Essen. Das Regionalliga-Duell zwischen Rot-Weiss und Borussia Dortmund II geht in die nächste Runde. Die Gäste dagegen haben den Tabellenkeller im Blick.
Wenn Rot-Weiss Essen und der Wuppertaler SV an diesem Mittwoch (19.30 Uhr, Hafenstraße) aufeinandertreffen, sollte normalerweise der Blutdruck bei den Fans steigen. Dieses Traditionsderby befeuert normalerweise die Emotionen, allerdings muss Corona dann doch schon als Stimmungskiller angesehen werden. Denn unter normalen Umständen wäre auch das Stadion Essen bei diesem Duell wieder einmal prächtig gefüllt und es würde richtig brodeln auf den Rängen, die bekanntlich diesmal gähnend leer sein werden.
Klar, es geht auch nur um drei Punkte, aber das Prestige ist noch immer etwas ganz anderes bei diesem Vergleich der Nachbarn. Und die Rolle des Außenseiters wird die Gäste beflügeln, die längst nicht so gut dastehen wie der Gegenüber. RWE steuert in der Regionalliga auf Titelkurs, ist Spitzenreiter . Und diese Pole-Position gilt es zu verteidigen, denn die U23 von Borussia Dortmund auf Rang zwei steht den Essenern in nichts nach.
Ehemalige RWE-Spieler
Zum Traditionsderby bei Rot-Weiss Essen bietet der Wuppertaler SV einige Spieler auf, die schon früher mal das RWE-Trikot getragen haben.
Offensivmann Jonas Erwig-Drüppel gehörte noch im Vorjahr zum Essener Aufgebot. Im Angriff läuft der ehemalige Rot-Weisse Marwin Studtrucker auf.
In der Abwehr spielt Tolga Cokkosan, im Mittelfeld haben Daniel Grebe, Yannik Geissler und Kevin Pires-Rodriguez eine Essener Vergangenheit.
Pires-Rodriguez wird allerdings am Mittwoch ganz sicher nicht auflaufen. Er befindet sich noch in Quarantäne, weil seine Frau positiv getestet wurde.
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Top-Duo ist stolz auf die Erfolgsserien
Rot-Weiss und Schwarz-Gelb sind noch unbesiegt in dieser Saison, sie haben beide zehn Siege eingefahren. Eine beeindruckend stabile Serie. Die Dortmunder sind stolz auf den treffsichersten Angriff der Liga, die Essener wiederum können von sich behaupten, die wenigsten Gegentore von allen kassiert zu haben.
„Ich bin mal gespannt, wie die Tabelle aussieht, wenn alle einmal gegeneinander gespielt haben“, sagt RWE-Trainer Christian Neidhart. Wenn das Bild begradigt ist. Zumindest seine Mannschaft hat bis auf den 1. FC Köln II (5. Dezember) gegen alle Teams aus der oberen Hälfte gespielt.
Kraftakt für den nächsten Heimsieg
Der WSV ist dagegen auf Rang 14 dem Tabellenkeller so nah und hat sich erst am vergangenen Wochenende mit einem 2:0-Erfolg über SF Lotte etwas Luft verschafft. „Es wird trotzdem ein Kraftakt, diese Mannschaft zu besiegen“, vermutet Christian Neidhart, der den Wuppertalern vor allem ein gutes Umschaltspiel nach Balleroberung attestiert. Und das bisher mäßige Abschneiden des Gegners sei durchaus erklärbar, meint der Essener Trainer, denn Verletzungen und coronabedingte Ausfälle hätten das Team auch immer wieder geschwächt.
So ist bei den Ergebnissen nicht wirklich Konstanz zu entdecken. Die Wuppertaler haben gegen die direkten Konkurrenten VfB Homberg und Wegberg-Beeck jeweils 1:2 verloren, doch auch jeweils drei Punkte geholt gegen die höher eingeschätzten Teams FC Schalke 04 II (2:1) und RW Oberhausen (3:0).
Kevin Grund könnte in die Mannschaft zurückkehren
Die ganze Statistik lässt die Hausherren allerdings kalt, die Ansage ist eindeutig: Heimsieg. Und klar ist auch, dass Trainer Neidhart sein Team im Vergleich zu dem in Homberg erneut verändern wird. So könnte Kevin Grund, der zuletzt zweimal pausiert hatte, wieder ins Team rutschen. Der Linksverteidiger ist spielstark, und der gepflegte Rasen an der Hafenstraße erlaubt es zumindest, den Ball kultiviert laufenzulassen.
„Wir werden wieder die beste Mannschaft aufbieten“, versichert Christian Neidhart, ohne damit auf die Rotation in Homberg anzuspielen zu wollen. Denn das dort den Umständen (Platzverhältnisse, Gegner) entsprechend die beste Mannschaft auflief, hat das 4:0 eindrucksvoll bewiesen.