. Seine Mannschaft steht auf einem Abstiegsplatz und kommt einfach nicht richtig in die Gänge.

Noch vor vier Jahren hatten Lotte den Sprung in die 3. Liga geschafft, wo man sich zwei Spielzeiten lang behaupten konnte. Dann im dritten Jahr ging’s zurück in die Regionalliga, wo die Westfalen im Vorjahr keine besondere Rolle spielten.

„Ich bin kein Typ, der jammert“

„Ich bin kein Typ der jammert, sondern sehe es als Herausforderung“, sagt Brauer, der mittlerweile als Kapitän vorangeht. Insgesamt hat Lotte aber eine junge, eher unerfahrene Mannschaft beisammen, die einfach keine Konstanz in ihre Leistung bringt. Nach einem Erfolgserlebnis folgte bislang immer wieder der Rückschlag. Der personelle Aderlass zu dieser Saison, auch in finanziellen Problemen begründet, ist offenbar nicht gut genug kompensiert worden. Zwei, drei Routiniers mit Qualität täten dem Team wohl gut, heißt es im Umfeld.

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„Uns fehlt manchmal auch das Spielglück, aber das müssen wir uns hart erarbeiten“, findet Brauer. Der gebürtige Bergeborbecker gibt zu, dass die Partie gegen RWE noch immer etwas Besonderes für ihn ist. „Wären 2000 Fans aus Essen dabei, käme noch mehr Brisanz auf, aber so relativiert es sich mit den Emotionen.“ Aber für die jungen Spieler sei es sicherlich eine zusätzliche Motivation, dem Spitzenreiter vielleicht ein Bein zu stellen.