Essen. Essener Regionalligist tut sich schwer in der Offensive, die Abwehr steht dafür sehr sicher. RWE bleibt Tabellenführer Dortmund auf den Fersen.

Rot-Weiss Essen bleibt Spitzenreiter Borussia Dortmund II auf den Fersen. Die Essener besiegten den SV Rödinghausen in einem chancen-armen Spiel mit 2:0 (0:0) und bleiben auch nach elf Partien ungeschlagen. Ein verdienter Erfolg, denn die Gäste besaßen nicht eine ernsthafte Möglichkeit über 90 Minuten.

Nach zehn Spielen, hatte einst RWE-Trainer Christian Neidhart angekündigt, könne man schon mal auf die Tabelle schauen, um sich zu orientieren. Natürlich sind die Rot-Weissen im Soll. Sie sind ungeschlagen und Zweiter der Regionalliga-Rangliste. Diese Position muss den selbst ernannten Aufstiegskandidaten nicht sonderlich beunruhigen, aber ein bisschen Druck ist schon auf dem Kessel.

Rot-Weiss Essen hält dem Druck stand

Vor allem nach dem 2:0-Sieg der U23 von Borussia Dortmund im Spitzenspiel gegen Preußen Münster. Der BVB wirkt jedenfalls mindestens ebenso stabil wie die Essener. Rot-Weiss war gegen Rödinghausen also schon etwas unter Zugzwang. Doch dass es nicht leicht werden würde gegen den amtierenden Meister, war auch allen klar. Mit zwei klaren Erfolgen im Rücken war der SVR angereist, und das sollte auch ein gewisses Selbstbewusstsein zu Tage fördern.

Die Gäste jedenfalls mischten ordentlich mit, waren auch mit Simakala und dem ehemaligen Rot-Weissen Enzo Wirtz durchaus mutig aufgestellt. Der Gastgeber bemühte sich, sein Spiel kontrolliert aufzuziehen, doch der Gegner störte früh. Manchmal lief die Kugel durchaus ansehnlich nach vorn, doch in die gefährliche Zone kamen die Essener nur sehr selten. Da fehlte dem letzten Pass zu oft die nötige Präzision gegen die kompakte Defensive der Ostwestfalen.

Zwei ehemaligen Teamkollegen: Daniel Heber gewinnt den Zweikampf gegen den Rödinghauser Angreifer Enzo Wirtz.
Zwei ehemaligen Teamkollegen: Daniel Heber gewinnt den Zweikampf gegen den Rödinghauser Angreifer Enzo Wirtz. © Thorsten Tillmann

Torchancen? Da war nichts - fast nichts. Nach einer scharfen Hereingabe von Kefkir, war Engelmann gegen seine ehemaligen Teamkollegen mit dem Kopf zur Stelle, der Ball tuschierte aber nur die Oberkante der Latte (10.). Und der Essener Torjäger hatte noch eine Möglichkeit, als ihn Kehl-Gomez bediente (23.), doch “Engel” zögerte mit dem Abschluss, so dass der Ball abgeblockt wurde (23.). Ansonsten Flaute.

Condé bringt etwas mehr Schwung ins Essener Spiel

Rödinghausen hatte wiederum nicht eine Chance in Durchgang eins, was vor allem an der guten Defensivarbeit der Hausherren lag, denn im Ansatz sah das zuweilen ganz ordentlich aus, was die Gäste inszenierten. RWE-Trainer Neidhart reagierte zur Pause und wechselte in Amara Condé einen Kreativgeist für die Offensive ein. Innenverteidiger Hahn. Dessen Job übernahm Kapitän Kehl-Gomez.

Cedric Harenbrock trifft zum 1:0 und bricht den Bann

Es dauerte nicht lange, da führte Rot-Weiss. Rödinghausen ließ den Gegner gewähren, der nutzte die Freizügigkeit. Plechaty hatte alle Zeit der Welt auf der rechten Seite, schickte die Kugel in die Mitte, wo Cedric Harenbrock mutterseelenallein aus zwei Metern ins leere Tor einschieben konnte zum 1:0 (56.). Ballstreichler Condé machte das Spiel der Gastgeber mit seiner feinen Technik zumindest etwas beweglicher und druckvoller, auch wenn die ganz große Gefahr weiterhin ausblieb.

So richtig kamen die Roten nicht zum Zug, das wirkte alles nicht so leichtfüßig, sondern war eher Maloche im Liga-Alltag. Die ehemaligen Rödinghauser im RWE-Trikot sorgten schließlich für die Entscheidung. Der eingewechselte Backszat spielte im Strafraum Engelmann frei, Wolf hielt den Essener am Arm, kassierte dafür die Rote Karte (Notbremse) und einen Elfmeter. Engelmann verwandelte zum 2:0 (88.).

RWE - SV Rödinghausen 2:0 (0:0)

RWE: Davari - Plechaty, Heber, Hahn (46. Condé), Grund (64. Herzenbruch) - Grote - Young (84. Backszat), Kehl-Gomez, Harenbrock, Kefkir (73. Endres) - Engelmann. Schiedsrichter: Windeln. Tore: 1:0 Harenbrock (56.), 2:0 Engelmann (88., FE). Bes. Vorkommnis: Rot gegen Wolff (SVR, 87. Notbremse).